Französische Spitzenköchin ist scharf auf Mühlviertler Brennesseln

HIRSCHBACH, PUTZLEINSDORF. Dass die heimischen Kräuterbauern Spitzenqualität liefern können, ist bekannt. Das Klima hier im Mühlviertel sorgt dafür, dass sich die Aromastoffe voll entfalten können. Minze, die beispielsweise wird auf der ganzen Welt geschätzt. "Unsere Kräuter wachsen auf kleinen Feldern, weitab von Industrien und Autobahnen. Die bergige Landschaft in 500 bis 900 Metern Seehöhe mit ihren granithaltigen Böden lässt die Pflanzen optimal gedeihen", weiß der Geschäftsführer der Bergkräutergenossenschaft, Karl Dirnberger. Hier in Hirschbach trifft Bio-Qualität auf regionale Qualität.
150 Tonnen Kräuter werden jährlich angebaut und verarbeitet, alle aus kontrolliert biologischem Anbau. "Alle 32 Mitgliedsbetriebe befinden sich im Vollerwerb", ist Dirnberger stolz. "Unsere 34 Betriebe unterliegen der ständigen Kontrolle der österreichischen Bio-Kontrollstellen." Dank der guten Zusammenarbeit mit einem der größten Teehäuser in Deutschland sind die Mühlviertler Bergkrätuer, die in Hirschbach getrocknet und zu Mischungen zusammengestellt werden, auf der ganzen Welt vertreten.
Ein Viertel der Ernte wir exportiert, Hauptmarkt ist Deutschland, gefolgt von Frankreich. Genau dort ist eine Mühlviertler Pflanze auf Siegeszug, die hierzulande bei vielen noch als Unkraut gilt: die Brennessel. Längst schon haben diese gesunden Kräuter auch die Küchen erorbert und werden zu Suppen, Gewürzen und Sauchen verarbeitet oder frittiert. Eine bekannte Spitzenköchin ist von den Mühvliertler Brennesseln begeistert. "Durch die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht den damit für die Pflanze verbundenen Stress werden beste Vital- und Aromastoffe ausgebildet", weiß Dirnberger. Mehr als fünf Tonnen getrockneter Blätter gehen pro Jahr aus dem Mühlviertler nach Frankreich. Hauptlieferanten sind die Bauern des Kräuterpuntes Neundling in Putzleinsdorf. Und die haben jede Menge Arbeit damit. Im Brennesselfeld das Unkraut händisch zu jäten – das ist schließlich keine Honiglecken, sondern eine große Herausforderung...

Die Brennessel:

Die Brennessel ist eine hervorragende Stoffwechsel-Pflanze. Vor allem als Frühjahrskur wirkt sie Wunder, indem sie all die Schlacken des Winters aus dem Körper auspült. Man kann sie als Brennnesseltee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Gut gewürzt und mit zusammen mit anderen Kräutern schmeckt das alles wunderbar und gibt frische Kräfte. Brennesseltee ist ein beliebter Tee zur Entschlackung und Anregung des Stoffwechsels. Als Tinktur kann man die Brennessel gegen Haarausfall in die Kopfhaut einmassieren. Außerdem macht sie sich getrocknet in Nieren-Blasen-Teemischungen sehr gut. Sie hilft auch gegen Rheumatismus und Gicht, weil sie die Giftstoffe aus dem Körper ausleiten

Die Genossenschaft:

Die Bergkräuter-Genossenschaft wurde 1986 eigentlich in Sarleinsbach gegründet und hat derzeit 40 Mitarbeiter. "Das Genussland Oberösterreich ist Partner der ersten Stunde", erläutert Obmann Alois Resch. Die oftmals nur in Handarbeit mögliche Feldbewirtschaftung erfordert viele Arbeitsstunden. So zeichnen sich unsere Bergkräuter durch hohe Qualität aus. Unsere 34 Betriebe unterliegen der ständigen Kontrolle der österreichischen Bio-Kontrollstellen.
Wurden am Anfang die Kräuterbauern noch belächelt, dürfen sie sich jetzt über den Erfolg freuen: Viele konnten mit diesen Nischenprodukten den Betrieb neu ausrichten und weiterführen. Man ist nicht vom Weltmarkt abhängig. Geschäftsführer Karl Dirnberger: "Es müssen Bioflächen zur Verfügung stehen und diese Sparte ist sehr arbeitsintensiv." Dafür garantiert die Genossenschaft fixe Abnahmen und Preise.

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Foto: Cityfoto
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