"PlastikFREIstadt"
Freistadt nimmt Vorreiterrolle bei Vermeidung von Plastik ein

Sie sagen dem Plastik den Kampf an (von links): Conny Wernitznig, Festival-Organisator Markus Lindner und Lehrerin Alexandra Lindner. �  | Foto: Privat
  • Sie sagen dem Plastik den Kampf an (von links): Conny Wernitznig, Festival-Organisator Markus Lindner und Lehrerin Alexandra Lindner. 
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Das internationale Festival „Colours of Percussion“ verzichtet heuer auf den Einsatz von Plastik.

FREISTADT. „Zu Beginn unserer Arbeit war es uns wichtig, den Menschen bewusst zu machen, wie viel vermeidbares Plastik wir Tag für Tag kaufen,“ sagt Conny Wernitznig, Initiatorin des Leader-Projektes „Ichbinsoplastikfrei“. „Nun geht es darum, weitere konkrete Projekte zu realisieren und so mit gutem Beispiel voranzugehen.“

Plastikfreies Festival

Ein solches Vorzeigebeispiel wird das diesjährige Festival „Colours of Percussion“ werden, das heuer bereits zum achten Mal im Salzhof Freistadt stattfindet. Organisator Markus Lindner hat sich entschlossen, „sein“ Festival so weit wie möglich plastikfrei zu gestalten. „Wir möchten als Impulsgeber für die Vermeidung von Wegwerfplastik bei Großereignissen dienen und werden deshalb ökologisch unbedenkliche Alternativen zu Plastik einsetzen“, sagt Lindner. Bei dem internationalen Festival, das von 29. Mai bis 1. Juni über die Bühne geht, wird es Umhängebänder aus Bambus, Ausweise ohne Plastikbeschichtung und Eintrittsbänder aus Stoff geben. Getränke werden in Glasflaschen anstelle von Plastikflaschen und Tetrapaks serviert. Für den Konzertsaal gibt es kompostierbare Becher aus Zuckerrohr mit Trinkhalmen aus Stroh und in der Gastronomie kommen ausschließlich Mehrwegartikel zum Einsatz. „Dass das Festival in diesem Jahr auf Plastikmüll verzichtet, ist ein wichtiges Statement für das Mühlviertel und die Leader-Region. Wir sind uns sicher, dass es unseren ‚Ichbinsoplastikfrei-Ansatz‘ stärken wird und unterstützen das Festival deshalb mit einer Förderung aus dem Leader-Topf“, freut sich Wernitznig über die Kooperation.

Plastikfrei macht Schule

Ähnlich wie das Festival soll auch das Leader-Projekt „plastikfreistadt“ der Neuen Mittelschule (NMS) Freistadt, eine Vorreiterrolle einnehmen. Ausschlaggebend für Lehrerin Alexandra Lindner, das Thema Plastikvermeidung im Unterricht mit speziellen Schwerpunktwochen anzugehen, waren die Unmengen an anfallenden Plastikmüll im Schulalltag. „Zu den Müllbergen kommt das Problem, dass der Abfall nicht ordentlich getrennt wird“, berichtet die Lehrerin. Mehrere Wochen lang werden sich die Schüler der zweiten Klassen mit Lehrern und externen Projektbegleitern mit dem Thema Plastikmüll auseinandersetzen, das Altstoffsammelzentrum (ASZ) besuchen, sich in Workshops konkrete Gedanken zur persönlichen Plastikmüllvermeidung machen und sich über recycelbare Verpackungen informieren. „Die Jugendlichen werden sich aktiv an der Erstellung einer Info-Broschüre beteiligen, Stofftaschen im Werkunterricht nähen und gemeinsam mit dem Schulwart die Mülltrennung neu gestalten“, freut sich Lindner auf die Projektwochen, die künftig jedes Jahr stattfinden sollen. „Unser Ziel ist es, das Projekt ‚plastikfreistadt‘ nachhaltig zu etablieren und so zu einer Veränderung im Denken und Handeln der Schüler und ihrer Familien beitragen.“

Experten-Konferenz geplant

Für Herbst dieses Jahres plant Wernitznig eine große Experten-Konferenz. Dafür werden Unternehmer, Nachhaltigkeitsmanager, Politiker und Interessierte aus dem In- und Ausland eingeladen. „Wir wollen wissen, warum manche Produkte so intensiv in Plastik gewickelt werden, ob es Alternativen gibt, die finanzier- und umsetzbar sind, ob Produktions- und Verpackungs-Konzerne die Bedürfnisse nach weniger Plastikverpackung ernst nehmen und was uns in Zukunft in Sachen Verpackung erwartet“, so der Ausblick der Projektinitiatorin auf die bevorstehende Konferenz.

Weiterführende Links
www.ichbinsoplastikfrei.at
www.coloursofpercussion.com/plastikfrei

Zur Sache

In den ASZ des Bezirkes Freistadt wurden im Jahr 2018 folgende Kunstoffverpackungen getrennt gesammelt:

  • 140 Tonnen Verpackungs-Folien
  • 140 Tonnen PET-Flaschen
  • 95 Tonnen Plastikbecher
  • 81 Tonnen Getränkeverbundkartons (Tetrapaks)
  • 58 Tonnen HDPE-Verpackungen (Kunststoffhohlkörper)
  • 35 Tonnen Styropor
  • 15 Tonnen PP-Verschlüsse
  • 855 Tonnen Kunststoffverpackungen im Gelben Sack

Allein für die in den ASZ getrennt gesammelten Kunststoffverpackungen konnte der Bezirksabfallverband Freistadt im Vorjahr mehr als 300.000 Euro an Altstofferlösen an die Gemeinden auszahlen. Die Abfall-App des Landesabfallverbandes bietet Informationen über ASZ-Öffnungszeiten und das richtige Trennen von Altstoffen und Kunststoffverpackungen.

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