Lukas Plöchl
Freistädter versetzte sich laufend in die Lage von Flüchtenden

- Lukas Plöchl beim Start zu seinem "Run for Refugees" bei der Feldaistbrücke in Freistadt.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Roland Wolf
Ex-Song-Contest-Teilnehmer Lukas Plöchl aus Freistadt machte mit Ultralauf auf die Lage von Flüchtenden aufmerksam.
FREISTADT, WIEN. Um auf die Situation von Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen, stellte sich Lukas Plöchl, der Österreich 2012 gemeinsam mit Manuel Hoffelner aus Leopoldschlag beim Song Contest in Aserbaidschan vertrat, einer ganz speziellen Herausforderung: Er lief 93 Kilometer bei Nässe und Kälte von Freistadt über Gutau, Bad Zell, Klam und Grein nach Pöchlarn (Bezirk Melk). Eigentlich wollte der 34-jährige Freistädter bis nach Wien laufen, doch weder das Wetter noch sein Körper spielten schlussendlich mit.
Von Freundin gepusht
"Es war eine besondere Erfahrung", sagt Plöchl im Gespräch mit der BezirksRundSchau Freistadt. "Ich habe mich zumindest ein bisschen in jene Lage hineinversetzen können, in der sich Flüchtende befinden." Gegen acht Uhr am Abend gab er völlig durchnässt auf. Wahrscheinlich hätte er schon früher das Handtuch geworfen, wenn ihn seine Freundin – bekannt unter dem Künstlernamen Paenda – nicht begleitet und großartig unterstützt hätte. "Sie war mit dem Rad dabei und hat mich immer wieder unglaublich gepusht."
Dritter bei Staatsmeisterschaft
Plöchl ist Mitglied im Sportverein Tripower Freistadt, dessen Obmann Martin Gutenbrunner ist sein Trainer. "Als ich 30 wurde, hat mich das Lauffieber gepackt", sagt Plöchl. Mittlerweile kann der Musiker auf beachtliche Erfolge verweisen: So wurde er im heurigen Jahr bei der Staatsmeisterschaft im 100-Kilometer-Lauf in Tulln, die der Kefermarkter Matthias Aumayr gewann, sensationell Dritter.
Persönliche Betroffenheit
Animiert wurde Plöchl für seinen "Run for Refugees" von der SOS Balkanroute, einer mehrfach ausgezeichneten humanitären Initiative für ein menschenwürdiges Leben von geflüchteten Menschen in Südosteuropa. Und dann gibt es da natürlich noch die persönliche Betroffenheit: "Mein Vater ist seinerzeit aus China ausgewandert. Ohne Migration würde es mich gar nicht geben." Plöchl fühlt sich mit dem Thema einfach verbunden: "Egal, wo man politisch steht, es kann nicht sein, dass wir Menschen auf der Flucht einfach in der Kälte stehen lassen."



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