Mühlviertel setzt auf die heilende Wirkung des Waldes

MÜHLVIERTEL. Mit dem Projekt "Waldluftbaden" setzt die Tourismusregion Mühlviertel einen neuen Schwerpunkt. "Ausgehend von der ehemals klassischen Sommerfrische stehen bei der Produktentwicklung der Mensch und die Natur im Mittelpunkt", sagt Karl Steinbeiß, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mühlviertler Kernland.

Die Projektverantwortlichen überlassen nichts dem Zufall. Das "Waldluftbaden" wird sogar von einer wissenschaftlichen Studie begleitet. "Untersuchungen belegen, dass die Kommunikationsstoffe der Waldpflanzen fördernd auf unsere Gesundheit wirken", sagt der Arzt Martin Spinka. "Psychologen haben beobachtet, dass es eine Kettenreaktion in unserem Körper gibt, wenn wir uns bewusst, staunend und fasziniert im Wald aufhalten." Das bedeutet, dass während eines Waldbesuches ganz von selbst heilsame, wohltuende und gesund machende Prozesse ablaufen. "Mit der Mühlviertler Waldluftbadstudie möchte ich zeigen, dass all diese positiven Dinge, die während eines Waldaufenthaltes auftreten, deshalb passieren, weil unser vegetatives Nervensystem bei jedem Waldbesuch sozusagen auf 'Kur' geschickt und heil wird."

Für die Erstellung seiner Studie hat der ehemalige Ärztliche Leiter des Lebensquell Bad Zell 21 Teilnehmer im Alter von 30 bis 60 Jahren ausgesucht. Sie halten sich seit Jänner bis September 2016 wöchentlich mindestens vier Stunden im Wald auf. Zusätzlich zu drei ärztlichen Untersuchungen müssen die Probanden täglich zwei Messungen mittels eines Vitalmonitors durchführen. Eine der Probandinnen ist Andrea Buchmayr aus Schwertberg. Sie erhofft sich durch den regelmäßigen Aufenthalt im Wald einen niedrigeren Blutdruck und eine Reduktion ihrer Schlafstörungen.

Miteingebunden ist auch die Geomantie, die sich mit den Quellen der heilsamen Wirkung des Mühlviertler Waldes beschäftigt. Immerhin gibt es rund 300 sogenannte Kraftplätze in der Region. Partner des "Waldluftbadens" ist außerdem die Fachhochschule Salzburg. In Zusammenarbeit mit dem Lehrgang "Innovation und Management im Tourismus" werden die buchbaren Möglichkeiten zum Erleben des Waldes ausgearbeitet.