Elisabeth Keplinger-Radler
Mühlviertel-TV-Chefin erwartet ihr drittes Kind

- Von links: Elisabeth Keplinger-Radler, Katharina Oyrer-Santner.
- Foto: Lackner-Strauss
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Normalerweise interviewt Elisabeth Keplinger-Radler die Menschen und entlockt ihnen dabei oft sehr lustige Sager. Dieses Mal ist es umgekehrt.
MÜHLVIERTEL. Mühlviertel-TV-Redakteurin Katharina Oyrer-Santner aus Hagenberg führt ein sehr persönliches Gespräch mit ihrer Chefin, bei dem erstmals auch viel Privates preisgegeben wird. Es geht um Glaube, Schwangerschaft, ihre eigene Kindheit, Schicksalsschläge und die Zukunft des Senders. Hier kommt alles ans Tageslicht und sie scheut sich auch nicht, über die tiefsten Momente in ihrem Leben zu sprechen und wie sie immer wieder Kraft gefunden hat. Zu sehen ist das Interview im Wochenprogramm auf Mühlviertel TV von Freitag, 11. April, ab 17.30 Uhr, bis Freitag, 18. April – wie gewohnt rund um die Uhr im Kabel-TV und auf Satellit sowie online auf muehlviertel.tv
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Das Interview (in gekürzter Form):
Katharina: Liebe Zuseherinnen und Zuseher von Mühlviertel TV, heute vollziehen wir einen Rollentausch und ich darf unsere Chefin Elisabeth Keplinger-Radler zum Interview bitten. Das hat natürlich einen besonderen Grund, den sie uns jetzt gleich zu Beginn verraten wird.
Elisabeth: Ja, das stimmt. Es hat einen ganz besonderen und freudigen Grund. Man kann es auch nicht mehr übersehen: Wir bekommen noch einmal Nachwuchs.
Grundsätzlich ist das ja nichts Neues für dich. Du hast schon zwei Kinder im Alter von acht und zehn Jahren, trotzdem ist es neben der Firma und bei deinem Arbeitspensum immer eine besondere Herausforderung.
Ja, mittlerweile ist es schon die fünfte Schwangerschaft, die ich durchmache. Ein Kind habe ich vor 16 Jahren in meinem ersten Geschäftsjahr, als ich die Firma gegründet habe, nach einem frühzeitigen Blasensprung verloren. Es hat drei Tage gelebt und ist dann in meinen Armen gestorben. Das war wirklich eine schlimme Zeit, noch dazu habe ich kurz davor auch meinen Papa verloren, durch einen schweren Unfall im Alter von 58 Jahren. Das war mit Sicherheit eine Zäsur in meinem Leben und hat vieles verändert. Gott sei Dank ist es dann bergauf gegangen und ich habe dann sogar meinen jetzigen Mann Markus Radler schicksalhaft beim Aussuchen des Grabsteins kennengelernt. Wir haben mittlerweile zwei gesunde Kinder. Vor zwei Jahren haben wir leider eines verloren und jetzt, mit 43 Jahren, hat es noch einmal geklappt. Wir freuen uns wirklich sehr.
Wie möchtest du nun deine fünfte Schwangerschaft gestalten? Was nimmst du dir vor und wie lange wird man dich am Bildschirm sehen?
Das ist eine sehr spannende Frage – nicht nur für mich, sondern auch für unsere Zuseher. Ich bin ja schon mittendrin, im August soll das Baby kommen. Ich habe natürlich gelernt aus den letzten Schwangerschaften, und es war immer so, dass ich bis zum letzten Tag gearbeitet und immer viel Zeit für die Einschulung einer neuen Mitarbeiterin gebraucht habe. Das war eine extreme Doppelbelastung – bis zum letzten Tag die normale Arbeit, die ohnehin schon 60 Stunden pro Woche beträgt und dann noch jemandem alles erklären. Man wird außerdem nie fertig, da jede Anfrage, jeder Dreh, jeder Tag bei uns anders ist. Nun werde ich bestehende Mitarbeiter aufstocken und mehr mit selbstständigen Redakteuren zusammenarbeiten, die ihr Handwerk schon können und für Mühlviertel.TV hinausfahren. Ich werde, solange es geht, moderieren und das ist, um ehrlich zu sein, auch die geringste Arbeit, denn der Großteil passiert im Hintergrund. Das, was man am Bildschirm sieht, ist wirklich nur ein Bruchteil der Gesamtarbeit von Mühlviertel TV.
Von wo kommt eigentlich diese Leidenschaft zum „Fernsehmachen“, für die Region und deren Menschen?
Ich bin damals 2007 durch Zufall zum ehemaligen MF1 gekommen, das in der Altstadt von Freistadt untergebracht und eher ein kleines Hobbyfernsehen war. Natürlich habe ich mir ganz was anderes unter Fernsehen vorgestellt, aber mir hat der Zugang gefallen, dass es neben dem großen ORF auch etwas Regionales gibt, wo quasi jeder die Chance hat ins Fernsehen zu kommen. Es ist Fernsehen zum Angreifen und ganz nah dran an den Menschen. Und das ist auch heute noch so.
Wo findest du deinen Ausgleich beziehungsweise was gibt dir Kraft?
Hierfür gibt es eine ganz klare Antwort: Das ist der Glaube. Ich wäre jetzt nicht dort, wo ich jetzt bin, und ich würde auch nicht das machen, was ich jetzt mache. Der Herrgott hat mich genau hierher gebracht, obwohl ich ganz was anderes studiert und es nie vorgehabt habe, zum Fernsehen zu gehen. Gott hat jedem von uns Talente und Fähigkeiten mitgegeben, die wir in seinem Sinne zur Entfaltung bringen sollen, und wenn wir aus dem etwas machen, dann werden wir immer unterstützt von oben.
Was wünscht du dir persönlich?
Dass wir alle gesund bleiben und uns nichts Schlimmes mehr widerfährt. Der Glaube hält uns zwar nicht von Krisen fern, aber er gibt uns Zuversicht und Halt, sodass wir schwierige Situationen besser überstehen. Und es hat schon oft ganz schwere Zeiten in meinem Leben geben. Das jüngste Beispiel ist der Unfall meiner Tochter, die mit vier Jahren mit dem Bob frontal gegen einen Baum gefahren ist und es wirklich um Leben und Tod ging. Da ist man machtlos und hat nichts mehr in der Hand. Da hilft nur mehr noch beten und es haben dann schlussendlich so viele für unsere Simona gebetet, was eine immense Kraft ausgelöst hat. Nach zwei schweren Operationen am Kopf konnte sie nach Hause kommen und es ist ihr nichts geblieben. Da hat sich für mich Gott offenbart und seither sehe ich alles als Geschenk. Auch dieses heranwachsende Wunder in mir.
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