Nicht abwarten, sondern Tee trinken
HIRSCHBACH. Klar: Bei ernsten Krankheiten muss man ohnehin zum Arzt. Kleinere Wehwechen und Unpässlichkeiten kann man meist selbst auskurieren. Am besten mit heimischen Tees. Eines der absoluten Kompetenz-Zentren in Sachen Tee ist die Bergkräuternossenschaft Hirschbach, die von Biobauern aus der Region und aus dem Bezirk Rohrbach beliefert werden. "Unsere Kräuter wachsen auf kleinen Feldern, weitab von Industrien und und Autobahnen. Die bergige Landschaft in 500 bis 900 Metern Seehöhe mit ihren granithaltigen Böden lässt die Pflanzen optimal gedeihen. Die oftmals nur in Handarbeit mögliche Feldbewirtschaftung erfordert viele Arbeitsstunden. So zeichnen sich unsere Bergkräuter durch hohe Qualität aus", berichtet Geschäftsführer Karl Dirnberger.
In Hirschbach werden aber auch Universitätslehrgänge in Sachen Kräuter angeboten. Derzeit ist gerade der Abschluss des Hochschlullehrganges für Wildkräuter und Arzneipflanzen im Laufen. Karl Dirnberger: "Meine Mitarbeiterin und Leiterin unseres Sensorikteams, Christine Leitner, und Diplomingenieurin Margit Steinmetz-Tomala, die Geschäftsführerin der Genussregion in Oberösterreich, haben gemeinsam eine Abschlussarbeit über sechs Kräutern verfasst und diese für die Verwendung als Arzneimittel, in der Ethnomedizin und als Lebensmittel beschrieben und mit Märchen, Tipps und Tricks etc. ergänzt."
Die beiden Kräuter-Expertinnen haben sich auf Pflanzen aus der Region konzentriert. Hier einige ihrer Tipps:
Die Brennessel ist vielfältig verwendbar. Als Teepflanze wird sie aber hauptsächlich zur Blütezeit gesammelt und getrocknet. "Sie hilft, deinen Körper zu reinigen und zu entgiften, regt die Verdauung an und schenkt schon bald im Frühling die ersten frischen Vitamine", so Christine Leitner und Margit Steinmetz-Tomala in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Einen Tipp für Genießer haben die beiden auch noch: Man kann die Samen mit gutem Weißwein ansetzen und damit Brennessel-Wein herstellen. "Ein Geheimtipp für Frauen und Männer in den Wechseljahren."
Einen besonderen Stellenwert in der Region hat der Holler: Die getrockeneten Blüten werden für wohlschmeckende Tees verwendet. "Sie sind ein ideales Mittel bei Erkältungen, stärken die Abwehrkräfte, sind fiebersenkend und schweißtreibend und lassen dich gut schlafen", so die beiden Lehrgangsabsolventinnen.
Einen ausführlichen Stellenwert in der wissenschaftlichen Arbeit bekommt auch der Kümmel: "Er hilft bei Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl sowie Husten. In der Stillzeit ist er ein milchbildendes Mittel. Besonders für Babys und Kinder wird er als Mittel gegen Blähungen geschätzt. Dazu mischt man: 50 Gramm Fenchelsamen, 15 Gramm Anissamen und 8 Gramm Kümmelsamen. Alles im Mörser zerreiben und mit heißem Wasser aufgießen.
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