Abschuss-Genehmigung
"Sandler Wolf" darf bis 25. März erlegt werden
Das Land Oberösterreich erteilte eine Abschussgenehmigung für einen Wolf, der zuletzt mehrfach in der Gemeinde Sandl gesichtet worden war.
SANDL. Ein Wolf wurde im Februar wiederholt in unmittelbarer Nähe eines bewohnten Gebäudes in Sandl angetroffen – zuletzt gestern, Montag. Er zeigte keine natürliche Scheu und näherte sich bis auf wenige Meter einem Menschen mit Hund. Die Vorfälle ereigneten sich in geringer Entfernung zum Wohnhaus. Der Vergrämungsort liegt nahe der Grenze zur Tschechischen Republik. Aufgrund der Regelungen der Oö. Wolfsmanagementverordnung ist von einem Risikowolf auszugehen, der nunmehr innerhalb von vier Wochen, das heißt bis einschließlich Montag, 25. März, innerhalb eines Umkreises von zehn Kilometern erlegt werden kann. Betroffen sind insgesamt elf Jagdgebiete im Bezirk Freistadt.
"Wölfe an der Tagesordnung"
Im Mühlviertel, im Konkreten das Grenzgebiet zu Niederösterreich und Tschechien, sind vermutlich vier Wolfsrudel ansässig. Für die Menschen in dieser Region ist das Thema Wolf daher seit Längerem präsent. „Wölfe gehören in dieser Region schon fast zur Tagesordnung", sagt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. "Laufend werden gerissene Tiere gefunden und Sichtungen im Dorfgebiet oder bei Höfen gemeldet." Die Sensibilität und das Sicherheitsbedürfnis der Bürger sei dementsprechend hoch. „Mir ist es daher wichtig, bei jedem Wolf, der ein gefährliches Verhalten zeigt, rasch einzuschreiten und entsprechende Maßnahmen zu setzen. Im vorliegenden Fall war das Erteilen der Abschusserlaubnis die logische Konsequenz", betont Langer-Weninger.
"Endlich Bewirtschaftung angehen"
Auch wenn Oberösterreich erfolgreich Management-Maßnahmen getroffen hat, pocht Langer-Weninger auf eine erweiterte europäische Vorsorge: „An der Senkung des Wolfsschutzstatus führt kein Weg vorbei. Der Wolf ist bei uns längst nicht mehr stark gefährdet. Folglich muss man endlich die Bewirtschaftung – wie bei jedem anderen Wildtier – angehen.“ Entsprechende Verhandlungen hat die EU-Kommission zum Jahreswechsel eingeleitet. Durch eine einheitliche Stellungnahme der Bundesländer ist Österreichs Vertreterin in dieser Angelegenheit, Ministerin Leonore Gewessler, an die Position der Länder gebunden und muss in Brüssel für die Senkung des Wolfschutzstatus stimmen.
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