Schlafstörungen sind meist keine Krankheit, sondern ein Symptom

Oberarzt Hannes Mayr | Foto: gespag
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Ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir – wenn es gut geht, denn Schlafstörungen beeinflussen unser Befinden erheblich. „Schlafstörungen sind meist keine Krankheit im eigentlichen Sinn, sondern ein Symptom“, sagt der Internist vom Landeskrankenhaus Freistadt und Leiter des Schlaflabors, Oberarzt Hannes Mayr. Wobei Menschen mit Schlafproblemen häufig Strategien entwickeln, um sich dem gestörten Schlafrhythmus anzupassen. Dies führt jedoch dazu, dass ein gesunder Schlaf sich immer weniger einstellt. Dazu zählen regelmäßige Nickerchen am Tage, alkoholische Getränke vor dem Schlafengehen, Nachtarbeit und unregelmäßige Schlafenszeiten. Während ein mäßiger Genuss von Koffein während des Tages den Nachtschlaf gewöhnlich nicht beeinträchtigt, kann ein übermäßiger und regelmäßiger Kaffeekonsum tagsüber in der Nacht zu Entzugserscheinungen und damit zu Schlafproblemen führen. Dies gilt auch für Nikotin. Durch Stress bedingte Schlafstörungen halten oft an, obwohl die Ursachen bereits beseitigt sind.
Einschlafschwierigkeiten ergeben sich häufig auch aus Gewohnheiten. „Die Betroffenen sind angespannt, weil sie schon vor dem Bettgehen Angst vor der Schlaflosigkeit haben“, weiß Oberarzt Mayr. „Diese ‚gelernten Schlafstörungen’ können sich durch gezielte Verhaltensweisen wieder bessern.“ Der Ursache auf den Grund gehen sollten chronisch Schlaflose. Prinzipiell gibt es organische und nicht organische Ursachen. Schlafstörungen können Dauer, Qualität und Schlaf-Wach-Rhythmus betreffen, auch gibt es Funktionsstörungen bzw. abnorme Erlebnisse während des Schlafens. Der Schwerpunkt des Schlaflabors am LKH Freistadt liegt auf schlafbezogenen Atemstörungen (insbesondere nächtliche Atemaussetzer).

Schlafhygiene für einen gesunden Schlaf
Der Begriff „Schlafhygiene“ bezeichnet Verhaltensweisen, die einen gesunden Schlaf fördern. Die Einstellung zum Schlaf spielt dabei ebenso eine Rolle, wie die Ernährung, Tagesaktivitäten oder Schlafgewohnheiten. So sollte das Bett im Falle von Schlafstörungen ausschließlich zum Schlafen (und für sexuelle Aktivitäten) benutzt werden. Arbeiten sollten
außerhalb des Bettes erledigt werden. Streiten sollte im Bett tabu sein. „Verlassen Sie das Bett, wenn sie nicht schlafen können – spätestens, wenn sie anfangen sich darüber zu ärgern“, sagt Oberarzt Mayr.
Tipps für einen gesunden Schlaf
• Gehen Sie erst dann schlafen, wenn Sie sich müde fühlen
• Stehen Sie jeden Tag um dieselbe Zeit auf
• Schaffen Sie ein angenehmes Schlafklima, die Temperatur sollte eher kühl als warm sein
• Das Zimmer soll mit ausreichend frischer Luft versorgt sein
• Schlafraumgestaltung durch Abdunkeln und sanfte, pastellige Farbtöne
• Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke vor dem Schlafen (4 Stunden)
• Rauchen Sie nicht kurz vor dem Schlafen
• Reduzieren Sie den Alkoholkonsum oder verzichten Sie darauf
• Treiben Sie regelmäßig Sport
• Vermeiden Sie Mittagsschlaf
• Finden Sie Ihren individuellen Schlafbedarf
• Vermeiden Sie längeres Wachliegen im Bett
• Verbannen Sie den Fernseher und Arbeits-Geräte (Computer, Bügeleisen, ...) aus dem
Schlafbereich
• Entspannungsübungen vor der Schlafenszeit können die Einschlafneigung fördern
• Meiden Sie Schlaftabletten oder gehen Sie vorsichtig und sparsam mit ihnen um

Oberarzt Hannes Mayr | Foto: gespag
Foto: Gina Sanders-Fotolia
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