Schulen setzen auf Drogen-Prävention

Poly-Direktor Wolfgang Korner | Foto: Privat
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FREISTADT. Strenge Regeln in der Berufsschule; Poly bietet Ausbildung für Lehrer und Schüler-
Workshops.
FREISTADT. Dass vor einer Woche die Ermittlungsgruppe „Mörtel“ nach intensiven Ermittlungen einen schwunghaften Handel mit Drogen aufdecken konnte, ist unter anderem auch dem Direktor der Berufsschule, Gerhard Kutschera, zu verdanken. Er hat nach einem anonymen Hinweis, dass Schüler seiner Schule mit Drogen handeln, Anzeige erstattet und muss jetzt hinnehmen, dass seine Schule und Freistadt als das Drogenzentrum schlechthin dastehen. Tatsache ist, dass bei den Erhebungen der Polizei 140 Personen ausgeforscht werden konnten, wovon etwa 90 Beschuldigte von der Ermittlungsgruppe vernommen und den Staatsanwaltschaften Linz, Steyr und Wien angezeigt wurden. Sechs Personen wurden vorübergehend festgenommen. Tatsache ist aber auch, dass die Dealer, genauso wie die meisten Schüler der Schule und damit Abnehmer, gar nicht aus der Region sind.
„Die Sache liegt fast ein Jahr zurück und die Schüler sind ja nur dreimal für je zehn Wochen bei uns“, so Direktor Kutschera. Naturgemäß ist es auch nicht immer einfach, Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren im Internat mit 260 Plätzen in Zaum zu halten. Kutschera: „Da sind wir sehr streng. Es gibt striktes Alkoholverbot. Bei auffälligen Schülern wird ein Vortestgerät eingesetzt.“ Wird er erwischt, fliegt er aus dem Internat. Pro Jahr trifft es ein bis zwei Schüler. Bei den Hausdurchsuchungen im Zuge der Drogenfahndung wurde übrigens in der Berufsschule kein „Stoff“ gefunden. Auch im Unterricht werden Drogen laufend thematisiert.
Betroffen reagiert man auch an der Polytechnischen Schule. Vor einigen Jahren war eine Schülerin in eine Drogen-Sache verwickelt. „So wie damals wird leider auch diesmal das Image der Schule angekratzt. Dass Freistadt in vielen Medien und der Öffentlichkeit jetzt als besonders beliebter Drogenumschlagplatz dargestellt wird, finde ich übertrieben“, bedauert Poly-Direktor Wolfgang Korner. Seine Einschätzung: „Die Schulen sind verstärkt in der Prävention tätig und ich denke, dass die Jugendlichen in unserer Region kein großes Problem mit illegalen Drogen haben, sondern eher mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol.“

Hauptproblem Alkohol
Auch am Poly wird ist man daher in Sachen Vorbeugung sehr aktiv. Direktor Korner: „Der gesamte Lehrkörper hat in den vergangenen zwei Jahren schulinterne Lehrerfortbildung mit Trainern des Institutes für Suchtprävention durchgeführt. Für Schüler gab es eigene Workshops.“ Hier liegt allerdings der Schwerpunkt auf Alkohol und Nikotin. Das Thema „Illegale Drogen“ wird im Lebenskunde-Unterricht behandelt. Direktor Korner: „Wir versuchen den Schülern zu vermitteln, dass sie uns wichtig sind, indem wir Signale wahrnehmen und sie auf Veränderungen ansprechen. Auch die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten und der Schulsozialarbeiterin ist dabei sehr wichtig.“

Eine Momentaufnahme
Dass das derzeitige Image der Schulstadt Freistadt als „Drogenhandelsstadt“ übertrieben ist, bestätigt auch Chefinspektor Franz Kapl vom Bezirkspolizeikommando: „Dass der Drogendring aufgeflogen ist, war eine Momentaufnahme. Freistadt hat sicher nicht mehr Probleme als andere Regionen oder Städte.“

Poly-Direktor Wolfgang Korner | Foto: Privat
Der Direktor der Berufsschule Freistadt, Gerhard Kutschera | Foto: BRS
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