Umfahrung sorgt für staufreies Freistadt

FREISTADT. 23.000 Fahrzeuge, davon 4700 Lkw, quälen sich tagtäglich durch Freistadt. Ab Samstag, 15. November, ist mit diesem enormen Verkehrsaufkommen und der damit verbundenen Stauorgie Schluss. Denn an diesem Tag wird die sehnsüchtig erwartete Umfahrung Freistadt eröffnet.
„Mit der Verkehrsfreigabe der Umfahrung reduziert sich der Verkehr innerhalb der Stadt Freistadt auf den Quell- und Zielverkehr, der nur noch rund 40 Prozent des derzeitigen Aufkommens beträgt“, sagt ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl. Besonders erfreulich: Der Lkw-Transit-Anteil entfällt zur Gänze! „Die deutliche Reduktion der Verkehrsbelastung bringt zusätzlich eine deutliche Reduktion der Luftschadstoffe und der Lärmbelastung. Gleichzeitig ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit im Zentrum von Freistadt erheblich“, betont Hiesl.

„Gewinner des neuen Straßenstücks sind in erster Linie die Bewohner entlang der Linzer Straße“, sagt der SPÖ-Landtagsabgeordnete Hans Affenzeller, der im Übrigen meint, dass die Umfahrung schon vor 20 Jahren ihre Berechtigung gehabt hätte. Verlierer gebe es natürlich auch – und zwar die Anrainer entlang der S 10. „Mit der Trassierung, in deren Zuge viele Tunnels und Unterflurtrassen verwirklicht wurden, hält sich die Belastung jedoch in vertretbaren Grenzen.“ Sein Lob gilt den Bürgerinitiativen und Gemeinden: „Sie haben wertvolle Arbeit zum Schutz der Menschen geleistet.“ Für den Bürgermeister der Stadt Freistadt, Christian Jachs (ÖVP), wird am 15. November „ein Stück Zukunft“ eröffnet. Die S 10 bringe nicht nur enorme Chancen für die Wirtschaft, sondern für die Freistädter auch eine große Portion Lebensqualität. „Künftig werden zwei von drei Autos weniger durch unsere Stadt fahren. Die täglichen Stauorgien und der hohe Lärmpegel gehören dann der Vergangenheit an.“

Freistadt werde durch die Umfahrung auch als Einkaufsstadt profitieren, vermutet Wirtschaftskammer-Dienststellenleiter Dietmar Wolfsegger. „Weniger Verkehr und der Wegfall von Staus macht das Flanieren und Bummeln deutlich interessanter.“ Verlierer sind seiner Meinung nach Schnellimbisse, Trafiken und Tankstellen.

Laufbewerb, Festakt und Leistungsschau

FREISTADT. Die großen Feierlichkeiten zur Eröffnung der Umfahrung Freistadt finden am Samstag, 15. November, in der Galerie Brandstetter und beim Tunnel Manzenreith statt. Dort werden Infrastrukturminister Alois Stöger und Landeshauptmann Josef Pühringer das Band durchschneiden. Der Startschuss zur Eröffnung fällt bereits um 9.30 Uhr mit einem großen Laufwettbewerb. Sportbegeisterte können sich auf den fünf und zehn Kilometer langen Strecken oder beim Nordic-Walking-Bewerb über fünf Kilometer messen. Um 11.30 Uhr beginnt dann der offizielle Festakt. Außerdem stehen Leistungsschauen von Feuerwehr, Rotem Kreuz, ÖAMTC und Arbö auf dem Programm. Besucher können den neuen S-10-Abschnitt auch gemütlich vom Flaps-E-Mobil aus erkunden. Vom Stifterplatz wird ein Shuttle-Service angeboten, der von 8 bis 11.30 Uhr im Zehn- bis 15-Minuten-Takt verkehrt.

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN
Der insgesamt sechs Kilometer lange S-10-Abschnitt „Umfahrung Freistadt (Süd und Nord)“ war eine große bauliche Herausforderung: Er umfasst 13 Brücken – darunter die 323 Meter lange Feldaistbrücke Nord –, die Unterflurtrasse Walchshof (800 Meter), die beiden Tunnels Manzenreith (763 Meter) und Satzinger-Siedlung (293 Meter) sowie die Galerie Brandstätter (142 Meter).
Weitere Details:
Erdbewegungen: 1,6 Millionen Kubikmeter (davon ca.
1 Million Kubikmeter Fels).
Anschlussstellen: Freistadt Süd, Sandl/Grünbach, Freistadt Nord.
Planungs- und Genehmigungsdauer: ca. sieben Jahre

Alle Fotos: Erwin Pramhofer