Faszination Krippenbau
Wartberger (58) arbeitet 600 Stunden an einer Krippe
WARTBERG. Vor einigen Jahren bekam Hochbautechniker Bernhard Hinterreiter aus Wartberg einen Krippenstall von einem Bauherren nach der Planung seines Wohnhauses geschenkt. "Der Stall hat mich sofort fasziniert", erzählt der 58-Jährige, der die Krippe sofort mit Figuren belebt hat. "In jedem Jahr, in der ich die Krippe zu Weihnachten aufstellte, hat mich der Krippenbau mehr interessiert und ich begann, mich über das Thema und auch über die Geschichte des Kripperls zu informieren und zu recherchieren", erzählt Hinterreiter. Krippen gibt es in zahlreichen Formen, Materialien und Stilen. "Ob alpenländische Krippen, das Krippendorf, orientalische Krippen, Wurzelkrippen oder Krippen mit Strohdach – die Vorstellung des Schauplatzes der Geburt Christi ist von Mensch zu Mensch und Kultur zu Kultur unterschiedlich. So sind der Darstellung der Krippe keine Grenzen gesetzt", erzählt der Wartberger.
Realistische & detailgetreue Nachbildungen
Im Advent 2011 begann er schließlich, die Krippe, die er damals geschenkt bekommen hatte, umzubauen bzw. zu erweitern. Zu Weihnachten 2011 hatte die Krippe dann eine Fläche von einem Quadratmeter, eine Höhe von knapp zwei Metern und etwa 60 Personen und Tiere zierten sie. Im Advent 2013 folgte die zweite Ausbaustufe, bei der sich die Fläche und die Anzahl der Figuren fast verdoppelten: Heute stellt die Krippe nicht nur das "klassische Krippen-Szenero", sondern auch die Herbergssuche, das Hirtenfeld und die handwerklichen Tätigkeiten einer alpenländischen Gebirgslandschaft dar – detailgetreuer Nachbau der Gollinger Mühle am Schwarzbach inklusive. "Ein Wasserfall verbindet den Erweiterungsteil mit dem bestehenden See im Bereich der Töpfergrotte“, erklärt Hinterreiter. Im Anschluss an die Mühle entstand ein zweites Hirtenfeld. "In den folgenden Jahren machte ich mich an die Feinarbeit und die Herstellung der bäuerlichen Gerätschaften." Dabei verwendete Hinterreiter so weit wie möglich Naturmaterialien bzw. Stoffe, welche die Zünfte auch tatsächlich verwenden.
Neues Krippenprojekt im nächsten Jahr
Insgesamt baute Hinterreiter rund 600 Stunden an dem Kripperl. "Die Dauer und der Aufwand sind für mich vollkommen unbedeutend. Ausschlaggebend ist für mich die Freude und die Ehrfurcht vor dem Geschaffenen sowie die Auseinandersetzung mit der Botschaft der Weihnacht", sagt Hinterreiter. Dennoch will er sich nach so vielen Jahren von seinem Meisterstück trennen und begründet seine Entscheidung so: "Als Krippenbauer will man immer wieder Krippen bauen und die Geburtsgeschichte neu interpretieren. Schön wäre es natürlich, wenn sich ein Käufer findet, der die Krippe zur Weihnachtszeit der Öffentlichkeit zugänglich macht", sagt der Wartberger.
Die Krippe von Bernhard Hinterreiter ist von Sonntag, 15. Dezember, bis Maria Lichtmess in der Veitskappelle des Stiftes Schlägl ausgestellt.
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