INTERVIEW
"Brauchen keine extremen Bewegungen"

- Peter Handlos ist Landtagsabgeordneter und Bezirksparteichef der FPÖ.
- Foto: Land OÖ
- hochgeladen von Roland Wolf
LEOPOLDSCHLAG. Am Donnerstagabend (17. Oktober) fand in Leopoldschlag eine Gedenkveranstaltung statt, zu der die als rechtsextrem eingestufte "Identitäre Bewegung" geladen hatte. Laut Landespolizeidirektion Oberösterreich nahmen nur rund 40 Personen an diesem Aufmarsch teil. Zahlreiche Politiker hatten im Vorfeld die Bevölkerung gebeten, der "Mahnwache" fernzubleiben. Unter ihnen der FPÖ-Landtagsabgeordnete und Bezirksparteichef Peter Handlos aus Tragwein.
BRS Freistadt: "Lasst euch trotz der furchtbaren Vorfälle in Leopoldschlag bitte nicht von Rechtsextremen instrumentalisieren!“ – Herr Handlos, warum haben Sie auf Ihrer Facebook-Seite gestern dazu aufgerufen, die Gedenkveranstaltung der Identitären Bewegung nicht zu besuchen?
Niemand soll sich von Extremen instrumentalisieren lassen. Ob von links, rechts oder einer sonstigen extremen Strömung. Keiner weiß im Vorfeld, von wem solche Veranstaltungen am Ende des Tages besucht oder schlimmstenfalls missbraucht werden.
Warum ist es Ihnen so wichtig, sich von den Identitären zu distanzieren?
Ich bin der Meinung, jede extreme Bewegung ist eine, die wir in Österreich, in Oberösterreich und im Bezirk Freistadt nicht brauchen. Vor mehr als zwei Jahren habe ich einen einstimmigen Landesparteivorstandsbeschluss der FPÖ mitgetragen, nicht mit den Identitären zusammenzuarbeiten. Das habe ich mitbeschlossen und daran halte ich mich auch.
Welche Lehren kann man generell aus der „Causa Wullowitz“ ziehen?
Die heile Welt ist tot. Im gesamten Bereich Asyl- und Fremdenrecht sind die Zügel anzuziehen. Und zwar deutlich!
Hätte das Drama in Wullowitz Ihrer Meinung nach vermieden werden können?
Man sieht in keinen Menschen hinein, in diesem speziellen Fall denke ich jedoch: ja! Es gab mehrere Anzeichen. Angebliche Straftaten blieben ohne Anzeigen, manches wurde offenbar zugedeckt, beschönigt oder schlichtweg ignoriert. Das wird man sich auf alle Fälle noch genauer ansehen müssen.
Wie soll Österreich in Zukunft mit Asylwerbern umgehen?
Weg mit den Samthandschuhen! Schnelle Verfahren, genaue Prüfung, sofortige Abschiebung bei negativem Asylbescheid. Mit so manchem Herkunftsland wird sich die Zusammenarbeit zwar schwierig gestalten, aber ich bin sicher: Wo ein Wille, da ein Weg. Die Zeit des Kopf-in-den-Sand-Steckens muss vorbei sein!
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