Aufschrei der Festhöfe
Lester Hof schickt Hilferuf auf Facebook
Anfang Oktober postete der Lester Hof in Kefermarkt, der von Miriam Zellinger geführt wird, gemeinsam mit zehn weiteren oberösterreichische Festhöfen und Veranstaltungs-Locations einen öffentlichen Hilferuf an Kanzler Sebastian Kurz. Ihre Bitte: Die Obergrenze von zehn Personen für Privatfeiern wieder aufzuheben und Hochzeiten zumindest wieder für 50 Personen zuzulassen.
KEFERMARKT, OÖ. "Heute feiern wir 100 Jahre Verfassung. Das haben Sie, Herr Bundeskanzler Kurz, groß gepostet. Aber wo bleibt unser Recht? Denn wir feiern seit Wochen leider nichts mehr", schreiben die Festhöfe konkret auf der sozialen Plattform. Sie alle fürchten um ihr Überleben, ihre Zukunft und sehen Bundeskanzler Kurz in der Verantwortung. Den Menschen dürfe nicht das Grundrecht auf Heirat genommen werden. Nicht nur zahlreiche Träume von Brautpaaren, sondern auch Traditionen würden durch die Beschränkungen zerstört. Zugleich werde den Veranstaltern und vielen anderen Dienstleistern rund um die Hochzeitsbranche die Existenzgrundlage genommen.
Wir, die Festhöfe in OÖ, schauen mit Wehmut auf eine zu kurze Saison 2020 zurück. Was wir gesehen haben, waren geduldige Brautpaare, die all Ihre auferlegten Bestimmungen akzeptiert und mit viel Geduld hingenommen haben. Wir feierten mit Respekt, Abstand – aber vor allem Hausverstand. Aber auch der verantwortungsvolle Umgang und das strikte Befolgen der Vorschriften waren schlussendlich nicht genug. Das Recht zu feiern ist uns genommen worden. Wir sind traurig, verärgert und vor allem demotiviert und machtlos. Die Leere auf unseren Höfen macht sich auch in unseren – und vieler anderer – Herzen breit.
Zweiter Fixkostenzuschuss geplant
Aus dem Büro von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner heißt es dazu wie folgt: „Die Obergrenze von zehn Personen für Privatfeiern wie Hochzeiten wurde vom Gesundheitsministerium festgelegt. Das Gesundheitsministerium begründet das damit, dass die Sitzplätze nicht fix den ganzen Abend über eingenommen werden, daher auch der Unterschied etwa zu Theater oder Kino. Der Bundesregierung ist aber auch bewusst, dass diese Regelungen die Gastronomie und Veranstaltungsbranche sehr hart trifft." Ein "Fixkostenzuschuss Phase 2" sei deshalb geplant. Damit soll die Branche in dieser schwierigen Situation besonders unterstützt werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.