Musik im Blut
Sandler Quartett ist seit 55 Jahren aktiv
SANDL. Seit 55 Jahren spielen die vier Musiker-Haudegen Hans und Karl Biberhofer, Emmerich Hießl und Leopold Punz miteinander auf. Gefühlt genauso lange könnte man ihnen zuhören, wenn sie voller Begeisterung von ihren Anfängen als „Melodien-Combo“ erzählen und in den Erinnerungen der vielen Auftritte schwelgen. Bis 1977 tourten sie als „Mühlviertler Berglandecho“ durchs Mühl- und Waldviertel.
Neuauflage als Oldie-Krainer
Nach 35 Jahren getrennter musikalischer Wege beschlossen sie 2013, wieder gemeinsam auf die Bühne zu gehen. In Anlehnung an die großen musikalischen Vorbilder der 70er begeistern sie seit zehn Jahren als „Oldie-Krainer“ ihre Fans. Karl spielt Akkordeon und Keybord, "Etzn Emmerich" singt und bläst Trompete, Hans zupft an der Gitarre und Leopold überzeugt auf der Klarinette, am Saxophon und mit Gesang.
Beim Musikverein Sandl aktiv
Geprobt wird einmal die Woche nachmittags im Musikheim, nebenher sind sie ja alle auch aktive Mitglieder des Musikvereines Sandl. Was die Aufritte betrifft, sind sie sehr flexibel, da alle Bandmitglieder im Alter zwischen 66 und 72 Jahren schon im Ruhestand – besser gesagt: Unruhestand – sind. Gerne spielen sie bei Geburtstagsfeiern und kleineren Festen auf. Kontakt unter emmerich.hiessl@gmx.at
Start mit Franz Hauke
Angefangen hat alles im Jahr 1968, als ausgehend von der Katholischen Jugend eine Jungmusikergruppe ins Leben gerufen wurde. Einmal die Woche probten die 15 Musikanten unter der Leitung von Franz Hauke. „Die Probe dauerte samstags von 19 Uhr manchmal fast bis Mitternacht“, erzählt Emmerich Hießl. „Uns ist das aber gar nicht so lange vorgekommen, denn Franz Hauke hatte so viele interessante Geschichten auf Lager.“
Väter mussten aufpassen
Enttäuscht waren die vier Vollblutmusikanten, als sie zur großen Kapelle kamen. Dort wurde so gut wie nie geprobt und es standen nur wenige Ausrückungen am Plan. So wurde die Idee geboren, eine Tanzmusik zu gründen. „Den ersten Auftritt hatte die 'Melodien-Combo' beim Stefanietanz 1971 im Gasthof Fleischbauer“, wissen sie alle noch ganz genau. „Beim Emmerich und mir mussten die Väter zum Aufpassen mitkommen. Wir waren ja erst 15 Jahre“, erzählt Karl Biberhofer. Einige Jahre später änderten sie ihren Bandnamen auf „Mühlviertler Berglandecho“ und hatten in ihren Glanzzeiten viele Auftritte bei Bällen und Festen – viele davon in Niederösterreich.
Keine Noten
Noten zu den Musikstücken hatten sie keine. Für die Proben nahmen sie die Stücke, die sie lernen wollten, von der Radiosendung "Wunschkonzert "auf Kassette auf und haben so – mit ewigem Vor- und Zurückspulen – die Nummer gelernt. „Hauptsache die Dur wissen wir“, sagt Hans Biberhofer. Auch beim heutigen Repertoire von 150 Titeln haben sie nicht immer Noten. Der Kassettenrekorder hat auch bei ihnen ausgedient. Heute lernen sie ihre neuen Titel mithilfe von Youtube ein. „Playback und Midi-Files lehnen wir strikt ab. Für uns zählt ganz einfach Live-Musik“, betont der "Etzn Emmerich".
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