120.000 Fans und 4,5 Millionen Euro Umsatz

MÜHLVIERTEL, FREISTADT (rw). Sie ist nicht nur das absolute Highlight im Sportkalender Oberösterreichs, sondern auch die größte Motorsportveranstaltung Österreichs: die Jännerrallye. Von 3. bis 5. Jänner driften wieder zahlreiche nationale und internationale Topstars durchs Mühlviertel. Weil die Rallye den Auftakt zur Europameisterschaft bildet, gehen noch größere Kaliber als früher an den Start. Und die ziehen die Massen an. Die Veranstalter rechnen mit 120.000 Fans entlang der 248 Kilometer Sonderprüfungsstrecken.
Hat schon die Jännerrallye 2012 mit 3,5 Millionen Euro einen Wertschöpfungsrekord in die Region gespült, so zeigt sich die Obfrau der Wirtschaftskammer Freistadt, Gabriele Lackner-Strauss, zuversichtlich, dass die Auflage 2013 dieses Ergebnis noch einmal toppen kann. „Im Schnitt lässt der Tagesgast 33 Euro in der Region, bei Nächtigungsgästen geht man durchschnittlich von 85 Euro aus.“ Lackner-Strauss beziffert den Rallye-Umsatz mit rund 4,5 Millionen Euro.
Abgesehen davon, dass diese Motorsportveranstaltung in der sonst eher ruhigeren Nachweihnachtszeit bei den regionalen Beherbergern für „Full-House“ sorgt (7000 zusätzliche Nächtigungen), profitieren auch Wirtschaftsbereiche abseits der Hotellerie und Gastronomie vom Rallye-Tross und dem Fan-Ansturm aus dem In- und Ausland. Nutznießer sind im Rallyezentrum Freistadt sowie im Umfeld der jeweiligen Sonderprüfungsstrecken auch die Lebensmittelhändler, Bäcker, Fleischereibetriebe, Trafikanten und Tankstellen - und darüber hinaus selbstverständlich auch die involvierten Vereine wie die Feuerwehren.
Was sich gar nicht in konkreten Zahlen ausdrücken lässt, ist der Werbewert für die Region Mühlviertel. „Unter den zahlreichen Rallye-Besuchern befinden sich alljährlich nahezu 200 nationale und internationale Medienvertreter, die mit ihren Berichten und Beiträgen in Print, Hörfunk und TV auch die Urlaubsregion Mühlviertel mittransportieren“, sagt Lackner-Strauss.

Eine bewegte Geschichte
Die Jännerrallye wird seit 1969 im Mühlviertel ausgetragen. Bekannte Fahrer wie Stig Blomqvist, Per Engseth, Rudi Stohl, John Haugland, Rauno Aaltonen, Shekar Mehta oder Franz Wittmann prägten in der ersten Phase diese Veranstaltung. Aus finanziellen Gründen machte die Rallye zwischen 1986 und 2001 Pause. 2002 wurde ihr neues Leben eingehaucht, zunächst als Challenge und 2003 als Staatsmeisterschaftslauf. Seit damals tritt der Rallye Club Mühlviertel unter seinem Obmann Ferdinand Staber aus Pregarten als Organisator auf. Mittlerweile hat die Rallye, die 2010 nochmals eine Zwangspause einlegen musste, sogar Europameisterschafts-Status. Im Vorjahr siegte der Tscheche Jan Kopecky auf einem Skoda Fabia S2000. Er ist auch heuer wieder am Start.


Jännerrallye auf Europsort

Erstmals wird die Jännerrallye heuer vom internationalen Fernsehsender Eurosport promotet. „Dass die Kooperation mit Eurosport fixiert werden konnte, ist ein Beweis für die jahrelange, ausgezeichnete organisatorische Leistung der Veranstalter“, sagt Sportlandesrat Viktor Sigl. Eurosport erreicht rund 120 Millionen Haushalte.

Rallye zwischen Liebe und Hass (Kommentar)
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Die Flurschäden, die Umweltbelastung, der Lärm, die Sicherheitsgefährdung. Die Jännerrallye entzweit die Bevölkerung. Tatsache ist, dass sie die Region belebt. Weit mehr als 100.000 Besucher werden die Actionzonen säumen. Sie kommen aus Österreich, Tschechien, Deutschland, Ungarn und Italien. Abseits der vielen positiven Aspekte für die Wirtschaft trägt dieses sportliche Top-Ereignis ganz nebenbei auch zur Völkerverständigung bei. In einer Zeit, in der wir Mühlviertler uns eher von unserer ungastlichen Seite zeigen (Stichwort: Unterkunft für Asylwerber), ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn wir mit Menschen aus anderen Ländern ein wenig enger in Kontakt kommen und Vorurteile abbauen können.

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