Arbeiten mit Holz
Holzbau stärkt Region Freistadt
Das Mühlviertel ist reich bewaldet, was nicht nur dem Tourismus, sondern auch den holzverarbeitenden Betrieben zugutekommt. Die Holz-Branche zählt zu den wachsenden Produktionszweigen in ländlichen Regionen wie dem Bezirk Freistadt.
BEZIRK FREISTADT. Aus den traditionellen kleinen Zimmereien der Region haben sich da und dort holzverarbeitende Produktionsbetriebe beachtlicher Größe entwickelt. Eines dieser Paradeunternehmen im Mühlviertel führt der Unterweißenbacher Holzbaumeister Christian Buchner. Mit 85 Mitarbeitern gehört Buchner zu den großen heimischen Holzbaubetrieben. Was seine Philosophie betrifft, ist das Unternehmen jedoch ein klassischer Handwerksbetrieb geblieben, der ganz auf individuelle Fertigung setzt.
Im Trend: Bauen mit Holz
Insgesamt ist die Holzbranche nach wie vor kleinbetrieblich strukturiert. 85 Prozent der mehr als 400 Holzbau-Betriebe in Oberösterreich haben weniger als zehn Mitarbeiter. Diese Unternehmen profitieren von einem spürbaren Trend zum Baustoff Holz. Nicht nur beim Hausbau, auch bei landwirtschaftlichen und gewerblichen Bauten kommen Holzbaumeister und Zimmereien immer häufiger zum Einsatz. Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur wurde rund ein Viertel der in Oberösterreich genehmigten Einfamilienhäuser in den vergangenen Jahren in Holzbauweise errichtet. Dabei punktet der Baustoff vor allem mit ökologischer Nachhaltigkeit und hoher Energieeffizienz. Holz-Neubauten erreichen meist den Standard von Niedrigstenergiehäusern. Ein weiterer Vorteil beim Bauen mit Holz ist die Zeitersparnis, was dem immer knapper werdenden Zeitbudget berufstätiger Menschen enorm entgegenkommt. 93 Prozent der Holzbauten in Oberösterreich werden laut der Interessensvertretung "Pro-Holz" bereits aus vorgefertigten Elementen hergestellt und auf der Baustelle zusammengebaut.
Chance der kurzen Wege
Da Holz ein regionaler Werkstoff ist, der sozusagen vor der Haustür laufend nachwächst, konnten sich auch die Holz-Verarbeiter in der Region gut entwickeln und die vorhandene Ressource Wald nutzen. Die kurzen Wege zu den Holzbaubetrieben kommen aber nicht nur den zuliefernden Sägewerken zu Gut. Die Forst- und Holzwirtschaft zählt zu den größten Arbeitgebern des Landes und schafft Arbeitsplätze vor allem in ländlichen Regionen. "Unsere Mitarbeiter kommen fast alle aus einem Umkreis von 50 Kilometern", erzählt Holzbaumeister Christian Buchner. Obwohl das Unternehmen in Unterweißenbach, also einer sehr ländlichen Gegend angesiedelt ist, hat der Betrieb keinerlei Probleme mit dem Nachwuchs. "Jährlich werden vier Lehrlinge im Betrieb aufgenommen. Insgesamt haben bereits mehr als 90 junge Leute eine fundierte Ausbildung als Planer, technischer Zeichner, Zimmerer oder Fertigteilhausbauer bei uns erhalten", sagt Buchner.
Regionale Wertschöpfung für das Mühlviertel
"Wenn die Menschen dort leben, wo sie auch ihren Arbeitsplatz haben, dann kommt auch das Geld, das sie ausgeben, wieder der Region zugute", ist sich Buchner sicher. Er ist überzeugt, dass in Zeiten eines starken ökologischen Bewusstseins auch der Baustoff Holz weiter an Bedeutung gewinnen wird. "Wer gegen unnötigen Kunststoffeinsatz und umweltbelastende Ferntransporte eintritt, kommt am Baustoff Holz nicht vorbei."
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