Innovatives Projekt
In Windhaag gibt es jetzt Strom aus Holz
Die Genossenschaft Bioenergie Windhaag bei Freistadt hat eine Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) im Heizwerk in der Siedlung umgesetzt. Das lange geplante und im Bezirk Freistadt einzigartige Projekt ging im Oktober letzten Jahres in Betrieb. Ende März fand der „Tag der offenen Heizhaustür“ statt, bei diesem konnten sich alle Interessierten die neugebaute Anlage anschauen.
WINDHAAG. Circa 250 Personen folgten der Einladung und konnten sich selbst vom Innovationsgeist der Genossenschaft überzeugen. In Kleingruppen wurde den Besuchern genau erklärt wie die Umwandlung von Hackschnitzel in Strom und gleichzeitig Wärme funktioniert. Bei der Kraftwärmekopplung wird Waldhackgut angekohlt und das dabei entstehende Gas gefiltert und damit ein Motor betrieben, der wiederum einen Generator mit einer Leistung von 20 kW antreibt. Bei dieser KWK-Anlage der Firma Hargassner handelt es sich um ein Fabrikat im kleinen Leistungsbereich in dem Wärme und Strom optimal genutzt werden. Die Anlage produziert pro Stunde 20 kW Strom und dabei fallen 60 kW Abwärme an, die ins Leitungsnetz der Fernwärme eingespeist wird oder in im 28 m3 großen Puffer gespeichert wird. Es gibt im Wärmeleitungsnetz in Windhaag keinen Großabnehmer, es besteht aus 32 Einfamilienhäuser die zum Großteil älter als 30 Jahre sind. Bedingt durch thermische Sanierungen der Gebäude sinkt die Wirtschaftlichkeit der Fernwärme. Daher wurde nach einer sinnvollen Möglichkeit gesucht, die Fernwärme weiterhin wirtschaftlich und nachhaltig betreiben zu können.
Mit kleinen Projekten viel bewirken
Die Bioenergie Windhaag bei Freistadt wurde 1999 gegründet und besteht aus 59 Genossenschaftsmitgliedern, das sind Landwirte, die das Waldhackgut, das bei Waldpflegearbeiten anfällt, an die Fernwärme und jetzt auch für die Verstromungsanlage liefern. Sie betreibt derzeit drei Heizwerke an verschiedenen Standorten in Windhaag und versorgen 56 Kunden mit Wärme. Mit dem neuen Projekt „Kraft-Wärme-Kopplung im Heizwerk“ ist es gelungen, aus Brennholz nicht „nur“ Wärme, sondern auch Strom zu produzieren. „Bei allen unseren Projekten steckt sehr viel Idealismus drin, aber auf unsere Kraftwärmekopplung sind wir besonders stolz. Diese Anlage beweist, dass man auch mit kleinen Projekten viel für eine bessere Zukunft bewirken kann.“ sagt Obmann Leo Neumüller beim Tag der offenen Heizhaustür über das innovative Projekt.
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