Lehrlinge dringend gesucht
Beim AMS sind derzeit 113 offene Lehrstellen gemeldet
BEZIRK. Dramatisch ist die Situation auf dem Lehrstellenmarkt aus der Sicht der Betriebe. Derzeit sind beim AMS 54 Jugendliche (36 Mädchen und 18 Burschen) zur Lehrstellensuche vorgemerkt. Gleichzeitig sind von den Betrieben im Bezirk 113 offene Lehrstellen gemeldet. Auf jeden Lehrstellensuchenden kommen also mehr als zwei offene Lehrstellen. „Das heißt, dass zumindest jede 2 Lehrstelle heuer nicht besetzt werden kann und damit jeder zweite, ausbildungswillige Betrieb im Bezirk, der bis jetzt noch keinen Lehrling hat, heuer auch keinen mehr bekommen wird“, sagt Rudlstorfer. Bei dieser Situation sollte man meinen, dass zumindest jeder Jugendliche bis zum Herbst einen Lehrplatz hat. Die Praxis schaut laut Rudlstorfer, leider etwas anders aus. Das Angebot der offenen Lehrstellen und die Nachfrage der Jugendlichen passen oft nicht zusammen. Der größte Bedarf an Lehrlingen besteht momentan in den Bereichen Verkauf (26), Tischlerei (17) und Gastgewerbe (10). Gefragt bei den Lehrstellensuchenden sind hauptsächlich Ausbildungsplätze im Verkauf (15), Büro (6), Mechaniker und Gärtner (jeweils 5).
Zudem halten schlechte schulische Leistungen, mangelnde soziale Kompetenz oder mangelhafte Sprachkenntnisse Betriebe davon ab, so manchen Lehrstellensuchenden einzustellen. Diese Situation wird sich auf Grund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Weniger Jugendliche, die die Schulpflicht beenden, viele Angebote an weiterführenden Schulen und das, nach wie vor, starke Werben von Betrieben aus dem Großraum Linz nach Mühlviertler Jugendlichen sind für diese Einschätzung verantwortlich. „Oft werden die Vorteile eines Ausbildungsplatzes, quasi vor der Haustür, zu wenig berücksichtigt. Langes bzw. teures Pendeln sind nicht unbedingt nötig“, sagt Rudlstorfer.
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