Freistädter Bier expandiert
Neues Logistikzentrum zum 250. Geburtstag

Stolz präsentieren Elisabeth Paruta-Teufer, Ewald Pöschko und Josef Horner den Plan für das neue Logistikzentrum.  | Foto: Erwin Pramhofer
  • Stolz präsentieren Elisabeth Paruta-Teufer, Ewald Pöschko und Josef Horner den Plan für das neue Logistikzentrum.
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Im Jahr 2020 wird die Brauerei Freistadt ihr 250-jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass möchte die Braucommune sich und ihren Mitarbeitern ein 20.000 Quadratmeter großes neues Logistikzentrum an der Freistädter Westumfahrung schenken. Dort soll 2020 auch das große Jubiläumsfest steigen. 

FREISTADT. Die Braucommune Freistadt ist erfolgreicher denn je: Die Bier- und Limonade-Produktion betrug im Vorjahr rund 133.000 Hektoliter. Das älteste denkmalgeschützte barocke Industriegebäude Oberösterreichs stößt durch den kontinuierlichen Produktionsanstieg jedoch an seine Kapazitätsgrenzen. "Der derzeitige Standort bietet einfach zu wenig Platz", sagt Ewald Pöschko, Geschäftsführer der Braucommune Freistadt. Um die steigende Nachfrage abwickeln zu können, plante man vorerst einen weiteren Anbau von 1.000 Quadratmetern. "Nach längeren Überlegungen haben wir den relativ weit fortgeschrittenen Plan jedoch über Bord geworfen. Wir wachsen einfach zu schnell und es wäre nur eine kurzfristige Lösung gewesen", erklärt Pöschko. 

Wachstum bringt akute Platznot 

Stattdessen soll ein völlig neues, 6.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum inklusive Bürotrakt im Inkoba-Gewerbegebiet Freistadt Süd in der Nähe des ÖAMTC errichtet werden. "Das neue Logistikzentrum soll der Umschlagplatz für alle Waren werden, die wir im Warenverkehr haben", erklärt Verkaufsleiter Josef Horner. Auch Fest-Ausstattung wie Biertischgarnituren, Stehtische, Kühlschränke, Durchlaufkühler bis hin zu den Bierdeckeln sollen dort gelagert werden. "Unser Lager umfasst 300 verschiedene Artikel. Im Vorjahr haben wir etwa 30.000 Kundenbelieferungen durchgeführt, großteils durch Eigenlogistik. Wir platzen einfach aus allen Nähten", unterstreicht Horner die Notwendigkeit einer Erweiterung. Auch die Vertriebsbüros und die Kundenbuchhaltung sollen am neuen Standort angesiedelt werden. "Unsere Mitarbeiter sehen dem Bau des neuen Gebäudes freudig entgegen und sollen in die Planung eng eingebunden werden", sagt Pöschko.

Ambitionierter Zeitplan

14 Lkw-Fahrer, die sich um sieben Laderampen "streiten" – dieser Arbeitsalltag soll bereits im Jahr 2020 der Vergangenheit angehören. Gemeinsam mit dem Stadtfest "Freistadt 2020" soll dann auch der 250. Geburtstag und die Eröffnung am neuen Standort gefeiert werden. Die Produktionsstätte bleibe aber definitiv im Zentrum von Freistadt. "Wir sind elektrisiert bis in die kleine Zehe", freut sich Pöschko. "Unser Ziel ist es, ein modernes Zentrum zu errichten, in dem wir effizient arbeiten können und angenehme, zeitgemäße Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter herrschen. Wir denken dabei ebenfalls an die nächsten Generationen und wollen auch ihnen die Möglichkeit bieten weiterzuwachsen." Über die geplanten Investitionskosten gibt Pöschko derzeit noch keine Auskunft. Als nächsten Schritt werden mehrere große Logistikzentren anderer Brauereien in Österreich und Deutschland besucht, um sich ein Bild aktueller Standards zu machen.

"Geschichtsträchtiges Unternehmen zukunftsfit machen"

Das Grundstück des neuen Brauerei-Standortes gehört der Landesimmobiliengesellschaft. Sowohl Freistadts Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer als auch der Obmann der Interkommunalen Betriebsansiedelung (Inkoba), Friedrich Stockinger aus Rainbach, sind zuversichtlich, das Widmungsverfahren zeitnah in den entsprechenden Gremien voranzutreiben. "Der neue Betriebsstandort ist mit der direkten Anbindung an die S 10 und die Westumfahrung einfach genial. Wir möchten nicht nur die Ansiedelung von neuen Betrieben vorantreiben, sondern auch erfolgreiche heimische Betriebe bei deren Weiterentwicklung unterstützen. Durch das neue Logistikzentrum werden zahlreiche wichtige Arbeitsplätze in der Region geschaffen", sagt Stockinger. "Unsere Aufgabe ist es, die Braucommune Freistadt dabei zu unterstützen, ein so geschichtsträchtiges Traditionsunternehmen fit für die Zukunft zu machen", ergänzt Paruta-Teufer. 

250 Jahre Braucommune Freistadt

Geschichtsträchtig ist das Freistädter Brauhaus in der Tat. Einzigartig ist die Geschichte des Bierbrauens in Freistadt. Im Jahr 1220 erhielten 149 Bürgerhäuser der Altstadt das Recht, Bier zu brauen. Als immer weniger "echte" Brauhäuser übrig blieben, wurde 1770 die Braucommune Freistadt gegründet. "Die Gründungsurkunde in unserem Tresor bestätigt das Gründungsdatum von 1770. Sieben Jahre später wurden im Rahmen von Bauarbeiten Fenster und Türen des Hauses versetzt, weshalb in den Türrahmen die Zahl 1777 eingemeißelt wurde. Diese einprägsame Zahl fand dann ihren Weg auf die Freistädter Bier-Etiketten", erklärt Pöschko, um möglichen Diskussionen über ein Jubiläum vorzubeugen.

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