GLÄSERNER SCHLACHTHOF
Sonnberg investiert 8,5 Millionen Euro
UNTERWEISSENBACH. Am Sonntag, 8. September, wird in Unterweißenbach ein neuer Bio-Schlachthof nur für Rinder eröffnet. Die Firma Sonnberg Biofleisch investiert dafür 8,5 Millionen Euro. "Wir sind im Schlacht- und Zerlegebetrieb in der Almstraße an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen", sagt Geschäftsführer Manfred Huber. Mit dem Neubau am Standort der Schau-Wursterei in der Sonnbergstraße werden gleichzeitig neue Standards in der Behandlung der zur Schlachtbank geführten Rinder etabliert.
Weniger Stress für Tiere
Der Neubau soll für die Tiere ruhiger und stressfreier werden. So ist für einen rutschfesten Boden gesorgt, der Richtung Schlachtbereich leicht bergauf angelegt ist. Dort herrscht helles Licht, was die Tiere automatisch anlockt. Im Stall gibt es weder klirrende Metalle noch scharfe Kanten. Auch die Verweildauer wird so kurz wie möglich gehalten.
Stundenleistung: 15 Rinder
Sowohl in der Schlachtung als auch in der Produktion arbeitet Sonnberg Biofleisch nur mit fix angestellten Fachkräften. Sie werden speziell geschult, um die hohen Ansprüche des Unternehmens in Sachen Tierwohl und Fleischqualität zu erfüllen. Die Stundenleistung im neuen Schlachthof ist auf 15 Rinder limitiert. "So ist ausreichend Zeit für eine fachgerechte Betäubung vor dem eigentlichen Schlachtvorgang garantiert", sagt Huber. "Wir geben allen Beteiligten die notwendige Zeit, um in Respekt vor dem Lebewesen alle notwendigen Schritte behutsam und präzise zu setzen."
Know-how aus Schleswig-Holstein
Fachliche Rückendeckung für die geplanten Abläufe hat sich der Geschäftsführer von Sonnberg Biofleisch vom "Beratungs- und Schulungsinstitut für Tierschutz bei Transport und Schlachtung" (BSI Schwarzenbek) in Schleswig-Holstein geholt. Darüber hinaus gibt es im Betrieb eine eigene Tierschutzbeauftragte, die alle Abläufe ständig überprüft.
Keine Touristenattraktion
Der neue Rinder-Schlachthof hat von Geschäftsführer Huber das Attribut "gläsern" als Vorgabe bekommen. An bestimmten Besuchertagen wird es ab September möglich sein, den Schlachtvorgang bis zum letzten Akt zu beobachten. "Wir wollen keine Touristenattraktion sein, aber interessierten Konsumenten Einblick geben", sagt Huber.
Ziel: 30 Millionen Euro Umsatz pro Jahr
Mit dem Schlachthof-Neubau kann Sonnberg Biofleisch die Möglichkeiten des Standortes auf der Mühlviertler Alm voll ausschöpfen. Die Produktionserweiterung ist auch Voraussetzung dafür, dass sich Sonnberg Biofleisch bis zu einer Größenordnung von 30 Millionen Euro Umsatz pro Jahr weiterentwickeln kann.
Nachfrage steigt stetig
Hauptabnehmer für die von Sonnberg Biofleisch hergestellten Fleisch- und Wurstwaren sind die großen Handelsketten wie Hofer, die Gastronomie und die eigenen Verkaufsstellen in Wien. Die Nachfrage steigt seit Jahren. "Offenbar ist es im Bewusstsein einer kritischer gewordenen Konsumentenschicht zunehmend verankert, dass weniger Fleisch zu essen – dafür aber in Bioqualität – sowohl ihnen selbst als auch der Umwelt guttut", sagt Huber.
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SCHLACHTHOF-ERÖFFNUNG AM 8. SEPTEMBER
DAS PROGRAMM:
10.30 Uhr: Blasmusikkapelle Unterweißenbach
11 Uhr: Segnung der Räumlichkeiten
ab 11 Uhr: Biobauernmarkt
11.30 Uhr: Frühschoppen mit Bioverköstigung
13 Uhr: Talkrunde mit Sebastian Bohrn Mena (Geschäftsführer Tierschutzvolksbegehren), Tobias Metzler (Werner Lampert Beratungsges.m.b.H.), Florian Schwinn (Radiomoderator und Autor), Klaus Bauernfeind (Obmann Bioregion Mühlviertel), Gerti Grabmann (Obfrau Bio Austria), Manfred Huber (Geschäftsführer Sonnberg Biofleisch); Moderation: Gernot Ecker (ORF)
Hinweis: Die Pfarre Katsdorf (Bezirk Perg) betreut zur Eröffnung eine „Bio-Leberkäse-Bar“. Die damit erzielten Einnahmen fließen in ein von Sonnberg Biofleisch seit vielen Jahren unterstütztes Bio-Bauern-Projekt in Tansania. Das Geld wird für die Errichtung eines Bio-Schweinestalles verwendet.
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