Marlene Kittel im Porträt
"Trennung von Beruflichem und Privatem ist mir wichtig"

Mit Februar 2020 ist Marlene Kittel alleinige Geschäftsführerin von Happy Foto, einem der größten Arbeitgeber im Bezirk Freistadt.  | Foto: Linz AG
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  • Mit Februar 2020 ist Marlene Kittel alleinige Geschäftsführerin von Happy Foto, einem der größten Arbeitgeber im Bezirk Freistadt.
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Ab Februar 2020 ist die 31-jährige Marlene Kittel alleinige Geschäftsführerin von Happy Foto. Mit knapp 90 Mitarbeitern ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber im Bezirk Freistadt. 

FREISTADT, LINZ. Seit 2009 war klar, dass das jüngste Kind der Familie Kittel die Happy Foto GmbH einmal übernehmen würde. "Mein Vater rief mich damals während meines Auslandssemsters in Boston an und meinte, er würde eine größere Investition nur dann tätigen, wenn ich die Firma einmal übernehmen würde", erzählt Marlene Kittel. "Ich war schon immer sehr eng mit dem Unternehmen verbunden und half schon als Kind Jahr für Jahr in den Ferien in der Produktion mit. Mir war dann relativ rasch klar, dass ich das machen möchte." Seit März 2017 ist sie nun Geschäftsführerin für IT, E-Business und den Kundendienst. Mit 31. Jänner 2020 wird sich Vater Bernhard Kittel vollständig aus der operativen Geschäftsführung zurückziehen. Kittel über ihre Position als alleinige Geschäftsführerin in Spe:

"Es sind große Fußstapfen, in die ich trete, aber er hat es sich wirklich verdient, nach so vielen Jahren der harten Arbeit auch mal Zeit für sich zu haben. Ich bewundere meinen Vater für den richtigen Riecher, den er so oft hatte. 2005 waren wir die ersten, die Fotobücher angeboten haben. In vielen Bereichen hab ich dieses Gespür zum Glück geerbt." 

Über Flughäfen und Hotelzimmer

Eine "gmahde Wiesn" war die Betriebsübernahme für die 31-Jährige nicht. Erfolg und Anerkennung erarbeitete sie sich hart und blieb dabei immer bescheiden. "Wenn mich Leute im privaten Umfeld fragen, was ich beruflich mache, sage ich immer, ich arbeite im Familienunternehmen", sagt Kittel, die in Linz wohnt, da sie Berufliches und Privates gerne trennt. "Ich schätze es sehr, dass mich in Linz niemand kennt. Außerdem habe ich mich in den Jahren in Wien an das Leben in einer größeren Stadt gewohnt und genieße es." Nach dem Studium internationale Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuni Wien war Kittel fünf Jahre bei einer Unternehmensberatungsfirma tätig. Dort arbeitete sie sich bis zur Projektleiterin hoch und flog für Kundentermine Woche für Woche um die Welt. "Ein solcher Berufsalltag klingt natürlich super spannend. In Realität sieht man jedoch außer Flughäfen, Hotels, die Kunden und das ein oder andere Restaurant kaum etwas von der Stadt."

Feuertaufe bestanden

Als Vorbereitung auf die Betriebsübernahme plante Bernhard Kittel langfristige Projekte die letzten Jahre über bereits gemeinsam mit seiner Tochter. Bei wichtigen Meetings nahm sie sich extra Urlaub. "Vor wichtigen Entscheidungen gehen Vati und ich gerne gemeinsam mit Rauhaardackel Bastian lange spazieren. Das ist so ein Ritual zwischen uns", erzählt Kittel, in deren Leben die Familie einen großen Stellenwert hat. Mittlerweile ist sie als Geschäftsführerin angekommen und setzte bereits viele Ideen um. In diesem Jahr stellte sie die IT des Unternehmens auf völlig neue Beine. "Wir haben das System völlig umgekrempelt, da blieb kein Stein auf dem anderen. Dass diese riesige Umstellung wie am Schnürchen geklappt hat, macht mich schon auch stolz", sagt Kittel.

Happy Foto produziert mehr als 1 Million Fotobücher im Jahr. Sie machen 74 Prozent des Umsatzes. An starken Produktionstagen wie jenen in der Vorweihnachtszeit werden 15.000 Fotobücher am Tag produziert, da trifft man die junge Geschäftsführerin nicht selten auch in den Produktionshallen an. "Es ist mir sehr wichtig, dass ich einen Großteil der Maschinen auch selbst bedienen kann und die Abläufe und Prozesse im Unternehmen von der Pike auf kenne. Das schätzen auch die Mitarbeiter", sagt die Linzerin.  

Erholung in den Tiefen der See

In ihrer Freizeit zieht es die Unternehmerin hinaus in die Natur.

"Ich gehe sehr viel spazieren und einmal im Jahr mache ich eine Tauchreise, vorzugsweise in warme Gewässer. Bei der letzten Tauchreise im Oktober war ich an 13 Tauchtagen insgesamt 35 Stunden unter Wasser. Das gibt mir irrsinnig viel Kraft"

, sagt Kittel, die mit einem breiten Lächeln von Geheimspots für Taucher auf der ganzen Welt berichtet und von ihrem Faible für Haie und Großfische. Wenig überraschend hat sie häufig auch eine Unterwasserkamera bei ihren Tauchgängen mit dabei.

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