Appell: Bitte Wasservögel nicht füttern!
OÖ, KEFERMARKT. Das Füttern von Wasservögeln macht vor allem Kindern und älteren Menschen Freude. Dieses von Tierliebe herrührende Verhalten der Menschen hat für stehende Gewässer jedoch eine fatale Wirkung – vor allem jetzt im Sommer. "Es scheint harmlos, ist jedoch für die Natur ein großes Problem", sagt die Ornithologin und Naturschutzbund-Mitarbeiterin Heidi Kurz aus Kefermarkt. "Wer Enten, Schwäne, Gänse und Möwen füttert, schadet den Vögeln und ihrem Lebensraum."
Zum einen sind Reis, altes Brot oder Ähnliches keine artgerechte Nahrung, zum anderen verschlechtert sich an stehenden Gewässern durch Nahrungsreste und Tierkot die Qualität des Wassers. Der biologische Abbau von 1,5 Kilogramm Brot verbraucht mehr als 1 Kilogramm Sauerstoff und dadurch können mehr als 100 Kubikmeter Wasser völlig sauerstofffrei werden.
"Fischsterben, die Bildung von Faulschlamm und die völlige Eintrübung des Gewässers durch Algenblüten sind mögliche Folgen", berichtet Kurz. "Darüber hinaus versammeln sich an den Futterstellen übernatürlich viele Wasservögel, wodurch die Übertragung ansteckender Krankheiten wie Salmonellen erleichtert wird."
Durch herumliegende Nahrungsreste werden zudem auch Ratten angelockt, die sich aufgrund des hohen Nahrungsangebotes stark vermehren. Die Vögel stellen sich auf das viele Futter ein und verlieren dadurch ihre natürliche Nahrungssuche. "Vögel zu beobachten ist faszinierend, das geht aber auch ohne Füttern", appelliert Kurz.
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