Premiere für das Grenzlandcamp in Windhaag
WINDHAAG Drei Tage in der Natur verbringen, am Waldboden zwischen hohen Bäumen schlafen, Wildkräuter ernten, Grenzgeschichten lauschen, die Natur in Österreich und Tschechien erleben, am Lagerfeuer kochen und singen – das erlebten zehn Teilnehmer im Alter zwischen sieben und 40 Jahren in Mairspindt.
Begleitet vom Rauschen des Grenzflusses Maltsch war ein Wochenende lang die Natur das Zuhause der 13 wilden Feldköche. Gemeinsam wurde das Lager errichtet, das Dach für den eigenen Schlafplatz erbaut, Feuerholz gesammelt und mit Wildkräutern und regionalen Bioprodukten leckere Köstlichkeiten zubereitet.
Über die dunkle Geschichte der Grenze erfuhren die Teilnehmer eindrücklich bei einer langen Wanderung nach Tschechien am ehemaligen Eisernen Vorhang, wo Stacheldraht und Minenfelder über fast ein halbes Jahrhundert hinweg Ost und West trennten. Emotional bewegend berichteten Zeitzeugen von der Vertreibung der sudetendeutschen Bevölkerung nach dem zweiten Weltkrieg, der Errichtung eines tödlichen Grenzregimes, und dem Schicksal der einst blühenden Dörfer an der Grenze, welche nun in Ruinen liegen.
Mit welcher Kraft sich die Natur zurückgeholt hat, was der Mensch verlassen musste, und welche Vielfalt sich in der jahrzehntelang nahezu unberührten Natur entwickeln konnte, wurde bei einer Wanderung am Grenzfluss spürbar. Daraus Kraft und Zuversicht für eine gemeinsame gesellschaftliche Zukunft im Herzen Europas am heutigen Grünen Band zu schöpfen, war großes Ziel der Zeit am Grenzlandcamp.
Begleitet vom Team der wilden Feldküche (Bettina Hellein, Florian Holzmann und Elisabeth Braunschmied) konnte die Teilnehmer in die Zeitgeschichte eintauchen und sich mit der ursprünglichen Natur im Europaschutzgebiet Maltsch, an der heute grünen und lebendigen Grenze zwischen Österreich und Tschechien verbinden. Dabei wurde viel Kraft für das eigene Leben geschöpft.
http://www.wildefeldkueche.info/
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