Der Herr der Scheiben
Seit 15 Jahren malt Karl Schatzl ganz persönliche Jubiläums-Schießscheiben für die Schützengesellschaft Sandl.
SANDL. „Das Talent zum Malen habe ich von meinem Vater geerbt“, erzählt der 82-jährige pensionierte Geschäftsmann Karl Schatz. Pro Jahr sind es zwei bis drei Scheiben, mit denen Schatzl ganz persönliche Geschenke macht. Die Holzscheiben dafür liefert ihm der Obmann der Schützengesellschaft.
Schon beim Grundieren der Scheibe überlegt Schatzl, was er mit dem Jubilar verbindet. Was macht er beruflich? Woher kommt er? „Wenn in meinem Kopf ein Bild entstanden ist, fange ich an zu malen“, sagt Schatzl. „Tiere zu malen ist für den Karl keine große Herausforderung. Darum hat er begonnen, die Jubilare zu porträtieren,“ erzählt Gattin Gisela.
„Manche sind mir gelungen, andere weniger“, lacht Schatzl. „Schöne Gesichter sind schwierig zu malen. Bei markanten Gesichtszügen tue ich mir leichter.“ Reich wird Karl Schatzl mit seinem Hobby nicht. Doch es könnte teuer werden, wenn man ihn nach Stunden bezahlen müsste. Schließlich kann es ein halbes Jahr dauern, bis eine Scheibe fertig ist.
Geschossen wird dann im Gasthaus. „Nicht auf das Gesicht schießen, sage ich jedesmal dazu. Aber es gibt immer wieder solche Hundling, die auf die Gesichter zielen“, erzählt Schatzl, der sich darüber schon ein bisschen ärgert.
Karl Schatzl ist auch Jäger. In seinen jungen Jahren war er Ausgeher bei der Herrschaft Czernin-Kinsky und er wurde Mitglied der Schützengesellschaft. Jagen geht er schon lange nicht mehr. Schatzl: „Ich war nie ein leidenschaftlicher Jäger. Das frühe Aufstehen war mir zu anstrengend. Nach einigen Jahren habe ich wieder aufgehört.“ Trotzdem blieb er dem Schützenverein als Maler und kreativer Kopf treu. Steht ein runder Geburtstag eines Mitgliedes oder eine Hochzeit an, sind seine Ideen gefragt.
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