Zwischen Swingerparty und eingesperrtem Kleinkind

Anton Knappitsch untersucht den defekten Wagen eines ÖAMTC-Mitgliedes in Reichenau im Mühlkreis. | Foto: BRS/Roland Wolf
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FREISTADT, WALDBURG. Seit 27 Jahren ist Anton Knappitsch als Pannenhelfer für den ÖAMTC-Stützpunkt in Freistadt tätig. Über die Ereignisse in diesem Zeitraum könnte der 49-jährige Waldburger locker ein Buch schreiben. Es würde von weinenden Müttern, im Auto eingesperrten und schreienden Kindern, verzweifelten Falschtankern, leeren Batterien, Reifenplatzern und defekten Klimaanlagen handeln.

Seinen wohl kuriosesten Einsatz erlebte er eines Tages gegen 21 Uhr. Beim Hilfesuchenden handelte es sich um einen Gast einer privat organisierten Swingerparty. Er hatte sich versehentlich aus seinem Auto ausgesperrt. "Beim Versuch, das Fahrzeug zu öffnen, leisteten mir einige leicht bekleidete und angeheiterte Menschen Gesellschaft", erinnert sich Knappitsch mit einem Schmunzeln. Diese hatten tatsächlich geglaubt, der Pannenhilfe-Einsatz sei eine Art Mitternachtseinlage im ÖAMTC-Kostüm. "Nachdem ich das Auto geöffnet hatte und das Missverständnis aufgeklärt war, konnte die Party ungestört weitergehen", sagt Knappitsch.

Heiß ging es auch in diesem Sommer her. Die vier Pannenhelfer des ÖAMTC Freistadt hatten alle Hände voll zu tun. Je schöner das Wetter, desto mehr ist auf der Straße los. Und je mehr Mobilität, desto mehr Pannen. "Ab einer Temperatur von 30 Grad kommt zu technischen Problemen am Auto auch der Faktor Mensch hinzu", sagt Knappitsch. Der Klassiker: Ein Kleinkind befindet sich im Auto – und mit ihm leider auch der Autoschlüssel. "Solche Fälle haben natürlich absolute Priorität und werden von unserer Zentrale in Linz, die alle Einsätze disponiert, vorgereiht." Knappitsch hat noch jedes Auto geknackt, auch wenn manche Modelle der Marken BMW und Audi oft eine ziemliche Tüftelei erfordern. Der gelernte Kfz-Elektriker ist für solche Fälle gerüstet. "Wenn ich sehe, dass es länger dauern könnte, decke ich die Außenscheiben mit Alufolie ab, damit sich der Wagen nicht so schnell aufheizt."

Rund 100 Mal im Jahr kommt es vor, dass der ÖAMTC Freistadt Falschtankern aus der Patsche helfen muss. Wenn Dieselfahrzeuge mit Super-Benzin betankt werden, läuft gar nichts mehr. "Und das geht schneller als man glaubt! Ein kurzes Telefonat an der Tankstelle oder ein Gedankenfehler und schon ist das Dilemma perfekt." Der betroffene Wagen wird dann zum Stützpunkt geschleppt. Der Treibstoff wird abgepumpt und muss entsorgt werden. So können aus einer kleinen Unachtsamkeit ganz schön hohe Kosten entstehen.

Häufig werden die Pannenhelfer auch bei Reifenschäden gerufen. Nägel oder Schrauben, die man sich eingefahren hat, fallen irgendwann heraus und dann geht buchstäblich die Luft aus. Eine große Gefahr ist auch zu geringer Reifendruck. "Wenn dann im Sommer hohe Temperaturen herrschen, kann es leicht zu Reifenplatzern kommen."

Im Dezember 2017 hat der ÖAMTC seinen neuen Stützpunkt in Galgenau bezogen. Mehr Platz, bessere Infrastruktur und ein äußerst repräsentatives Gebäude. "Für uns hat sich damit alles verbessert", sagt Knappitsch. Der Familienvater ist nämlich nicht nur als Pannenhelfer im Einsatz, sondern auch in der Werkstätte tätig. Aber egal, wo er sich gerade aufhält, sein Motto lautet: "Ich arbeite mit Menschen und ihren Fahrzeugen." Und das macht der Waldburger mit Leidenschaft.

Anton Knappitsch untersucht den defekten Wagen eines ÖAMTC-Mitgliedes in Reichenau im Mühlkreis. | Foto: BRS/Roland Wolf
Top ausgerüstet: das Abschlepp- und Pannenenfahrzeug des ÖAMTC Freistadt. | Foto: BRS/Roland Wolf
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