Thörl-Maglern
Corona trennt Familien an der Staatsgrenze
Familien mit Angehörigen auf beiden Seiten der Grenze trafen sich vor dem alten Zollhaus in Thörl-Maglern. Sie fordern in einer Petition einen „Familienpass“.
THÖRL-MAGLERN. Familien, die zwar nicht Tür an Tür leben, jedoch nebeneinander in der Alpen-Adria-Region, verschafften sich Gehör. Familien italienischer Abstammung, deren Familienband die Staatsgrenzen und die Reisebeschränkungen in Corona-Zeiten rücksichtslos durchtrennen.
Unerträgliche Situation
Herzergreifende Szenen spielten sich am vergangenen Sonntag ab, als sich Betroffene an der „Veccia Dogana“, der alten Grenzstation, in Thörl-Maglern versammelten, um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Familien, die nahe der Grenze in Arnoldstein, Thörl-Maglern oder Hohenthurn zu Hause sind, deren Verwandte jedoch nahe Tarvis oder Pontebba leben. Seit Wochen können sie ihre engsten Angehörigen nicht sehen, lediglich via Telefon oder Video-Telefonie mit ihnen kommunizieren.
Keine Corona-Fälle im grenznahen Raum
„Seit siebzig Tagen gibt es keine Corona-Fälle im grenznahen Raum. Trotzdem haben wir keine Möglichkeit unser Familien zu treffen. Besonders die Kinder leiden unter dieser unerträglichen Situation“, schildern Rossa Rossana und Alan Laurenti. Sie überreichten eine Petition, in der sie eine Familienzusammenführung im grenznahen Raum fordern, etwa an kleinen Grenzübergangen mit einem „Familienpass“.
Politiker ohne Grenzen
Anwesend waren auch die Bürgermeister von Tarvis (Renzo Zanette), Arnoldstein (Erich Kessler) sowie Hohenthurn (Florian Tschinderle) und Stefano Mazzolini, Vizepräsident des Consiglio Regionale in Friaul. In berührenden Ansprachen erklärten sie ihre Bereitschaft, sich für die Anliegen der betroffenen Familien einzusetzen.
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