Goderschach
Eisproduzentin aus Leidenschaft
Elisabeth Neuwirth aus Goderschach produziert mit der eigenen Kuhmilch verschiedenste Eissorten. Die Gailtaler WOCHE hat sie besucht und ihr etwas über die Schulter geschaut.
GODERSCHACH. Seit nun über fünf Jahren produziert Elisabeth Neuwirth selbstgemachtes Bauerneis. Bekannt ist das Eis unter den Namen „Lissis kuhles Bauerneis“. Die Eismaschine, die man für die Produktion benötigt, weiß sie noch genau, hat Neuwirth am 25. Mai 2016 bekommen. „Den Kurs für die richtige Eisproduktion habe ich erst im Februar 2017 gemacht, da hat sich vorher keine Möglichkeit ergeben“, erklärt die Eisproduzentin. Die Idee Eis zu produzieren hat einige Zeit auf sich warten lassen. Die Bauernfamilie habe lange überlegt, was sie nun wirklich machen sollen. „So einfach war das leider nicht. Den wenn man in die Direktvermarktung mit Fleisch gehen möchte, hätten wir den Stall vergrößern müssen. Für die Produktion von Joghurt und Topfen hätten wir einen eigenen Produktionsraum benötigt. Eigentlich haben wir nach einer sogenannten Nische gesucht“, erklärt Neuwirth.
Viele Umwege
Über viele Umwege und nach reichlicher Suche kam die Familie dann auf die Idee, Eis selbst herzustellen. „Die Idee dafür hatte mein Mann. Er machte zu dieser Zeit seinen Master-Kurs, ist dort natürlich etwas hellhörig geworden“, meint die Eisproduzentin. Auf seinem Kurs habe er Herrn Huber kennengelernt, der selbst auch Eis produziert. Diese Idee hat der Familie gut gefallen. Natürlich ist mit der Idee alleine noch nichts gemacht. Familie Neuwirth hat begonnen sich darüber zu erkundigen. Sie wollten flexibel sein und Zutaten aus der Region in ihr Eis verarbeiten. „Dazu bin ich noch etwas faul, ich möchte nicht zuerst probieren, sondern gleich beginnen. So kam ich auf den Kurs von Herrn Koch in Deutschland. Dort war ich eine Woche und habe alle Grundlagen zur Eisproduktion gelernt“, freut sich Neuwirth.
Die Eisproduktion
Bevor Neuwith wirklich in die Eisproduktion ging, kümmerte sie sich nicht um Kunden. „Wir wollten langsam und klein beginnen: Dazu konnte sich noch niemand wirklich vorstellen, welches Projekt wir jetzt angehen“, erklärt die Eisproduzentin. Sie hatten zwar ein, zwei Gasthäuser, die gleich mit im Boot waren, aber noch nichts Großes. „In unserem Tal wird Regionalität ohnehin großgeschrieben und als dann auch noch Slow Food Travel dazukam, wurde uns eins nach dem anderen in die Hand gespielt“, erzählt Neuwirth. Durch Slow Food Travel kamen auch der Einzelhandel sowie auch Private auf die Familie zu. Das Eis selbst kann man in Selbstversorger-Hütten im Lesachtal, Mölltal, Drautal und im Gailtal finden. Auch im Einzelhandel und bei Wirten im Gasthaus findet man „Lissis kuhles Bauerneis“. Vereinzelt hat Familie Neuwirth auch Kunden in Klagenfurt.
Ursprüngliche Art
Eissorten bietet Neuwirth einige an. „Die Sorten ändern sich je nach Lust und Laune der Produzentin“, lacht Neuwirth. Standardsorten wie Vanille, Erdbeere, Schokolade und Haselnuss bietet Familie Neuwirth das ganze Jahr an. Eine Sorte, die sie selbst zuerst nicht mit ins Programm aufnehmen wollte, ist Mango.Neuwirth erzählt: „Als ich die wunderschöne Farbe des Mangoeises gesehen habe, konnte ich nicht anders als es mit in mein Programm zu nehmen“. Fruchteissorten wie Mango, Holunder, Zitrone und Erdbeere bietet die Produzentin als Sorbet an. „Es vertragen doch viele Leute keine Milch. Sorbet ist die ursprüngliche Art, wie man Fruchteis herstellt, deswegen habe ich mich dafür entschieden“, meint Neuwirth. Ihr Milcheis besteht großteils aus der eigenen Milch und regionalen Produkten wie Schlagobers. Vor allem ist Neuwirth wichtig, keine unnötigen Inhaltsstoffe in ihrem Eis zu haben. „Ich benutze ausschließlich reine Produkte. Zum Beispiel kaufe ich mir reines Vanillepulver und mache draus selbst meine Vanillepaste. So kann ich mir sicher sein, dass keine Inhaltsstoffe vorhanden sind, die nicht zwingend notwendig sind“, erklärt Neuwirth. Ihre persönlichen Lieblingssorten sind unter anderem Schokolade und Joghurt.
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