Jagd
Gams- und Rotwild im Fokus
Namhafte Jagd-Referenten informierten über zwei bemerkenswerte Wildarten im Gailtal, nämlich Gams- und Rotwild.
GRAFENDORF (jost). Zahlreiche Jäger, Waldbauern und Forstleute füllten kürzlich den Veranstaltungssaal im Gasthof Jantschgi in Grafendorf, nachdem mit Wildökologen Hubert Zeiler und Landesgamswild-Referent Franz Koschuttnig zwei anerkannte Jagd- und Wild-Experten der Vortrags-Einladung von Bezirksjägermeister Bruno Maurer nachgekommen waren.
Konfliktpotential Wildschäden
Koschuttnig stellte in seinem Referat die aktuelle Gamswild-Situation in Form einiger Statistiken dar. Demnach ist der Gamswild-Bestand in Österreich mit etwa 180.000 Stück im europaweiten Vergleich (gesamt 400.000 Stück) ganz klar am höchsten. „Gamsjagd ist Verantwortung und macht Freude, aber alle Verantwortlichen sind angehalten, den Schulterschluss zwischen Jägerschaft und Waldbesitzer stets neu zu überprüfen und im Sinne eines gedeihlichen Miteinanders anzupassen. Hauptsächlich beim Wald-Gams ist das Konflikt-Potential bezüglich Wildschäden am höchsten.“ Das erfolgreich laufende Gamswild-Petzenprojekt könnte nach Meinung von Franz Koschuttnig eventuell auch ein Problem-Löser für das Gailtal sein.
Rotwild hat starken Überbestand
Obwohl nach Darstellungen des Wildökologen Hubert Zeiler im Gailtal der erste Hirsch erst im September 1934, also vor 80 Jahren, erlegt wurde, hat sich in Kärnten die Rowild-Population stark steigend entwickelt. Waren es Anfang der 1960er-Jahre noch etwa 3.000 Stück, so zeigen Statistiken Anfang der 2010er-Jahre bereits einen Bestand von etwa 10.000 Stück. Dieser Überbestand führt klarerweise gebietsweise zu schweren Schälschäden, sodass Waldbesitzer dringende Gegenmaßnahmen fordern. Nicht unerwähnt darf jedoch in diesem Zusammenhang bleiben, dass bei uns die Waldflächen im Laufe der letzten 50 Jahre trotzdem von seinerzeit 51 Prozent auf nunmehr 61 Prozent der Landesfläche gestiegen ist.
Gegenmaßnahmen
Beide Experten empfehlen eine schrittweise Umgestaltung des Waldes durch passende Mischbaum-Arten und auch entsprechenden Bodenwuchs. „Findet das Wild einen möglichst naturnah gewachsenen Wald vor, ändert sich automatisch das Äsungs-Verhalten, d.h. dass bisherige Zielbaum-Arten dadurch geschützt werden."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.