Vielseitige Aufgaben bei der Wasserrettung
Helden der Gewässer

- Hanna Waldner, Marian Fischer, Tom Zegers, Dominik Lach (von links) im Katastropheneinsatz in Treffen
- Foto: ÖWR LV Kärnten Einsatzstelle Hermagor
- hochgeladen von Vanessa Fischer
Dominik Lach erzählt über seinen Alltag als Einsatzstellenleiter bei der Wasserrettung in Hermagor und die vielseitigen und verantwortungsvollen Aufgaben, die damit in Verbindung stehen.
GAILTAL. Dominik Lach ist seit 2012 aktives Mitglied der Wasserrettung und durchlief seitdem eine beeindruckende Laufbahn. „Ich habe 2012 meinen Helferschein gemacht, 2018 den Retterschein erworben und bin seit 2020 als Einsatzkraft sowie Fließwasserretter tätig“, erzählt der 26-jährige. Im März 2024 übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder die Einsatzstelle Hermagor. Der Alltag bei der Wasserrettung beginnt für die ehrenamtlichen Helfer meist wie jeder andere Tag auch. „Wir haben alle normale Jobs. Im Falle eines Einsatzes verlassen wir unseren Arbeitsplatz, um den in Not geratenen Menschen zu helfen“, erzählt Lach. Am Wochenende wird dann oft der Überwachungsdienst am See übernommen.
Vielfältige Aufgaben
Regelmäßiges Training und diverse Übungen sind von entscheidender Bedeutung, um stets einsatzbereit zu bleiben und im Notfall effizient reagieren zu können. Dazu gehören unter anderem Schwimmtechniken und Rettungstechniken, umfassende Erste-Hilfe-Übungen sowie spezielle Trainingsmaßnahmen für die anspruchsvolle Fließwasserrettung. Lach betont: „Unsere Tage sind äußerst abwechslungsreich gestaltet und verlangen eine gute Mischung aus gründlicher Vorbereitung, intensivem Training und ständiger Einsatzbereitschaft“. Zusätzlich zu den tatsächlichen Rettungseinsätzen leistet die Wasserrettung auch wichtige Präventionsarbeit, indem sie Badegäste umfassend über potenzielle Gefahren sowie korrektes Verhalten am und im Wasser informiert.
Wandel der Jahreszeiten
Die Anzahl der Einsätze variiert je nach Jahreszeit. „In unserer Region verzeichnen wir im Durchschnitt etwa 20 bis 40 Einsätze pro Jahr. Die Sommermonate sind besonders intensiv, da in dieser Zeit viele Menschen die Gewässer nutzen, um zu schwimmen oder anderen Wassersportarten nachzugehen. Im Winter hingegen sind die Einsätze seltener, aber oft wesentlich herausfordernder, beispielsweise bei Eisrettungen oder Hochwasser nach starken Regenfällen“, berichtet der Einsatzstellenleiter.
Herausfordernde Einsätze
„Am häufigsten sind Einsätze bei Badeunfällen, die durch Unachtsamkeit oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten verursacht werden. Besonders herausfordernd sind Einsätze bei Hochwasser und in Fließgewässern, da diese spezielle Kenntnisse und Ausrüstung erfordern“, sagt Dominik Lach. Ein besonders herausfordernder Einsatz war der Katastropheneinsatz in Treffen im Sommer 2020 nach den heftigen Regenfällen. Lach: „Unsere Aufgabe war es, Menschen zu evakuieren und in Sicherheit zu bringen. Die starken Strömungen und unvorhersehbaren Bedingungen machten die Rettungsarbeiten extrem anspruchsvoll“, erinnert sich Lach.
Die Motivation dahinter
Die Motivation ziehen Lach und sein Team aus dem Wissen, dass ihre Arbeit Leben rettet und Menschen in Not hilft. „Die Kameradschaft und der starke Teamgeist sind ebenfalls wichtige Motivationsfaktoren. Die Dankbarkeit der Menschen, denen wir helfen, gibt uns die Bestätigung, dass unsere Arbeit einen echten Unterschied macht“, sagt Lach.
Nachwuchs und Herausforderungen
Um Teil der Wasserrettung zu werden, sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. „Alles, was man wissen und können muss, wird durch umfassende Trainings und Ausbildungen beigebracht“, erklärt Lach. Bereits ab 13 Jahren können Interessierte den Helferschein machen und sich weiter qualifizieren. Eine der größten zukünftigen Herausforderungen für die Wasserrettung ist der Personalmangel. „Es wird zunehmend schwieriger, genügend Freiwillige zu finden, die bereit sind, sich der anspruchsvollen Aufgabe zu widmen“, sagt Lach. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Wasserrettung Hermagor ein unverzichtbarer Teil der Gemeinschaft, der mit Engagement und Professionalität die Sicherheit in den Gewässern gewährleistet.






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