Sie arbeiten, wenn andere feiern
Wir können Silvester entspannt feiern, denn viele „gute Geister“ arbeiten für uns im Hintergrund, damit nichts passiert, wenn was passiert.
GAILTAL (jost). Gerade anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels sollten wir uns etwas öfter bewusst darüber freuen, dass wir in einem gut organisierten EU-Staat in Frieden und Wohlstand leben dürfen. Vor dem bitteren Hintergrund zahlreicher globaler Krisenherde sollte der Wert des bei uns permanent bestens funktionierenden Alltages stets neu bedacht und wertgeschätzt werden.
Hohe Standards
Dass in unserer Region jederzeit alles perfekt verfügbar ist und alles „rund“ läuft, gehört zur Selbstverständlichkeit – wir haben uns an die hohen Standards längst gewöhnt. Und das „Jammern auf hohem Niveau“ ist zu hinterfragen.
Wir erwarten beispielsweise zu jeder Jahres- und Tageszeit optimalst gepflegte, geräumte, gesalzene Straßen, auch wenn die Natur manchmal doch ihre Krallen zeigt. Genauso gehört es zur Selbstverständlichkeit, dass Infrastrukturen wie Strom, Wasser, Kanal, Müllabfuhr etc rund um die Uhr störungsfrei vorhanden sind.
Und dass das Rote Kreuz, die Krankenhäuser und unsere Exekutive an 365 Tagen im Jahr täglich 24 Stunden auf Knopfdruck bereitstehen, daran sollte auch von Zeit zu Zeit wieder mal gedacht werden.
Die WOCHE hat sich umgehört, wie betroffene Gailtaler damit umgehen, zu arbeiten, wenn andere feiern.
Polizei
Hannes Pock ist in der Silvesternacht einer der diensthabenden Exekutivbeamten der Polizeiinspektion Hermagor: „Zu Silvester ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es für die Polizei zu mehr Einsätzen im Zusammenhang mit Feiern, mit dem erhöhten Alkoholkonsum und zufolge der Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen kommt. Aber grundsätzlich läuft der Dienst bei uns wie an jedem anderen Tag ab.
Meine persönlichen Wünsche für 2017 sind Zufriedenheit und Gesundheit.“
Haustechnik
Silvesterbereitschaft bei Firma Wiedenig Installationen hat Albin Jost aus Kühweg, ein langjährig erfahrener Service-Techniker: „Die Haustechnik ist zu den Feiertagen sehr gefordert, weil die Familien viel Zeit zu Hause verbringen, und darüberhinaus auch häufg Angehörige und Freunde auf Besuch kommen. Die häufigsten Hilferufe betreffen Heizungs-Störungen und Leitungsverstopfungen jeder Art. Im neuen Jahr wünsche ich mir für mich und meine Familie weiterhin Gesundheit und Freude bei der Arbeit. Wir sollten alle unsere kostbare Freizeit mehr genießen und nicht als Gejagte von Termin zu Termin laufen.“
Krankenhaus
Ihre abwechselnden Tag- und Nachtdienste als Krankenschwester in der Gailtalklinik sind für die 31-jährige Christina Warmuth aus Hermagor längst Routine: „Für uns sind Dienste zu den Feiertagen nichts Besonderes. Die optimale Versorgung unserer Patienten hat oberste Priorität. Manchmal registriert man schon etwas Traurigkeit, wenn Menschen an Feiertagen im Krankenhaus liegen, aber meist hilft ein menschliches Gespräch darüber hinweg.
Vom neuen Jahr erwarte ich mir, dass unsere Politik die nötige Entschlossenheit aufbringen möge, alle gesellschaftlichen Herausforderungen, die sicher auf uns zukommen, beharrlich anzugehen und zu meistern.“
Straßendienst
Im Gailtal haben wir bisher vom Winter noch nicht viel gespürt. Aber das wird sich noch entsprechend ändern. Richard Wagner (50) aus Hermagor arbeitet seit 20 Jahren bei der Straßenmeisterei Hermagor im Streckendienst: „Der Fahrbahnzustand kann sich im Winter jederzeit blitzartig durch Eis und Schnee ändern. In solchen Fällen wird der jeweilige Bereitschaftsdienst aktiviert, dann heißt es sofort in die Fahrzeuge und auf die Straße. Salzstreuen und Schneeräumung sind für uns Routine. Aber auch Fahrbahnübergänge und Brücken sind zu säubern und umgefallene oder gebrochene Schneestangen sind aufzurichten bzw. zu ersetzen. Die Kameradschaft und der Teamgeist bei uns sind vorbildlich, daher wünsche ich mir sowohl für die Familie als auch für alle Kollegen Gesuncheit und weiterhin unfallfreies Arbeiten.“
Rotes Kreuz
Der 25-jährige Roman Wastl aus Kirchbach ist Lehramts-Student in Klagenfurt, und arbeitet seit 2010 beim Roten Kreuz in Kötschach-Mauthen: „Ich habe kein Problem mit Feiertags- oder Silvesterdienst. Kolleginnen und Kollegen, die Kinder haben, sollten die Möglichkeit haben, die Festtage mit ihren Familien zu verbringen. Wir werden, wie immer, auch für den Silvester-Dienst unser Fahrzeug und die medizinische Ausstattung gewissenhaft prüfen und vorbereiten, damit wir jederzeit zum Einsatz bereit sind. Zwischendurch, wenn es Pausen zwischen den Einsätzen gibt, dann und wann eine kleine Stärkung, sonst eigentlich nichts Besonderes. Persönlich wünsche ich mir, im Jahr 2017 mein Studium abzuschliessen und möglichst wenige Einsätze, die nicht für alle gut ausgehen.“
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