"Tiere einfach ausgesetzt"
Verein gegen Tierfabriken zeigt Schafhalter an

Der Verein gegen Tierfabriken zeigt nun die Schafhalter an. Sie würden ihre Tiere unversorgt auf der Alm aussetzen. | Foto: MA45/Wiener Wildnis
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Der VGT äußert sich kritisch gegenüber der Schafhalter. Nun gibt es eine Anzeige, da die Halter ihre Tiere "in der freien Natur den Gefahren schutzlos ausliefern".

KÄRNTEN, GAILTAL. Der ORF berichtete kürzlich von Wolfsrissen auf einer Alm in den Gailtaler Alpen im Bezirk Hermagor. Daraufhin äußert sich nun der Verein gegen Tierfabriken (kurz VGT) kritisch. Laut ihnen habe die Landesregierung eine eindeutig rechtswidrige Verordnung mit dem Ziel erlassen, eine gefährdete Tierart, nämlich den Wolf, wieder auszurotten, kaum wandert er erneut ein.

Schafe werden ausgesetzt

Dem ORF Bericht sei dazu zu entnehmen, dass die Schafhalter ihre Tiere einfach so völlig ungeschützt und unbehirtet in der freien Natur ausgesetzt haben. Domestizierte Schafe seien laut VGT Haustiere, die den Gefahren in der Wildnis hilflos ausgeliefert sind. So ist der Verein der Meinung, dass deshalb tausende Schafe jedes Jahr in Österreich sterben, weil sie einfach so auf Almen ausgesetzt wurden. Das Tierschutzgesetz verbiete das natürlich. Halter von Tieren haben diese zu schützen und zu versorgen. Bei der Almhaltung von Schafen bedeutet das, dass es eine Behirtung und einen Schutz vor großen Beutegreifern geben muss, sowie einen Nachtpferch, meint der VGT. Leider sei es in Österreich die Norm, Schafe einfach tierschutzwidrig derart zu misshandeln. Schuld am Leid sei hier nicht der Wolf, sondern die Vernachlässigung durch den Menschen.

"Unerträglich ist für mich der Gedanke"

VGT-Obmann Martin Balluch ist erbost: "Die Gegend, um die es hier geht, kenne ich sehr gut. Ich war auf der Jaukenalm vor über 40 Jahren einen Sommer lang als Senn für 110 Rinder. Dort gibt es Absturzgelände, eine Behirtung ist notwendig. Die Rinder hatten nicht nur diese, sondern auch einen Unterstand für die Nacht und bei Unwetter. Unerträglich ist für mich der Gedanke, dass dort Schafe einfach so ausgesetzt wurden, ohne sie zu behirten und sie zu schützen, auch vor Schlechtwetter und Absturz".

"Es ist Tierquälerei"

Martin Balluch weiter zu dem Thema: "Dieses Vorgehen ist Tierquälerei ohne Wenn und Aber, es widerspricht eindeutig dem Tierschutzgesetz. Wenn man allerdings die Hysterie bedenkt, die gezielt von einer hetzerischen Minderheit in Kärnten gegen den Wolf ausgelöst wurde, und wenn man die eindeutig rechtswidrigen Verordnungen der Landesregierung zur Wiederausrottung des Wolfes betrachtet, dann ist leider davon auszugehen, dass Österreich auf Bezirksebene korrupt genug ist, um derart eindeutige Übertretungen des Tierschutzgesetzes nicht zu ahnden. Aber wir lassen uns überraschen".

"Mit Absicht Schafe opfert"

Und Balluch schließt: Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass man absichtlich diese Schafe opfert, um gegen den Wolf hetzen und seine Ausrottung fordern zu können. Es wäre ganz leicht, auch in Kärnten Herdenschutz zu betreiben. Aber Information dazu wird von gewissen Medien vorsätzlich behindert, Schafhalter:innen, die Herdenschutz betreiben, werden gezielt gemobbt. Ich komme gerade von einem Urlaub mit meinen zwei kleinen Kindern aus einem Wolfscamp in der Lausitz in Deutschland zurück. Dort waren wir auf Wolfsexkursionen und haben Wölfe beobachtet".

"Wir brauchen den Wolf"

Balluch stellt sich die Frage: "Warum funktioniert das Zusammenleben mit dem Wolf in der Lausitz so großartig und der Tourismus profitiert, während in Kärnten so getan wird, als könnte man keine waldnahen Kindergärten mehr betreiben. Wir brauchen den Wolf in Kärnten, für ein intaktes Ökosystem, als Gesundheitspolizei und um den Wald zu schützen, der unter einem massiven Verbiss von aus jagdlichen Gründen aufgemästeten Paarhuferpopulationen leidet".

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