Gailtal
Vorsicht vor dem Stachel der Bienen und Wespen

- "Unsere Bienen sind nicht stechfreudig", gibt Imker Valentin Koller Entwarnung.
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Die Gailtaler WOCHE brachte in Erfahrung, was bei einem Bienen- beziehungsweise Wespenstich zu tun ist und wie man sich vor den kleinen Tierchen schützen kann.
GAILTAL. Mit den warmen Temperaturen ziehen auch die Bienen und Wespen wieder ihren Runden, um Nahrung für den Nachwuchs zu beschaffen. Dabei passiert es nicht selten, dass sie in die Nähe der Menschen kommen. Angelockt durch süße Getränke, Speisen oder Gegrillten. Die Gefahr gestochen zu werden, ist hoch. „Sofortige Kühlung mit Kühlkompressen oder Eiswürfeln lindert die Beschwerden. Eine kühlende Salbe gegen Insektenstiche kann aufgetragen werden. Solche Salben sollten im Kühlschrank gelagert werden“, rät Christiane Buxbaum, Amtsärztin der Bezirkshauptmannschaft Hermagor.
Haushaltsmittel helfen
„Die Bienen tragen einen Stachel mit einem Widerhaken. Wenn sich also einen Warmblüter sticht, bleibt der Stachel und die Giftblase in der Haut hängen. Die Biene stirbt infolge dessen. Der Stachel pumpt das Gift allerdings weiter“, erklärt Imker Valentin Koller. Wichtig ist also, nach einem Bienenstich den Stachel so rasch als möglich zu entfernen, nicht in Panik zu geraten und Ruhe zu bewahren. Entweder man kratzt den Stachel heraus oder entfernt ihn sanft mit einer Pinzette. Dabei sollte man vorsichtig sein, um nicht die Giftblase am Ende des Stachels zu zerdrücken. Somit kann verhindert werden, dass noch mehr Bienengift in den Körper gelangt. Neben kühlen können auch einfache Lebensmittel aus dem Haushalt Abhilfe verschaffen: Der Saft einer frisch angeschnittenen Zwiebel wirkt kühlend, desinfizierend und entzündungshemmend. Aber auch Essig, Zitrone oder Spucke können den Schmerz stillen.
Tipps von einem Imker
Ein Stich tut weh, heilt aber meistens nach etwa 24 Stunden beziehungsweise maximal drei Tagen wieder ab. „Im Allgemeinen sind Bienen- und Wespenstiche harmlos. Sie verursachen für gewöhnlich Rötungen, Schwellungen sowie Schmerzen mit oder ohne Juckreiz“, beruhigt die Amtsärztin. Gefährlich wird es, wenn es zu einem Stich im Bereich des Kopfes-, Mund- oder Rachenraumes kommt. „Hier können Schwellungen mit der Folge Atemnot lebensgefährlich werden. Dabei sollte rasch die betroffene Stelle gekühlt oder Eiswürfel gelutscht werden“, sagt Buxbaum. Um solch‘ heikle Situationen in den warmen Jahreszeiten zu vermeiden, hat Imker Koller Tipps: „Es sollten keine offenen Getränke und Speisen herumstehen. Der Geruch nach Süßem und Fleisch zieht besonders die Wespen an. Am besten immer einen Deckel verwenden. Süße Lebensmittel wie beispielsweise Saft oder Eis sollten in Haus konsumiert werden. Das verringert die Gefahr, im Kopfbereich gestochen zu werden.“
Allergische Reaktionen
Auch wenn ein Bienen- beziehungsweise Wespenstich für gewöhnlich harmlos abheilt, sind sie dennoch nicht zu unterschätzen, denn allergische Reaktionen können auftreten. Dann sollte ein Arzt aufgesucht oder gerufen werden. „Anzeichen für eine allergische Reaktion sind zunehmende Schwellungen rund um die Einstichstelle sowie Hautreaktionen, welche über das normale Ausmaß hinausgehen Auch verzögerte Heilungsverläufe oder Entzündungsanzeichen sollten ärztlich abgeklärt werden“, meint die Amtsärztin.
Anaphylaktischer Schock
Was ist bei einem allergischen Schock zu tun und wie erkennt man ihn? „Innerhalb von Minuten, selten bis zu ein bis zwei Stunden, nach dem Stich kann eine allergische Reaktion auf das Insektengift, ein sogenannter anaphylaktischer Schock, auftreten. Zeichen dafür sind zunehmende juckende Quaddeln am ganzen Körper, Hautrötung, Kopfschmerz und Schwindel, Übelkeit, Erbrechen sowie Pulsanstieg und Atemnot. Ein Kreislaufkollaps bis hin zu Herz-Kreislaufstillstand sind möglich“, erklärt die Amtsärztin die gefährliche Situation. Die Rettung oder ein Arzt sind sofort zu verständigen. Bis zum Eintreffen sollte die betroffene Person beruhigt werden und die Einstichstelle gekühlt werden. Es ist auf die Kreislaufreaktion zu achten und die Beine hoch gelagert werden. Das nennt man auch Schocklagerung. „Personen mit bekannten Allergien tragen für gewöhnlich ein Notfallset mit sich. Dieses besteht aus drei Medikamenten: Antihistaminikum, Cortison und ein Adrenalin-Pen zur Verabreichung in einen Muskel.
Die betroffenen Personen sollten nähere Kontaktpersonen über ihre Allergie sowie den Umgang mit den Notfallmedikamenten aufklären“, verdeutlicht Buxbaum.


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