618 stimmten für Küchls Rückkehr

Edmund Breuer mit dem Stapel Unterschriften, die für eine Rückkehr Küchls und die Sanktionsaufhebung voten.Foto: Jungmann
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Edmund Breuer fordert Bischof Küng auf, die Sanktionen gegen Ex-Propst Küchl zurückzunehmen.
BEZIRK. Eine spektakuläre Wende gibt es im Fall des ehemaligen Regens des Priesterseminares St. Pölten und Eisgarner Pfarrers Ulrich Küchl. Der Gottesmann, der durch behauptete homosexuelle Vorkommnisse im Priesterseminar für Schlagzeilen gesorgt hatte, darf das Dekanat Heidenreichstein (entspricht etwa dem Bezirk Gmünd) nur nach schriftlichem Ansuchen und erfolgter bischöflicher Erlaubnis betreten.
Küchl sei von Küng zur Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrages genötigt worden, andernfalls hätte ihm der Ausschluss aus dem Pries­terstand und damit der Verlust der Pension gedroht. Dagegen rebellieren nun die ehemaligen Schäfchen des Pfarrers. Auslöser dafür war ein Urteil des Linzer Landesgerichts vom 29. 6. dieses Jahres.
Sowohl die extrem konservative katholische Monatszeitschrift „Der 13.“, als auch der Eggerner Bürger Edmund Breuer sehen in diesem Urteil bestätigt, dass Ex-Bischof Kurt Krenn und mit ihm der Eisgarner Ex-Propst Ulrich Küchl Opfer einer kircheninternen Intrige geworden sind.

Ist Klaus Küng widerrechtlich Bischof in St. Pölten?
Breuer initiierte zuerst einen Postwurf mit dem schriftlichen Urteil an alle Eisgarner und Eggerner Haushalte, dem auch eine Unterstützungsunterschriftenliste beilag. Nun, wenige Wochen später, verfasste Breuer einen geharnischten Brief an Bischof Küng, in dem er diesen einerseits bezich­tigt, sich das Amt des Bischofs unrechtmäßig angeeignet zu haben (weil Krenn zum Rücktritt gezwungen wurde) und ihn andererseits auffordert, die Sanktionen gegen Ex-Propst Küchl mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Breuer fordert Aufhebung der Sanktionen gegen Küchl
Diesen Zustand will der Eggerner Edmund Breuer nun endlich der Vergangenheit angehörend wissen. Auf seinem Unterschriftenaufruf finden sich immerhin beachtliche 618 Unterschriften aus den beiden kleinen Gemeinden (Einwohner Eggern: 762, Eisgarn: 666). Diese schickte der streitbare gläubige Christ in kopierter Form nun nach Redaktionsschluss gebündelt gemeinsam mit dem besagten Brief sowohl an Bischof Küng, als auch direkt nach Rom zu Papst Benedikt XVI.
Im Gespräch mit dem Bezirksblatt erklärte Breuer seine Intervention für Küchl so: „Ich finde es menschenverachtend, jemandem den Aufenthaltsort vorzuschreiben. Laut Gesetz darf sich jeder in Österreich frei bewegen. Außerdem hat Bischof Küng versucht uns weiszumachen, in den beiden Ortschaften sei Küchl ohnehin nicht mehr beliebt. Der enorme Rücklauf an Unterschriften beweist das Gegenteil. Wir möchten, dass Küchl zurückkommen und ab und zu auch Messen lesen kann.“

Keine Angst vorm Bischof
Auf die Frage, ob er, Breuer, keine Angst vor dem Oberhirten habe, entgegnet er selbstbewusst: „Nein!“
Über die Reaktion des Bischofs nach Erhalt des Briefes und der Unterschriften wird das Bezirksblatt voraussichtlich in der kommenden Ausgabe berichten.
Eva Jungmann

zur Sache:
Das Linzer Landesgericht stellte am 29. Juli fest, dass im Verfahren Dr. A. Pytlik gegen die Monatszeitschrift „Der 13.“ , worin Ersterer dieselbe wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches geklagt hatte (bezugnehmend auf seine sexuelle Orientierung). In diesem Punkt wurde die Zeitschrift zu 1000 € Strafe verdonnert.
In einem Artikel hatte die Zeitschrift behauptet, Pytlik habe den „Ex-Seminaristen Remigius Rabiega als „Kronzeugen“ zu den Vorkommnissen im St. Pöltener Priesterseminar aufgebaut, wodurch Pytlik als enger Vertrauter von Bischof Klaus Küng dazu beigetragen habe, den Rücktritt des damaligen Bischofs Kurt Krenn zu erzwingen. Diese Textpassage war von Pytlik als vermeintliche üble Nachrede beklagt worden. Hierbei hat der Richter allerdings der Zeitschrift Recht gegeben. Zitat: „Der objektive Tatbestand einer üblen Nachrede liegt nicht vor ... Trotz diesen Aussagen [gemeint sind Küngs Aussagen!] ist der Einzelrichter doch zur Überzeugung gekommen, dass Dr. Klaus Küng und sein damaliger Rechtsberater Dr. Pytlik die Causa Dr. Kurt Krenn in Richtung Rücktritt betrieben haben müssen. In dieser Affäre hatte der von Dr. Pytlik besonders betreute Remigius Rabiega als „Kronzeuge“ eine zentrale Rolle ...“.“

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