"Auffe aufn Berg": Nebelstein wird DER Ausflugsberg des Waldviertels

- So soll der Gipfelbereich des Nebelsteins aussehen.
- Foto: Gemeinde Moorbad Harbach
- hochgeladen von Bettina Talkner
Die Gemeinde Moorbad Harbach setzt ihren Nebelstein in Szene und erinnert an die alte Ausflugstradition.
MOORBAD HARBACH. Der Nebelstein ist als Ausflugsziel über die Jahre hinweg zunehmend in Vergessenheit geraten. Eine Tatsache, die der Gemeinde Moorbad Harbach das Herz bluten lässt. Daher hat sie sich zum, durchaus ambitionierten, Ziel gesetzt, ihren Hausberg als DEN Ausflugsberg des Waldviertels zu positionieren. Während der letzten fünf Jahre wurde an einer entsprechenden Strategie getüftelt. Nun kann das 500.000-Euro-Projekt starten: Die Baumaßnahmen werden im März oder April anlaufen – die Fertigstellung ist für Ende August bis September geplant.
Spektakuläre Gipfel-Plattform
Das Nebelstein-Projekt besteht aus zwei wesentlichen Teilen: Der Gipfelinszenierung sowie der Schaffung eines Wanderweges mit acht interaktiven Erlebnisstationen. Dabei betont Bürgermeisterin Margit Göll, das Naturdenkmal Nebelstein nicht zu verändern: "Wir setzen keinen Stein drauf, und wir graben keinen Stein ab, das Aussehen bleibt gleich." Es gehe darum, das Auge auf die Ästhetik der Natur zu lenken, so Gemeinderat und Kristallium-Chef Erwin Weber, der auf die Nachhaltigkeit und den Verzicht auf Beton verweist. Stattdessen kommen spezielle Erdanker zum Einsatz. "Es wird eine Aussichtsplattform geben, die die Höhe spüren lässt, weil sie über den Stein hinausgeht", weckt Weber die Vorfreude. Die Besucher erwartet ein spektakuläres Naturerlebnis, schließlich ist der Berg 1.017 Meter hoch.
Erfahrung für alle Sinne
Zu erreichen ist der Gipfel vom Parkplatz in lediglich zehn Gehminuten. Oder die Ausflügler entscheiden sich für eine der längeren Routen: Der Wanderweg, der in das bestehende Netz integriert wird, gliedert sich in zwei Teilstücke. Diese sind acht und sechseinhalb Kilometer lang. Die vollständige Variante beträgt elf Kilometer. Immer wieder lockern die Stationen die Wanderung auf. Dabei setzt die Gemeinde auf technische Spielereien. Sogenannte "VISholos" blenden beim Blick auf bestimmte Landschaftspunkte Informationen und spannende Anekdoten ein. Und bei der Station "Steinplatz" wird es etwa möglich sein, mithilfe eines 3D-Stereoskopes eine Art Einblick in das Innenleben verschiedener Steine zu erhalten. Andere Zwischenstopps widmen sich den Themen Holz, Grenze, Natur, Tiere und Moor. Letzteres wird von einer eindrucksvollen Skulptur, der Moorkugel, aufgegriffen. "Es geht um die Sinneserfahrungen", so Göll, die Kurgäste, vor allem aber auch Familien und Schulklassen ansprechen und in die Gemeinde ziehen möchte. Schließlich ist das gebotene Erlebnis kostenlos.
Mehrsprachigkeit ist fix
Bereits im Jahr 2012 wurde der Mandelstein inszeniert. Maßnahmen, die sich laut Bürgermeisterin Göll gelohnt haben – denn seither herrscht am Berg zu jeder Jahreszeit reger Betrieb. Durch die Zweisprachigkeit kommen verstärkt auch tschechische Gäste. Nur mit Deutsch gibt sich daher die Inszenierung Nebelstein nicht zufrieden. Unklar ist aber noch, ob auf Englisch oder Tschechisch oder doch auf beide Sprachen gesetzt wird. Feststeht, dass die gesamte Region von den Nebelstein-Besuchern profitieren soll. Vor allem wird durch die Investition in die Attraktivierung aber auch die Bewirtschaftung der Nebelsteinhütte im Sommer gesichert.
Regionale Firmen bevorzugt
Planende Agentur ist die Linzer Idee Concept & Exhibition Engineering GmbH. Die Erdarbeiten werden von Firma Leutgeb aus Eichberg durchgeführt, für das Metall zeichnet Firma Tüchler aus Gmünd zuständig. Die Bauführung obliegt Baumeister Erwin Neunteufl aus der Gemeinde Bad Großpertholz, das Projektmanagement der Schremser kpp consulting. Die Inszenierung Nebelstein hat sich für eine 60-prozentige LEADER-Förderung qualifiziert. Die übrigen 200.000 Euro tragen Gemeinde und Tourismusverein, die das Projekt gemeinsam umsetzen.


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