Bezirk Gmünd
Die Trends für den letzten Weg

Robert Inghofer zeigt, Sarg und Urne gibt's auch aufeinander abgestimmt.  | Foto: Talkner
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Die Tendenz zur Urne nimmt zu. Unsere Bestatter helfen den Angehörigen durch die Ausnahmesituation.

BEZIRK GMÜND. Für die meisten von uns gehört der Tod nicht zum Leben. Wir verdrängen ihn, bis ein Trauerfall alles erschüttert. Am weitesten in die Gesellschaft vordringen darf der Tod zu Allerheiligen: Wir schmücken unsere Gräber mit Blumen, zünden ein Licht an und beten für unsere Verstorbenen. Mit diesem Feiertag vor der Tür haben die Bezirksblätter mit drei Bestattern aus dem Bezirk Gmünd gesprochen.

Persönlicher Touch für den letzten Weg

Egal, ob bei der Städtischen Bestattung Gmünd, der Bestattung Inghofer in Kleinpertholz oder der Bestattung Glaubauf in Litschau, überall wird der letzte Weg eines Menschen zunehmend individueller gestaltet. Die Zeiten, in denen ein Verstorbener stets in einem Anzug zur letzten Ruhe gebettet wurde, sind längst vorbei. "Wir raten zur Lieblingskleidung, egal, ob Jeans und Shirt, Feuerwehranzug oder Jagdbekleidung", erzählt Thomas Emetsberger, Chef der Gmünder Bestattung. Selbst dem Sarg kann eine persönliche Note verliehen werden: "Wir gestalten Särge mit Airbrush mit Motiven nach Wunsch", erzählt Robert Inghofer. So wurde etwa für einen Landwirt ein Getreidefeld aufgesprüht, aber auch die händische Bemalung ist durch Inghofers Kooperation mit einem Künstler möglich.

Kremationen nehmen rasant zu

Zwar deutlich später als im urbanen Raum, aber doch, entwickelt sich der Trend nun auch im Bezirk Gmünd immer stärker in Richtung Urne. Feuerbestattungen nehmen in Gmünd mittlerweile einen Anteil von 30 Prozent ein. Bei Inghofer in Kleinpertholz und Glaubauf in Litschau sind es zwischen 15 und 20 Prozent. "Bei uns hat sich das erst dieses Jahr entwickelt. Im Vorjahr hatten wir nur ganz sporadisch Einäscherungen. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass heuer schon viele junge Menschen um die 50 Jahre verstorben sind", so Markus Glaubauf. Die Einstellung verändere sich, manchmal fällt die Wahl auch aus Kostengründen auf eine Kremation. Der Tote soll unter der Erde nicht von Würmern zerfressen werden – auch solche Aussagen hört ein Bestatter. "Die meisten Leute wissen nicht, dass es in der Tiefe, in der man begraben wird, keine Würmer mehr gibt", sagt Robert Inghofer dazu.
Die Urnen können im Familiengrab beigesetzt, in einer Urnennische am Friedhof untergebracht oder auf Antrag sogar mit nach Hause genommen werden. "Wir hatten heuer schon drei, vier Familien, die zuhause eine pietätvolle Gedenkstätte eingerichtet haben", schildert Glaubauf.

Alles ist möglich

See- oder Waldbestattungen sind in unserer Region noch ein relativ kleines Thema, ab und zu müssen sie die Bestatter aber doch einfädeln. Versenkt werden dürfen zersetzbare Urnen an bestimmten Punkten in der Nordsee, einen Waldfriedhof gibt es bei Purkersdorf. "Hin und wieder lässt sich jemand aus der Asche eines Angehörigen auch einen Diamanten pressen", erzählt Inghofer.

Am Land kennt man sich

´Egal, ob alt oder jung, gar nicht so wenige Menschen wollen die Gestaltung des eigenen letzten Weges nicht ihren Angehörigen überlassen. "Wir haben einige Akten liegen, von Menschen, die schon alles vorbereitet haben. Das geht vom Wunsch der Kremation bis zur minutiös geplanten Verabschiedung, für die schon die CD bei uns liegt", erzählt Inghofer. Doch egal wie gut oder auch nicht die Vorbereitung sein mag, für die Hinterbliebenen ist ein Todesfall ein harter Schlag. Dann sind die Bestatter gefragt. Es liegt an ihnen, den Angehörigen möglichst viele Lasten abzunehmen. Obwohl sie tagtäglich mit dem Tod konfrontiert sind, ist dieser Job auch für sie und ihre Mitarbeiter nicht immer leicht: "Wir leben am Land, ich kenne mindestens zwei Drittel der Leute, die zu mir kommen", hält Inghofer fest. Eine schönere Aufgabe kann er sich dennoch nicht vorstellen, denn er kann trauernden Menschen durch eine absolute Ausnahmesituation helfen.

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