Leserbrief: Fischotter und Reiher fressen Fische - so ist die Natur auch

Foto: Foto: Unterwasserreich

Dass es für einen Produzenten von tierischen Nahrungsmitteln notwendig ist, den Taschenrechner zu benutzen und Kosten-Nutzen-Rechnungen anzustellen, ist jedem klar. Dass man als Teichwirt seinen Frust zum Ausdruck bringen möchte, wenn Fischotter in den Produktionszyklus eingreifen und - das ist unbestritten - merklichen finanziellen Schaden anrichten können, versteht jedermann. 
Dass jedoch das Team des Unterwasserreichs in Schrems (kurz UWR) - von Herrn Widhalm als "ein paar NaturschützerInnen" bezeichnet, für die das Erlebniszentrum von der Stadtgemeinde Schrems nur mehr als Postensicherung weitergeführt wird - zum Feindbild gemacht wird, entbehrt jeglichen Zusammenhangs mit der Fischotterproblematik und ist somit völlig unverständlich. Damit wird zum einen der Kommune Schrems der Vorwurf gemacht, Geldmittel allein zur Sicherung von Posten bereitzustellen, zum anderen wird die engagierte Arbeit der UWR-MitarbeiterInnen auf die Aufzucht von Fischottern reduziert. Dass im UWR heimische Feuchtgebiete und deren Bewohner in anschaulicher und für jedermann verständlicher, erlebbarer Form vorgestellt werden und vielen Betrieben der Region durch die zahlreichen Besucher des Zentrums eine finanzielle Wertschöpfung erwächst, fällt in dem Leserbrief völlig unter den Tisch. So mancher UWR-Besucher probiert mit Sicherheit ein köstliches Karpfengericht in einem Waldviertler Gastronomiebetrieb.
Ich möchte klarstellen, dass meines Wissens im UWR Schrems zwei Fischotter auf Dauer in einer eigens dafür konzipierten Außenanlage auf Zoobasis untergebracht sind. Es werden dort keine Otter gezüchtet, ausgewildert oder auf die Auswilderung vorbereitet. Das UWR nimmt fallweise verwaiste Otter unter behördlicher Aufsicht einzig aus Tierschutzgründen auf, ist aber dazu keinesfalls verpflichtet und müsste schon allein aus Platz- und Zeitmangel die Annahme der Findlinge ablehnen. Tatsache ist allerdings, dass sich die MitarbeiterInnen aufgrund ihres Fachwissens um Hilfe bemühen, viel Zeit opfern und jede Menge Papierkram und Behördenwege in Kauf nehmen, um das Leben der Tiere zu retten, die ihnen - meist in letzter Minute - anvertraut werden. Die jungen Otter werden jedoch durch die notwendige Handaufzucht für ein Leben in freier Wildbahn untauglich, können also aus Tierschutzgründen gar nicht ausgewildert werden. Auswilderungen wären darüber hinaus behördlich bewilligungspflichtig und sind nur unter ganz schwierig zu erfüllenden Voraussetzungen überhaupt möglich. Unter Fischottergegnern hält sich jedoch die beharrlich kommunizierte Meinung, dass Otter von "Naturschützern" einfach freigelassen würden. Es ist im Gegenteil notwendig und nicht einfach, für sie einen entsprechenden Platz in einem Zoo oder Tierpark zu finden, da sie eben aus Platzmangel auf Dauer im UWR nicht artgerecht untergebracht werden können. Was also im UWR passiert, hat absolut nichts mit den Fischotter-Problemen der Teichwirte zu tun!
Ich verstehe Herrn Widhalms Emotionen für seine Karpfen, die "an Land unter großem Leiden sterben". Vielleicht kann er auch akzeptieren, dass es andere Menschen gibt, die es rührt, wenn ein verwaistes junges Säugetier verzweifelt nach seiner Mutter ruft. Man könnte argumentieren, dass verwaiste junge Otter halt sterben. So ist eben die Natur. Fischotter und Reiher fressen Fische - so ist die Natur auch. So war sie schon, lange bevor der Mensch begonnen hat, sie zu verändern und allen Mitgeschöpfen seinen Willen aufzuzwingen.
Übrigens: Wenn in Schleppnetzen gefangene Hochseefische auf dem Fangschiff zu Tausenden langsam ersticken, wenn manche Fischer ihren Fang am Ufer ebenso langsam ersticken lassen, findet niemand etwas dabei. Wahrscheinlich leiden Fische nur, wenn sie der Fischotter tötet!
Wolfgang Dolak, Schrems (auch so ein "Natürschützer")

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