Was ist Pantomime?
Pantomime-Künstlerin Nina (Hlavas) Martin lebt Pantomime und tritt demnächst in Schrems auf.
SCHREMS. Charlie Chaplin nannte die Pantomime „die elegante Kunst des Schweigens“ und bedauerte in seiner Biografie, dass sich Schauspieler ihrer nicht mehr bedienen. Rowan Atkinson startete seine Karriere als Pantomime und entwickelte seine berühmte Figur Mr. Bean ganz im Zeichen der non-verbalen Kunst. Diese junge, uralte Kunst hat Größen wie Marcel Marceau und Samy Molcho hervorgebracht. Schon die Griechen bewunderten den pantomimischen Tanz, welcher von der Gnade der Götter erzählte. Römische Herrscher hatten immer einen Pantomimen an der Seite, der das mehrsprachige Volk mit Hilfe von Gestikulation und der Körpersprache über Neuigkeiten im Reich informierte. Im Mittelalter diente die stumme Kunst das Evangelium nicht nur in Wort aber auch in Bewegung den Christen näher zu bringen. Der Hofnarr wußte geschickt seine Bewegungskunst einzusetzen um das Königshaus bei Laune zu halten und über die neuesten Ereignisse nonverbal zu berichten.
Die Renaissance stand ganz im Zeichen der Eleganz und somit entwickelte sich vor allem auf französischen Hofe das Ballet welches sich pantomimische Elemente zur besseren Verständnis der Abhandlung bediente.
Vor und nach den Weltkriegen hob sich die Kunst des nonverbalen Schauspiels zu einem beliebten Ausdrucksmittel der Avantgarde hervor, mit deren Hilfe gegen die Repression der vorherrschenden Diktaturen aufgezeigt wurde.
Die Kunst der Pantomime feiert seine Höhepunkte in der Gestalt des Clowns. Dieser vermeintliche Idiot war schon immer ein stummer Beobachter der Gesellschaft. Es gehört viel körperliches Geschick und jahrelanges Training dazu, die Mißgeschicke der Menschheit ohne Worte darzustellen.
Die Pantomime lebt immer da, wo das Theater ihre Glanzzeiten feiert. Oft missverstanden als Straßenkunst in Form von vergoldeten Menschenstatuen oder hektisch gestikulierenden Schauspielern mit weiß-geschminkten Gesicht, weißen Handschuhen und schwarz-weiß karierten Hemden, muss sie sich wieder als legitime Theaterkunst etablieren.
Nina (Hlava) Martin versucht nun dieses Erbe der Pantomime zu einem festen Bestandteil einer kuturellen Idendität des deutschen Sprachraums zu machen. Sie ist die einzige solistisch-tätige WEIBLICHE Pantomimin.
Ihr Soloprogramm zeigt sie am 26. Mai um 20 Uhr im Kulturzentrum Schrems. Tickets im Vorverkauf gibt es im Gemeindamt Schrems oder unter www.ninamartinpantomime.com und telefonische Bestellung unter der Nummer 0664/437 60 66.
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