Konjunkturbarometer
Junge Unternehmen steuern aktiv durch die Krise
Das Konjunkturbarometer der Jungen Wirtschaft NÖ bestätigt: Trotz der aktuellen großen Herausforderungen wollen die jungen Betriebe investieren und Personal einstellen.
BEZIRK GMÜND. Niederösterreichs junge Unternehmer waren schon immer positive Stimmungsmacher und Anpacker – und sie lassen sich ihren Optimismus auch durch den Krieg in der Ukraine, die steigenden Energiepreise und die allgemeine Teuerung nicht nehmen. So lautet das zentrale Ergebnis des jüngsten Konjunkturbarometers der Jungen Wirtschaft (JW), für den das market-Institut 257 junge Betriebe befragt hat.
"Die Jungunternehmer nehmen das Heft selbst in die Hand, auch wenn die aktuellen Herausforderungen in ihrer realistischen Einschätzung sehr groß sind. Sie glauben weiter an ihre Geschäftsmodelle und arbeiten für ihre unternehmerische Zukunft", so Gabriela Steiner, Bezirksvorsitzende der JW Gmünd.
Größte Sorge ist eigene Kostensituation
27 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Konjunktur steigt, 29 Prozent denken, dass sie gleichbleibt, während 38 Prozent einen Rückgang erwarten. 88 Prozent gehen von einer weiteren Steigerung der Inflation aus. "Die größte Sorge gilt der eigenen Kostensituation. 57 Prozent gehen davon aus, dass sie sich verschlechtert. Um die Ertragslage stabil zu halten, sind bei den Jungunternehmern Kostenanpassungen notwendig", erklärt David Pfarrhofer, Vorstand des market-Instituts. Insgesamt 65 Prozent der Befragten gehen von einer Steigerung ihrer Verkaufspreise aus.
Trotz der fordernden wirtschaftlichen Lage wird mehr als jedes fünfte NÖ Unternehmen seine Investitionen steigern und zwei von fünf Unternehmen werden ihre Investitionsaktivitäten beibehalten. Ebenfalls ein klarer Indikator für das positive Mindset der Betriebe ist ihre Bereitschaft, weiteres Personal aufzunehmen: Fast ein Viertel der NÖ Unternehmen plant, in den nächsten Monaten neue Mitarbeiter einzustellen.
Entlastung und Energiepreise sind Top-Themen
"Unsere jungen Betriebe wollen und können das Beste auch aus der jetzigen Krisensituation machen – wenn man sie lässt und problematische Wachstumshürden beseitigt. Dies gilt vor allem für die steuerliche Entlastung und für die Bekämpfung des Fachkräftemangels", sagt Mathias Past, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft.
Laut der Studie empfinden 33 Prozent der Jungunternehmer die Energiepreise als sehr belastend und weitere 35 Prozent als eher belastend. Die Unternehmen drängen zudem auf die Umsetzung der JW-Anliegen nach dem Beteiligungsfreibetrag für Eigenkapital, der grünen Transformation sowie der neuen Rechtsform für Start-ups. "Es gibt so viel zu tun, damit unsere Jungunternehmer ihren Wachstumskurs weiter fortsetzen können", so Past abschließend.
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