Teichwirtschaft
Waldviertel und Tirschenreuth besiegeln Kooperation

- U.a. am Gruppenbild: Hans Klupp (ARGE Fisch in Tirschenreuth), Peter Thoma (Vorsitzender Teichgenossenschaft Oberpfalz), Andreas Kainz (Obmann-Stv. NÖ Teichwirteverband), Leo Kirchmaier (Geschäftsführer NÖ Teichwirteverband), NÖ Karpfenprinzessin Michaela Altmann, EU-Karpfenbotschafterin Birgit Hofbauer-Domin, Bio-Pionier und Teichbewirtschafter Marc Mößmer (Vorstandsmitglied NÖ Teichwirteverband), Daniel Hofbauer (Vorstandsmitglied NÖ Teichwirteverband)
- Foto: NÖ Teichwirteverband
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Mit der Unterzeichnung einer Partnerurkunde wurde ein starkes Zeichen für die Zukunft der traditionellen Teichwirtschaft gesetzt. Die Regionen Waldviertel und Tirschenreuth besiegelten ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
GMÜND/TIRSCHENREUTH. Am Haslauerteich im Bezirk Gmünd wurde ein bedeutendes Zeichen für länderübergreifende Zusammenarbeit gesetzt: Die Karpfenteichwirtschaftsregionen Waldviertel und Tirschenreuth (Bayern) unterzeichneten eine Partnerurkunde, die ihre künftige enge Kooperation in der nachhaltigen Entwicklung, Pflege und Sichtbarmachung der traditionellen Teichwirtschaft besiegelt.

- Die unterzeichnete Urkunde besiegelt die partnerschaftliche Zusammenarbeit der beiden Regionen.
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Die Unterzeichnung bildete den Höhepunkt einer fischereilichen Lehrfahrt vom 18. bis 22. Juni, die von ARGE Fisch und dem NÖ Teichwirteverband organisiert wurde. 47 Teilnehmer aus der Region Tirschenreuth reisten dazu ins Waldviertel und nach Südböhmen, um zu erfahren, wie andere europäische Karpfenregionen mit aktuellen Herausforderungen wie Biodiversität, Vermarktung, Klimawandel und Fischottermanagement umgehen.
Geografische und kulturelle Parallelen
Die beiden Teichwirtschaftslandschaften im Waldviertel und der bayerischen Oberpfalz sind geprägt von bemerkenswerten Parallelen: sanft-hügelige Landschaften mit hohem Waldanteil, historische Teichsysteme, prägende Granitformationen, sowie kulturhistorische Einflüsse bedeutender Zisterzienserklöster wie Stift Zwettl und Stift Waldsassen.
Selbst namensgleiche Burgen und Orte wie Falkenberg oder Griesbach verdeutlichen die geografische und kulturelle Verwandtschaft, die auf eine rund 1000-jährige gemeinsame Besiedelungsgeschichte der beiden Regionen zurückblickt. Sowohl im Bezirk Gmünd als auch in der Oberpfalz gibt es außerdem eine Aussichtswarte mit dem Namen „Himmelsleiter“.

- Marc Mößmer und Birgit Hofbauer-Domin stellten als nationale Aquakulturbotschafter für die Sparten Biofischproduktion und Karpfenteichwirtschaft die EU-Aquakulturkampagne vor.
- Foto: NÖ Teichwirteverband
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Auch auf internationaler und nationaler Ebene sind beide Regionen für ihre Leistungen in der Teichwirtschaft anerkannt: Die traditionelle bayerische Karpfenteichwirtschaft ist seit 2021 Immaterielles Kulturerbe Deutschlands und wurde bereits 2014 mit dem AgrarKulturerbe-Preis ausgezeichnet. Die Waldviertler Karpfenteichwirtschaft trägt als erste Region in Niederösterreich den Titel „Landwirtschaftliches Weltkulturerbe“ der Welternährungsorganisation (FAO) – ein weltweites UN-Programm für besonders nachhaltige und erhaltenswerte Agrarsysteme von globaler Bedeutung.
Gemeinsamer Blick nach vorn
Mit der Unterzeichnung der Urkunde bekräftigen beide Regionen ihren Willen zu einem lebendigen, grenzüberschreitenden Austausch im Zeichen des Natur- und Kulturerbes, der nachhaltigen Lebensmittelproduktion und einer starken regionalen Identität. Ziel sei eine zukunftsorientierte Teichwirtschaft, die ökologische Verantwortung, traditionelles Wissen und hochwertige Fischprodukte vereint und dabei weit über Landesgrenzen hinausstrahlt.
Mit im Gepäck hatte die Oberpfälzer Delegation außerdem eine schriftliche Gegeneinladung des Landrats Roland Grillmeier vom Landkreis Tirschenreuth an den NÖ Teichwirteverband sowie die Waldviertler Bezirkshauptleute nach Tirschenreuth.
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