Franz Spreitz: Vom Stromnetz emanzipiert

Ab 12. Dezember kann das Buch von Franz Spreitz für Autarkie-Nachahmer bestellt werden.
  • Ab 12. Dezember kann das Buch von Franz Spreitz für Autarkie-Nachahmer bestellt werden.
  • hochgeladen von Eva Jungmann

GROSSSCHÖNAU (eju). "Seit über 20 Jahren bin ich mit meinem Haus stromautark", erzählt der frisch gebackene Master of Science im Bereich Elektromobilität und Energiemanagement aus Großschönau Franz Spreitz.

Beim Bau bereits geplant

Das Thema Energie interessiert den einstigen HTL-Absolventen der Sparte Elektrotechnik seit seiner Matura. Nach zehn Jahren als Arbeitsanleiter im Verein Sozial-Aktiv in Gmünd entschloss sich der Großschönauer zu einer einjährigen Bildungskarenz, um das eingangs erwähnte Studium absolvieren zu können. Als er vor über 20 Jahren zum Hausbau schritt, dachte er intensiv darüber nach, wie man es verwirklichen könnte, das Wohnhaus völlig stromautark zu betreiben. Er beschloss, eine Photovoltaikanlage auf das Dach zu montieren. Zuvor musste bei der Planung die Ausrichtung des Daches berücksichtigt werden, und zwar nach Süden.

Kochen mit Ethanol

Dazu kam eine intensive Nachdenkphase, welche Geräte wie viel an elektrischer Energie benötigen und welche davon durch andere Energieformen ersetzbar seien: "Wir heizen mit Holz in einem großen Kachelofen, kochen mit Ethanol und im Winter ebenfalls mit Holz. Die Waschmaschine wird mit Warmwasser aus einem Pufferspeicher beliefert und dieses Warmwasser erzeugt in der wärmeren Jahreszeit eine thermische Solaranlage, im Winter oder bei Schnee und Nebel wird das warme Wasser mit einem umgebauten Badeofen erzeugt", erzählt der Tüftler Franz Spreitz.
Übrig geblieben sind bei der Berechnung die Beleuchtung, kleinere Elektro-Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeug, Kühlschrank und Elektronikgeräte, für die galt es eine ausreichende Energieversorgung zu finden. Das war die Photovoltaikanlage. Franz Spreitz erinnert sich: "Damals kostete eine solche Anlage etwa das zehnfache von heute." Dazu benötigte er einen Speicherbatteriesatz, der Dank seiner guten Wartung knapp 20 Jahre durchhielt. 

Jahresverbrauch 500 kWh

Der Hausbau an sich war bereits spannend, denn das Haus besitzt keinen Netzanschluss. Während der Bauphase wurde daher der Strom mit einem Benzingenerator erzeugt. Das Haus selbst ist ein Blockhaus mit Keller und ausgebautem Dachboden. Am Dach selbst werden Warmwasser und Strom erzeugt. Pro Jahr verbrauchen Franz Spreitz, seine Frau und seine Tochter (10 Jahre) 500 kWh – zum Vergleich: Eine gleich große Durchschnittsfamilie benötigt etwa 4.000 kWh im Jahr. Im Zuge seiner Masterarbeit, die sich mit seinem Haus und der dort angewendeten Energieerzeugung befasst, kam ihm die Idee, ein Buch über die Stromautarkie zu schreiben. Gemeinsam mit Lukas Pawek, dem Gründer der Internet-Zeitschrift oekonews.at, setzte er den Plan in die Tat um. Das Buch befasst sich auf 200 Seiten detailliert damit, wie man sich vom öffentlichen Stromnetz emanzipieren kann. 

Buch für Nachahmer

"Die Stromanbieter haben naturgemäß wenig Freude mit solchen Bestrebungen", schmunzelt Franz Spreitz im Exklusiv-BB-Gespräch. "Wir wollten die Menschen darauf hinweisen, dass Stromautarkie möglich ist, und die Zeit ist reif dafür." Inzwischen sind die Stromerzeugungs- und Speicheranlagen so ausgereift, dass solche Projekte auch für "Otto Normalverbraucher" mit entsprechender Beratung umsetzbar sind. Das Buch erscheint am 12. Dezember und ist unter: https://energieautark.wordpress.com/buch-kaufen/ erhältlich. 

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