Internationales Treffen im Rahmen von „Healthacross“

Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung im Rathaus Gmünd. | Foto: privat
  • Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung im Rathaus Gmünd.
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GMÜND. Bereits im Frühjahr 2015 besuchten Vertreter der Euroregion Guben (DE)/Gubin (PL) und des Naemi-Wilke-Stiftes Guben (ein im Jahre 1878 aus einer Privatstiftung heraus gegründetes kirchliches Krankenhaus) das Landesklinikum Gmünd, da sie auf unsere grenzüberschreitenden Gesundheitsprojekte „Healthacross“ und „Healthacross in practice“ aufmerksam geworden waren. Im Juni des Vorjahres erfolgte dann ein Gegenbesuch der EU-Abteilung des NÖGUS (Niederösterreichischer Gesundheits- und Sozialfonds) und Vertreter des Landesklinikums Gmünd in die Grenzstadt Guben zu einem Workshop zur Entwicklung einer grenzübergreifenden medizinischen Versorgung polnischer Patienten nach Gmünder Vorbild. Im Rahmen des EU-Projektes „Gesundheit ohne Grenzen – Zdrowie bez Granic“ erfolgte vom 21. – 23. Juni 2017 eine Studienfahrt mit Teilnehmern einer Delegation des Naemi-Wilke-Stiftes Guben, des Landrates der Region Spree-Neiße, der Präsidenten der deutschen und polnischen Seite der Euroregion Spree-Neiße-Bober, der Bürgermeister von Guben und Gubin, Mitarbeiterinnen der polnischen Stadtverwaltung und der Geschäftsstellen der Euroregion in das Landesklinikum Gmünd.

Am Anreisetag interessierten sich die deutschen und polnischen Gäste bei einem Rundgang durchs Haus unter anderem besonders für das Videodolmetsch-System, bei welchem über Bild und Ton die Kommunikation zwischen Patienten, Pflege- und Arztpersonal zur Verfügung steht.
Am zweiten Tag standen am Vormittag ein Besuch und internationaler Erfahrungsaustausch über die grenzüberschreitenden Gesundheitsprojekte mit österreichischen und tschechischen Politikern im Gmünder Rathaus am Programm. Die interessierte Zuhörerschaft, unter ihnen die Gmünder Bürgermeisterin Helga Rosenmayer, Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais und der Vizebürgermeister von České Velenice Pavel Chabiniok verfolgten die Präsentationen der grenzüberschreitenden Gesundheitsprojekte sowohl zwischen Gmünd und České Velenice als auch zwischen Guben und Gubin mit großer Aufmerksamkeit. Bürgermeisterin Rosenmayer meinte in ihren Begrüßungsworten, dass Gesundheit und gute medizinische Versorgung für eine Region enorm wichtig seien und sie stolz darauf sei, dass dies in Gmünd bestens funktioniere.

Besonderen Eindruck auf die Gäste hinterließen die Worte des Vizebürgermeisters aus České Velenice, Pavel Chabiniok: „Das Krankenhaus in Gmünd ist nicht nur medizinisch auf ganz hohem Niveau, sondern auch menschlich. Wir betrachten die Behandlung in Gmünd inzwischen als ganz natürliche Sache und bedanken uns, dass dieses Projekt gestartet wurde und so großartig läuft. Wie groß die Bedeutung dieser grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung ist, zeigt sich, wenn man die Frage stellt, was wäre, wenn es diese Möglichkeiten nicht oder nicht mehr gäbe.“

Der Bürgermeister der Stadt Guben, Fred Mahro, betonte, dass es keine Selbstverständlichkeit sei, dass beide Bürgermeister, also Bartolomej Bartczak aus Gubin und er, gemeinsam auftreten. Beeindruckt vom Fortschritt der österreichisch-tschechischen Gesundheitsversorgung wolle sich die Delegation vor allem Mut holen für ihre Vorhaben.

Bartolomej Bartczak, Bürgermeister der polnischen Stadt Gubin wies darauf hin, dass die Situation in Guben/Gubin in vielen Dingen sehr ähnlich sei wie in Gmünd/České Velenice. Da das Krankenhaus in Gubin im Jahr 2012 geschlossen worden war, wäre man natürlich an einer wohnortnahen medizinischen Versorgung interessiert, allerdings seien noch viele, vor allem politische Hürden zu überwinden.“

Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais zeigte auf, dass auch beim Projekt „Healthacross“ viele Hürden und Rückschläge zu überwinden gewesen wären. Mittlerweile würde die grenzüberschreitende Partnerschaft aktiv und gut gelebt. Sie wünschte den Gästen viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei ihren Vorhaben.

Mag. Elke Ledl, Leiterin des EU-Projektteams des NÖGUS bestätigte, dass das Verständnis und Bewusstsein für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen lange Zeit fehlte, obwohl die Zusammenarbeit in vielen anderen Bereichen bereits gut funktionierte. Aber Beharrlichkeit, gemeinsames Engagement und das Verkraften von Rückschlägen hätten schlussendlich zum Gelingen der Projekte beigetragen. In diesem Zusammenhang betonte sie auch, dass der im Vorjahr abgeschlossene Staatsvertrag für Rettungstransporte zwischen Niederösterreich und Südböhmen seinen Ursprung in Gmünd hatte.

Auch Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken Holding sicherte der deutsch-polnischen Delegation Erfahrungsaustausch bei der Implementierung der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung zu.
Am Nachmittag brachten Vertreter der Ärzte, Pflege und Verwaltung Erfahrungen und Ideen zur Schaffung grenzüberschreitender Gesundheitsstrukturen im Rahmen eines Workshops ein.

Bildtext:
Teilnehmer der Informationsveranstaltung im Rathaus Gmünd:
Naemi-Wilke-Stift: Gottfried Hain, Verwaltungsdirektor, Anna Wrobel, Deutsch-polnische Gesundheitskoordinatorin, Dr. Thilo Hennecke, Leitender Chefarzt, Herbert Gehmert, Pflegedienstleiter, Sr. Kathrin Tigges, Leiterin der Rettungsstelle, Beatrice Deinert, Qualitätsmanagerin, Ingolf Simmank, Leiter EDV/Controlling, Stefan Müller, MEG mbH.
Euroregion Deutsche Seite: Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße, Kathlen Markus, Stellv. Geschäftsführerin.
Euroregion polnische Seite: Czeslaw Fiedorowitz, Präsident, Marta Krupinska, Mitarbeiterin.
Stadt Guben: Fred Mahro, Bürgermeister, Joanna Kwiecien, Verwaltungsmitarbeiterin, Krysztof Kaciunka, Pressesprecher
Stadt Gmünd: Helga Rosenmayer, Bürgermeisterin
Stadt České Velenice: Pavel Chabiniok, Vizebürgermeister, Jaromir Koc, Dolmetscher
Landesklinikum Gmünd: Prim. Dr. Michael Böhm, Ärztlicher Standortleiter, Herta Weissensteiner, MBA, Pflegestandortleiterin, Dipl. KH-BW Karl Binder, Kaufmännischer Standortleiter, Oberärztin Dr. Julia Dlask, Manfred Mayer, Qualitätsmanager.
NÖGUS: Mag. Elke Ledl, EU-Projektleiterin, Kerstin Kittenberger, MA, Mag. (FH) Judith Kramer, Julia Auer
Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken Holding.

Martina Diesner-Wais, Abgeordnete zum Nationalrat und Thomas Schmallegger, Stellv. Regionalmanager nicht am Foto

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