Tradition Adventkranz
Advent, Advent, bald ein Lichtlein brennt
Adventkranzbinden erfordert zwar etwas Übung, mit den richtigen Tipps ist es aber einfacher als gedacht.
GRIESKIRCHEN&EFERDING. Am 28. November ist es wieder soweit: Die Adventszeit beginnt. Bleibt noch genügend Zeit, um sich selbst im Adventkranzbinden auszuprobieren. Sylvia Maurer ist Obfrau der Goldhauben im Bezirk Grieskirchen und weiß deswegen genau, wie das traditionelle Binden funktioniert. Bevor es an das Handwerk geht, sollten ein paar Utensilien besorgt werden. Neben Reisig, einem Reifen und einem Draht werden auch noch Dekoration und Kerzen gebraucht. Die Reifen gibt es beispielsweise aus Stroh oder Styropor. "Am leichtesten geht es mit Styropor-Ringen, weil sie von sich aus schon ein bisschen dicker sind und man nicht so viel Reisig braucht", betont Maurer.
Übung macht den Meister
Als Grün bietet sich Tannenreisig am besten an. In einem ersten Schritt werden die Äste der Tanne in kleine Zweig geschnitten. Diese werden dann gleichmäßig mit dem Wickeldraht an den Reifen gebunden. "Wenn man den Kranz noch etwas fülliger und lebendiger haben möchte, kann man beispielsweise noch Efeu darunter mischen", meint die Goldhauben-Obfrau. Aller Anfang ist schwer, das gilt auch beim Adventkranzbinden: "Man braucht einfach ein bisschen Übung. Je mehr man bindet, desto schöner werden sie." Am wichtigsten ist, dass die Äste nicht zu groß, aber auch nicht zu klein geschnitten werden. Damit die Freude am vorweihnachtlichen Kranz möglichst lange groß ist und er nicht so schnell austrocknet, ist es in erster Linie wichtig, dass er nicht zu lange im Warmen steht. "Das ist heutzutage ein bisschen schwierig, weil es eigentlich in allen Räumen warm ist. Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man ihn am besten über die Nacht rausstellen", meint die Expertin. Auch durch das Besprühen mit Wasser wird der Adventkranz vor verfrühtem Austrocknen geschützt. Außerdem kann es sinnvoll sein, bereits beim Schneiden des Reisigs auf die richtige Mondphase zu achten.
Achtung bei billigen Kerzen
Bei der Verzierung kommt es ganz auf den Geschmack der Gestalter an. "Die Dekoration unterscheidet sich immer, je nachdem welche Farben gerade im Trend sind. Gerne werden die Kränze auch an den eigenen Wohnstil angepasst. Traditionell sind die Kerzen aber rot und die Maschen lila", sagt Maurer. Beim Kauf der Kerzen ist Vorsicht geboten: "Es sollte darauf geachtet werden, dass die Kerzen nicht rußen, das ist bei den billigen Modellen oftmals der Fall." Außerdem gilt es zu verhindern, dass das Wachs der Kerzen auf den Kranz läuft und somit leicht Feuer fängt: "Um das zu vermeiden, können Wachsfänger zum Reinstecken oder Votivkerzengläser benutzt werden." Es empfiehlt sich außerdem, den Kranz auf einen großen Teller zu stellen um ihn leichter zu transportieren und den Tisch, auf dem er steht, zu schützen.
Besinnliches Binden
Seit Corona verkaufen die Goldhauben ihre Adventkränze nicht mehr auf Märkten, da diese zum Großteil nicht stattfinden. Die meisten Kränze werden auf Bestellung gefertigt. Für Maurer ist es vor allem der traditionelle Aspekt des Adventkranzbindens, der es so einzigartig macht: "Es ist schön, wenn Tradition weitergegeben wird. Und es ist einfach eine besinnliche Arbeit in der Vorweihnachtszeit, bei der man sich gemütlich zusammensitzen und reden kann. Gerade zu Beginn der Adventszeit ist das sehr einstimmend."
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