Ernährungsberaterin
"Ab und an darf es schon ein Schnitzerl sein"
Ernährungsberaterin (Diätologin) Jutta Diesenreither gibt Einblick in die Ernährungsgewohnheiten der Österreicher und verrät, welche Lebensmittel für ein starkes Immunsystem sorgen.
BEZIRK EFERDING. Jutta Diesenreither ist als Diätologin und Gesundheitswissenschaftlerin im Eferdinger G'sundium und in einer Alkovener Hausarzt-Ordination tätig. Bei ihrer Arbeit betreut sie tagtäglich Patienten mit medizinischen Problemen wie Prädiabetes und Bluthochdruck. Zudem unterstützt Diesenreither ihre Klienten beim Abnehmen.
Frau Diesenreither, wovon essen wir Österreicher zu viel? Und welche Lebensmittel sollten öfter auf unseren Tellern landen?
DIESENREITHER: Männer greifen zu oft zu Fleisch und Wurst. Kinder hingegen nehmen zu viel Zucker zu sich, vor allem durch gesüßte Getränke und Süßigkeiten. Auch das Thema Fett benötigt viel Aufmerksamkeit. Wichtig ist nicht nur, wie viel, sondern auch welche Art von Fett wir aufnehmen. Generell ist der pflanzliche Anteil in der österreichischen Ernährung ausbaufähig. Dieser kann jedoch diverse Zivilisationserkrankungen verhindern. Deshalb empfehle ich mindestens zwei oder drei rein vegetarische Gerichten pro Woche.
Sollte man also am besten gar kein Schnitzerl mehr essen? Raten Sie zu Vegetarismus und Veganismus?
Heutzutage sind spezielle Ernährungsformen eng mit der jeweiligen Lebenseinstellung verknüpft. Ich bin sehr offen gegenüber den Ernährungsformen meiner Klienten. Ich selbst bin Mischköstler. Schnitzerl oder Schweinsbraten dürfen durchaus schon mal auf dem Teller sein, aber eben nicht jede Woche. Für jede Ernährungsweise gilt: eine reichhaltige und bunte Kost ist essenziell, um Mangelzustände zu vermeiden. Mir persönlich ist auch die Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel wichtig.
Apropos Saison: Was kommt derzeit frisch vom Feld?
Frisch erhältlich sind gerade die Wintergemüsesorten wie rote Rüben, Lauch, Wintersalate und diverse Kohl- und Krautarten an. Mit ihnen können schnelle, vitaminreiche und fettarme Gerichte gekocht werden. Oftmals liegt das Gute so nahe und uns fehlen lediglich die Rezeptideen: Ich empfehle zur Zeit Kohl- oder Rote-Rübensuppe.
Und welche Lebensmittel sind nun essenziell für unser Immunsystem?
Äpfel, Chicorée, Nüsse und Hülsenfrüchte sind wahre Vitaminlieferanten für ein starkes Immunsystem.
Was sind die besten "Superfoods" und woher kommen sie?
Ich bin der Meinung, wir haben ausreichend "Superfoods" in Österreich, zum Beispiel Ribisel, Heidelbeeren, Walnüsse, Sauerkraut, Erbsen und Fisolen. Da brauchen wir keine speziellen Produkte von weit her.
Welches ist Ihr persönliches Lieblingsessen?
Kasnocken mit Blattsalat! Und habe ich guten Speck im Kühlschrank, ist der auch nicht lange vor mir sicher. Mir schmecken zudem Rind und Wild ganz gut.
Und was ist mit Süßigkeiten? Können Sie ihnen immer widerstehen?
Ich habe Glück: Je älter ich werde, desto weniger Verlangen habe ich nach Süßigkeiten. Aber selbstgemachte Mehlspeisen – Apfelstrudel oder diverse Germ-Mehlspeisen – genieße ich immer noch gerne zum Kaffee.
Zur Sache
Jutta Diesenreither ist für Terminvereinbarungen unter der Telefonnummer 0650/5144 547 und per Mail an gsundessen@aon.at erreichbar.
Die Ernährungsberaterin betreibt eine eigene Homepage:
gsundessen.at.
Dort ist zudem ihr Kochbuch "Ruck Zuck" mit 50 einfachen und schnellen Rezepten erhältlich.
Kosten: 15 Euro
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