Herz-Kreislauf-Erkrankungen
"Das Problem ist, dass man erhöhten Blutdruck nicht spürt"
Mit gesunder Ernährung und regelmäßigem Sport kann man der Volkskrankheit Bluthochdruck bereits vorbeugend den Kampf ansagen.
BAD SCHALLERBACH. Immer mehr Menschen leiden an hohem Blutdruck. Michael Gaiser von der Heilborn-Apotheke in Bad Schallerbach kennt die klaren Gründe dafür: "Viele Menschen bewegen sich immer weniger und ernähren sich immer schlechter. Und das sind einfach die Schlüsselfaktoren für Bluthochdruck." Mangelnde Bewegung und eine Ernährung mit vielen tierischen Fetten und wenig Ballaststoffen gelten als Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen . Aktuell definiert die WHO einen systolischen Wert von 140 und einen diastolischen Wert von 90 als die Grenze zum Bluthochdruck. In den Jahren zuvor wurde diese Grenze schon niedriger festgelegt. Gaiser meint: "Ich persönlich halte die aktuelle Grenze zum erhöhten Blutdruck als realistisch. Zuvor wurde er sehr unrealistisch niedrig gewertet." Häufig bleibt Bluthochdruck zu lange unbemerkt. "Das Problem ist, dass man erhöhten Blutdruck nicht spürt, deswegen ist es auch sinnvoll den Blutdruck zu messen. Wenn man ihn spürt, ist es meistens zu spät", so Gaiser. Wenn man unter Bluthochdruck leidet, muss das Herz mit jedem Schlag gegen einen höheren Widerstand ankämpfen, um das Blut weiter zu transportieren. Dies führt irgendwann zu einer Überlastung des Herzmuskels und den entsprechenden Folgen, wie beispielsweise Herzinfarkt.
Regelmäßig messen
Aus diesen Gründen empfiehlt es sich, ein Blutdruckmessgerät zu kaufen und regelmäßig zu messen. "Wenn man bei einer einmaligen Messung erhöhten Blutdruck hat, ist das völlig irrelevant. Misst man aber über einen längeren Zeitraum - in etwa zwei Wochen - immer wieder erhöhte Werte, sollte man dringend einen Hausarzt aufsuchen", weiß Gaiser. Der Hausarzt entscheidet dann wie viel und welche Medikamente zu nehmen sind. Bei Bluthochdruck gibt es viele verschiedene Punkte, bei denen man ansetzen kann und der Hausarzt wählt schließlich das passende Medikament aus.
Mehr Bewegung im Alltag integrieren
Mit einem gesünderen Lebensstil kann man Hypertonie auch effektiv vorbeugend entgegenwirken. Bewegung ist dabei besonders wichtig: "Man muss keinen Leistungssport betreiben, aber man hat im Alltag so viele Möglichkeiten mehr Bewegung einzubauen, indem man beispielsweise die Treppe anstatt dem Lift benutzt." Es empfiehlt sich auch, mehr alltägliche Wege zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Wenn man gezielt vorgehen möchte, rät Gaiser sich dreimal in der Woche für 50 Minuten zu bewegen. Dabei ist es aber entscheidend, dass man nicht außer Atem kommt und sich nicht überanstrengt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert sich in der Gruppe oder zumindest zu zweit zu bewegen. Denn solange man sich unterhalten kann, ist man in einem Bereich, indem man für die Gesundheitsvorsorge am meisten erreicht. Wesentlich ist auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Viele pflanzliche Produkte mit vielen ungesättigten Fettsäuren sind dabei besonders ratsam. Wenn sich tierisch ernährt wird, sollte eher zu Fisch gegriffen werden, da dieser auch mehr ungesättigte Fettsäuren enthält. "Generell sollte einfach auf eine hohe Qualität bei der Herkunft der Lebensmittel geachtet werden. Auch bei einem Schweinsbraten macht es einen Unterschied, ob er von einem Bio-Bauernhof kommt oder aus Massenhaltung", so Gaiser.
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