„Das gemeinsame Beten in der Familie ist sehr wichtig“

Dechant Johann Gmeiner freut sich, dass sich in der Pfarre Grieskirchen 17 Frauen und 15 Männer als Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahl zur Verfügung stellen. Die Wahl ist am Sonntag, 18. März. | Foto: Aichinger
  • Dechant Johann Gmeiner freut sich, dass sich in der Pfarre Grieskirchen 17 Frauen und 15 Männer als Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahl zur Verfügung stellen. Die Wahl ist am Sonntag, 18. März.
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BezirksRundschau: Am kommenden Sonntag findet in ganz Öster-reich die Pfarrgemeinderatswahl statt. Wie laufen die Wahlvorbereitungen in Grieskirchen?
Johann Gmeiner: Die wichtigste Aufgabe vor der Wahl ist immer die Kandidatenfindung. Die Pfarrbevölkerung war eingeladen, Kandidaten vorzuschlagen. Es sind viele Personen genannt worden. Dies bedeutet, dass große Bereitschaft zur Mitarbeit besteht. Dafür bin ich sehr dankbar. Zu tun gibt es viel.

BezirksRundschau: Womit werden sich die Mitglieder des neuen Pfarrgemeinderates befassen?
Gmeiner: Neben den alltäglichen Aufgaben setzt der Pfarrgemeinderat thematische Schwerpunkte. In der Vergangenheit war dies das Befassen mit der Heiligen Schrift und die Förderung des Gebetes in der Familie.

BezirksRundschau: Kürzlich meldeten sich die Eferdinger Pfarrgemeinderatsobleute öffentlich zu Wort und forderten Reformen in der katholischen Kirche. Sind Ihnen solche Forderungen auch von Mitgliedern aus dem Grieskirchner Pfarrgemeinderat bekannt?
Gmeiner: Bei unserer letzten Klausur ist das Thema Reformen angesprochen worden. Es gibt Pfarrgemeinderäte, die diese Art von Reformen – wie etwa die Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt – befürworten. Manche Pfarrgemeinderäte halten, so wie ich, andere Reformen für wichtiger.

BezirksRundschau: Welche Reformen fordern Sie?
Gmeiner: Ich halte es für nötig, sich mit folgenden Fragen zu beschäftigen: Was dient dazu, den Glauben zu vertiefen? Wie kann man die Fähigkeit zur Liebe stärken? Ich glaube nicht, dass durch verheiratete Priester mehr Leute in die Kirche gehen oder die Leute opferbereiter würden.

BezirksRundschau: Welche Maßnahmen können Ihrer Meinung nach gesetzt werden, um den Glauben der Menschen zu stärken?
Gmeiner: Das ist ein Dauerauftrag. Besonders wichtig ist das Gebet in der Familie. Dazu wird ein Priester gar nicht gebraucht. Wenn jemand in einer kleinen Gruppe regelmäßig betet, wird ihm schnell klar werden, wie wichtig es ist, am Sonntagsgottesdienst teilzunehmen. Die bedeutendste Aufgabe der Kirche ist die Glaubensweitergabe. Das unerlässlichste Amt zur Erfüllung dieser Aufgabe haben nicht die Priester und Bischöfe, sondern gläubige und betende Eltern.

BezirksRundschau: Laien fordern aufgrund des drohenden Priestermangels die Stärkung ihrer Position. Speziell gibt es die Forderung nach Predigten und Taufen durch Laien. Wie stehen Sie dazu?
Gmeiner: Wenn es aus personellen Gründen einen priesterlosen Sonntagsgottesdienst geben muss, ist ganz klar, dass ein Laie die Predigt hält. Wenn aber ein Priester verfügbar ist, sollte dieser oder ein Diakon predigen, von berechtigten Ausnahmen abgesehen. Der Priester soll nicht auf das „Wandlungs-Worte-Sprechen“ reduziert werden. Das Sakrament der Taufe ist an das Weihsakrament gebunden. Nur Nottaufen können durch Laien erfolgen. Die Anzahl der geweihten Taufspender wird nicht weniger, weil es Gott sei Dank immer mehr Diakone, und leider immer weniger Kinder zum Taufen gibt. Daher besteht keine Notwendigkeit, dass Laien taufen.

BezirksRundschau: Wie sollen Pfarren geführt werden, in denen es keinen Priester mehr gibt?
Gmeiner: Dort sollen Pfarrassis-tenten eingesetzt werden. Allerdings geht dies oft aus finanziellen Gründen nicht. Das Geld dafür ist gar nicht da. Das wird immer ein bisschen verschwiegen. Es werden dann ehrenamtliche Leitungsteams installiert. Auch diese leisten sehr gute Arbeit.

BezirksRundschau: Bis zum Ostersonntag am 8. April läuft noch die Fastenzeit. Wie ernst nimmt Ihre Pfarrbevölkerung Ihrer Erfahrung nach das Fasten?
Gmeiner: Fasten ist ein Thema. Allerdings aus verschiedenen Gründen. Neben dem religiösen Motiv gibt es auch das gesundheitliche und das ästhetische Motiv. Auch diese sind legitim.

BezirksRundschau: Wie fasten Sie?
Gmeiner: Ich habe die Fastenzeit in Bad Mühllacken mit einer Fas-tendiät begonnen und versuche diese so gut es geht fortzusetzen. Es handelte sich um eine fleischlose Entschlackungsdiät.

Zur Sache:
Am Sonntag, 18. März findet in den Pfarren die Pfarrgemeinderatswahl statt. Die Pfarrgemeinderäte werden österreichweit alle fünf Jahre neu gewählt. In jeder der 487 oberösterreichischen Pfarren gibt es Pfarrgemeinderäte. 9300 Frauen und Männer zwischen 16 und 90 Jahren setzen sich in Oberösterreich als Pfarrgemeinderäte ein.

Interview: Bernadette Aichinger

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