Dem Hochwasser Platz schaffen
Die Planungen für den Hochwasserschutz im Eferdinger Becken sind abgeschlossen.
BEZIRKE. Mit 3. Juli beendete der Beirat unter Vorsitz von Landesrat Elmar Podgorschek seine Planungen zum Hochwasserschutzprojekt Eferdinger Becken. Mitglieder der vier Landtagsfraktionen, die Bezirkshauptleute von Eferding und Grieskirchen, Urfahr-Umgebung und Linz-Land sowie die Bürgermeister von Alkoven, Goldwörth und Ottensheim bildeten den Beirat. Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie standen bei der Entwicklung des Hochwasserschutzprojekts als Berater zur Seite.
Bund und Land stellen für das Projekt bis zu 250 Millionen Euro zur Verfügung, die in den aktiven und passiven Hochwasserschutz investiert werden können (siehe Info-Box). Nach dem Hochwasser 2013 wurden bereits jene Bereiche – #+die gelbe Zone – ermittelt, in denen die freiwillige Absiedlung der Bewohner als Hochwasserschutz gestärkt werden sollte. "Diese gelbe Zone wird im Gemeinderat über den Flächenwidmungsplan beschlossen. Konkret heißt das, dass niemand absiedeln muss, aber keine neue Häuser errichtet werden können. Das gilt auch für baufällige Gebäude – werden diese abgerissen, darf kein neues Haus gebaut werden. In der Gemeinde betrifft das etwa 90 Gebäude", erklärt der Alkovner Bürgermeister Gabriel Schuhmann. Das Festlegen der gelben Zone ist entscheidend dafür, ob die Hausbesitzer ein Angebot für eine freiwillige Absiedlung erhalten. "Diese Beschlüsse müssen vor Dezember noch gefasst werden, danach gehen wir in die Feinplanung. Die freiwillige Absiedlung ist eine gute Schutzmaßnahme, und einige haben die Angebote schon angenommen. Aber viele Familien sind schon seit Jahrhunderten hier und haben gelernt, mit dem Hochwasser zu leben – es ist also gut, dass niemand weg muss", so Schuhmann weiter. 20 Prozent der Projektkosten sind von den Gemeinden zu tragen. "Dazu müssen wir noch verhandeln, denn selbst 20 Prozent der Kosten sind für die meisten Gemeinden nicht zu stemmen." Im Zusammenhang mit dem Hochwasser 2013 wird auch über die Rolle des Kraftwerks Ottensheim diskutiert. Dazu meint Schuhmann: "Es gibt klare Gesetze und Richtlinien, wonach ein Kraftwerk nicht zur Hochwasserregulierung eingesetzt werden darf – die Donau sollte dann fließen können, als wäre es gar nicht da. Speziell nach 2013 hatten hier aber viele den Eindruck, dass das Kraftwerk sehr wohl zur Regulierung eingesetzt wurde und wir dadurch schwerer getroffen wurden – ein nachvollziehbarer Vorwurf."
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