Ehrung für Lebenswerk(e) im Einsatz für die Schwachen

Dr. Marco Bambach (Vorstand Blindeninstitut Würzburg), Christa Meier-Drave (Schwester); Michael Weis (Johann Wilhelm Klein-Akademie), Johannes Spielmann (Vorstand Blindeninstitut Würzburg), Hans Drave (Bruder), Thomas Dietziker (Baar/Schweiz), Wolfgang Drave, Doris Drave (v.l.) | Foto: Wolfgang Drave
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  • Dr. Marco Bambach (Vorstand Blindeninstitut Würzburg), Christa Meier-Drave (Schwester); Michael Weis (Johann Wilhelm Klein-Akademie), Johannes Spielmann (Vorstand Blindeninstitut Würzburg), Hans Drave (Bruder), Thomas Dietziker (Baar/Schweiz), Wolfgang Drave, Doris Drave (v.l.)
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"Als alter Sozialdemokrat hat man was gegen Medaillien und gegen das Bundesverdienstkreuz und ähnliches, es gibt aber ein Zitat das sagt: es sei denn man kriegt es selber." Wolfgang Drave hat den Blindenbildungsbereich in Deutschland maßgeblich beeinflusst. In den frühen 70er Jahren kam er als Lehrer zur Würzburger Blindeninstitutsstiftung. Ein organisatorischer Zufall, wie er selbst sagt. "Ich habe mich schon in einer meiner ersten Examenarbeiten in der Lehrerausbildung mit einem benachteiligten Kind beschäftigt." Diese Auseinandersetzung mit den "schwachen" Kindern, wie Drave es ausdrückt, habe ihn am meisten interessiert. Dass es dann gerade sehbeeinträchtigte Menschen wurden, mit deren Bildungsweg er sich dann ein Leben lang praktisch und inhaltlich beschäftigte, lag egentlich nur daran, dass in diesem Bereich gerade eine Stelle frei war. "Es habe davor kein prägendes Erlebnis gegeben, das mich zu dieser Entscheidung bewegt hat," erzählt er

Möglichkeit zur freien kreativen Arbeit

Dass seine Lebenswerke - Drave benutzt hier bewusst die Mehrzahl - möglich wurden verdankte er auch seinen Vorgesetzten. Die Möglichkeit frei und kreativ zu arbeiten sieht er als Voraussetzung seiner Laufbahn. Das zuzulassen nennt er auch als Empfehlung für andere Chefs, die das Potential ihrer Mitarbeiter zu Entfaltung bringen möchten.

Integration der Integration

Der Idee, sehbeeinträchtigte oder blinde Schüler in den Regelunterricht zu integrieren, widmete er dann seinen Einsatz und seine Arbeit. Er sagt: "Ich betrachte die Schule seit jeher als eine heilpädagogische Einrichtung, in der die sozialen Kompetenzen gleichwertig neben dem Wissenserwerb stehen." 1982 wurde das von Drave entwickelte Forschungsprojekt "Behindertenspezifische Betreuung Sehgeschädigter in Regelschulen- ihre Bedeutung für schulische, soziale und psychische Integration" vom deutschen Bundesministerium und vom bayrischen Stattsministerium genehmigt und gefödert. So hielt die Intergration Einzug in das Schulwesen.

Dreißig Jahre später ist die Integration in der Gesellschaft erwünscht

Die größte Freude über seine Ehrung hat Drave nicht allein über die öffentliche Anerkennung. "Am schönsten finde ich, dass die Gesellschaft die Integration von Beeinträchtigten heute begrüßt." Das begann etwa dreißig Jahre nachdem Drave die ersten Veröffentlichungen dazu machte. Von mehreren Lebenswerken spricht Drave unter anderem, weil er einen Buchverlag und die Johann-Wilhelm-Klein-Akademie ins Leben gerufen hat. In seinem Buch "Hier riecht's nach Mozart und nach Tosca" verarbeitet er die Schicksale von blinden Zeitzeugen der Nazizeit. An etwa 20 weiteren Titeln hat er mitgewirkt.

Integration des Integrierers

Um auch selbst in seiner Wahlheimat, dem Bezirk Grieskirchen, integriert zu sein, singt Drave als evangelischer Christ im katholischen Kirchenchor von Pöttingen. Im Gegensatz zu seinem Versuch in Wien als Leiter der Blindenschule Fuß zu fassen, scheint die Integration hier zu gelingen. Das Thema Integration brachte ihn auch einst mit seiner Frau Doris zusammen, die er auf einer Tagung in einer Blindenschule in Hannover kennenlernte. Am 1.Oktober wird Wolfgang Drave die Führung seiner Akademie zurücklegen. Dann werden wohl noch andere Aktivitäten folgen die ihn noch mehr mit Grieskirchen verbinden.

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