Pflegeelternschaft in Grieskirchen & Eferding
Ein neues Daheim für Kinder

Damit Kinder geborgen aufwachsen können – gibt es auch Pflegeeltern.  | Foto: Smarterpix/ArturVerkhovetskiy
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28 Pflegefamilien bieten in den Bezirken Grieskirchen und Eferding 34 Kindern ein neues Zuhause. 

BEZIRKE EFERDING & GRIESKIRCHEN. Wenn eine Familie nicht mehr in der Lage ist, ihrem Kind den nötigen Halt zu geben, dann kommt die Kinder- und Jugendhilfe zum Zug. "Scheint eine familiäre Betreuungsform am sinnvollsten, sucht die Kinder- und Jugendhilfe nach Pflegeeltern. "Diese übernehmen meist für einen längeren Zeitraum die Aufgabe der leiblichen Eltern", erklärt Kinderschutz-Landesrat Martin Winkler. Eine neue Kampagne soll auf die wertvolle Arbeit von Pflegeeltern aufmerksam machen und sich auch bei den bestehenden Pflegefamilien bedanken. 650 Kinder leben in Oberösterreich in 460 Pflegefamilien.

Elf und 17 Pflegefamilien

Im Bezirk Eferding sind es 15 Pflegekinder, die bei elf Pflegefamilien untergebracht sind. Im Bezirk Grieskirchen bieten 17 Pflegefamilien Platz für 19 Pflegekinder. Während im Bezirk Grieskirchen es häufiger Familien sind, die neben den Pflegekindern auch eigene (leibliche oder Adoptivkinder) haben, ist es im Bezirk Eferding anders. "Im Bezirk Eferding halten sich jene Pflegefamilien mit nur Pflegekindern und jene mit bereits vorhandenen eigenen Kinder die Waage", sagt Robert Schmidleitner, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe Grieskirchen und Eferding.

Vermittlung bezirksübergreifend

Ob der Bedarf an Pflegeeltern in den beiden Bezirken groß ist, lasse sich nicht so einfach sagen: "Grundsätzlich gilt, wenn jeder Bezirk in Oberösterreich drei bis fünf aufnahmebereite Pflegefamilien zur Verfügung hätte, wäre eine ideale Vermittlungsarbeit leistbar. Es kann nämlich sein, dass eine Vermittlung in einen anderen Bezirk die bessere Lösung ist", sagt Schmidleitner und erklärt: "Wir haben auch Fälle, bei denen die Herkunft des Pflegekindes nicht von der Umgebung nachvollzogen, werden darf, oder auch schwierige leibliche Eltern, die den Wohnort der Pflegefamilie – zum Schutz der Familie und des Kindes – nicht kennen sollten. Deswegen müsse die Vermittlung eines Pflegekindes gut durchdacht sein. 

Mit dieser Kampagne will das Land OÖ Pflegeelternschaft bewerben.  | Foto: Karin Bayr
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Gute Unterstützung bieten

Fest stehe, dass Pflegeeltern ideal von der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt werden. "Hier kann es sich um telefonische Beratung, therapeutische und/oder sozialpädagogische Unterstützung, Vernetzungen mit Kooperationspartnern wie Kindergarten, Schule, Therapeuten, Hort, Ärzte und Psychologen, Gemeinden und Lehrstellen handeln" erklärt Schmidleitner. Routinemäßig finden zweimal pro Jahr Hilfeplangespräche statt, damit sich alle Beteiligten austauschen können. "Zudem gibt es noch Treffen mit dem Verein PlanB, der die Pflegeeltern in ihrer Rolle und Tätigkeit unterstützt, sowie Supervision und Pflegeeltern-Runden. Jährlich gibt es eine kleine Anerkennung in Form eines Frühstücks oder eines Pflegeelternbrunchs", sagt der Verantwortliche. 


Auch „Teilzeit-Formen“ sind möglich

Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe ist es, dass auch in gefährdenden Situationen sichere Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche gegeben sind. Neben der Vollzeit Pflegeelternschaft werden daher immer auch Menschen gebraucht, die Familien bei Bedarf individuell unterstützen. Bei dieser flexiblen familiären Betreuung springen Unterstützungspersonen ein, damit die leibliche Familie den Alltag mit dem Kind weiterhin schafft: Entweder muss eine begrenzte Zeit überbrückt werden, z.B. weil ein:e Alleinerzieher:in auf Reha ist oder aus anderen Gründen die Betreuung nicht übernehmen kann. Oder die Eltern brauchen Unterstützungspersonen, die einen Teil ihrer Elternaufgaben übernehmen, weil sie alleine nicht alles schaffen (Ergänzung). Bei dieser Betreuung soll es gelingen, dass Kinder weiterhin in ihrer Familie leben können. Die Hauptverantwortung bleibt bei den Eltern, die Unterstützungspersonen übernehmen nur einen Teil der elterlichen Aufgaben. Diese flexible Betreuungsform ist noch wenig bekannt. Für ein betroffenes Kind kann diese Unterstützungsform aber enorme Bedeutung haben, wenn sie ermöglicht, weiter zu Hause leben zu können.

Foto: Karin Bayr

Kampagne mit Stimme der Kinder

Aktuell läuft die Kampagne des Landes OÖ "Pflege-Eltern.Jetzt", um mehr Menschen dazu zu begeistern, Pflegeeltern zu werden. „Das Engagement von Pflegeeltern verdient höchsten Respekt und Anerkennung. Wenn sich jemand entscheidet, mit seinem Zuhause Kindern Stabilität, Sicherheit und Geborgenheit zu geben, kann man ihm oder ihr gar nicht genug danken", sagt Kinderschutz-Landesrat Martin Winkler. "Man bietet damit Kindern die Chance auf einen neuen Anfang, gibt ihnen Vertrauen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Daher hoffe, ich, dass wir mit der Ausweitung der Kampagne auf ganz Oberösterreich noch mehr Menschen ermutigen, sich für diese wichtige Aufgabe zu engagieren."

Zur Sache: 
Mehr Informationen zur Pflegeelternschaft sind bei der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Eferding/Grieskirchen möglich.

Damit Kinder geborgen aufwachsen können – gibt es auch Pflegeeltern.  | Foto: Smarterpix/ArturVerkhovetskiy
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Robert Schmidleitner ist Leiter der Kinder- und Jugendhilfe Grieskirchen und Eferding. | Foto: Schmidleitner
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