Fremdenführerin
Eine Geschichtenerzählerin auf Heimaterkundung
Erkunden, was vor der Haustür liegt – die Bad Schallerbacherin Silvia Reschreiter führt durch die Region.
GRIESKIRCHEN & EFERDING. Als vor rund zwei Jahren plötzlich alles zum Stillstand kam – dieser Moment bleibt Silvia Reschreiter lange in Erinnerung. Denn die Bad Schallerbacherin ist seit 16 Jahren beruflich als Fremdenführerin tätig. Und Führungen sollten während der Pandemie nicht möglich sein. "Das Schlimme daran war auch, dass man nicht wusste, wie lange die Situation anhalten wird", erinnert sich die 54-Jährige.
"An Planung war also nicht zu denken – oder besser gesagt an die Vorfreude, bald wieder Gäste begrüßen zu dürfen."
Oft habe sie wie einige ihrer Kollegen darüber nachgedacht, eine andere Arbeit zu suchen. Doch schließlich blieb Reschreiter trotz beruflichem Überlebenskampf während der Corona-Krise aktiv. "Ich habe mir vorgenommen, dass ich dieses Jahr noch abwarte, bevor ich mich beruflich verändern würde", erzählt sie, "immerhin mache ich meine Arbeit sehr gerne und mit Begeisterung."
Italienische Führungen
Seit März, so berichtet die Fremdenführerin, sehe die Buchungslage wieder gut aus. Schließlich sei bei vielen schon lange der Wunsch vorhanden, wieder zu verreisen. Nun kann Reschreiter ihre Stadtführungen und mehrtägigen Gruppenreisen erneut anbieten. Denn die Geschichte Österreichs und die Vielfalt der heimischen Natur haben sie schon zur Schulzeit interessiert, erzählt Reschreiter. "Ich wollte auch immer mehr über gewisse Bauwerke erfahren und die Hintergründe kennenlernen – und das auch in anderen Ländern." Deshalb lernte sie etwa die italienische Sprache und war beruflich in Italien tätig. Ein Gespräch mit einem Busunternehmer, der Reiseleiter suchte, sollte schließlich den Grundstein für ihren heutigen Beruf legen. "Ich habe die Ausbildung zur staatlich geprüften Fremdenführerin gemacht. Somit führe ich jetzt in Deutsch, Englisch und Italienisch."
Zur Kirschblüte in Scharten
In Grieskirchen, Eferding, entlang der Donau oder in Wels – die Bad Schallerbacherin führt laut eigenen Angaben besonders gerne in der Region. Und da gebe es auch so einige erzählenswerte Geschichten, schmunzelt Reschreiter. Etwa über Johannes Kepler, der sich in Eferding auf Brautschau machte. Gar nicht so einfach soll das gewesen sein. "Er hatte ja auch hohe Ansprüche", erzählt Reschreiter, "immerhin sollte sie sich um den Haushalt und seine Nachkommen kümmern. Und vor allem sollte sie auch sparsam sein." Daher folgte er vielen gut gemeinten Ratschlägen und listete nicht zuletzt einem Briefpartner die "Vorzüge der mittellosen, aber sittsamen, geduldigen und vor allem nicht hochmütigen und nicht verschwenderischen Susanne Reuttinger" auf. Sie sollte er zu guter Letzt auch ehelichen. Die Hochzeit verlief ähnlich sparsam, wie Kepler es sich von seiner Frau erwartet hatte.
"Im Zuge der Hochzeit gelang es Johannes Kepler, das Volumen eines Weinfasses zu errechnen. Immerhin wollte er ja nicht mehr als notwendig dafür bezahlen."
Geschichten wie diese hat Reschreiter einige auf Lager. Besonders spannende Erzählungen soll es etwa rund um das Kloster Pupping geben. "Die Gegend dort liegt mir sehr am Herzen", sagt sie. "Ganz besonders schön finde ich auch den Naturpark Obst-Hügel-Land. Scharten ist gerade zur Zeit der Kirschblüte eine Augenweide, und hier kann man auch besonders gut Energie tanken."
Mehr Infos auf fremdenfuehrer-austria.at
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