Leader Förderprogramme
"Es liegt alles in der Hand der Region"

Das Mostlandl Hausruck arbeitet an einem bezirksübergreifendes Radwegenetz. | Foto: PantherMedia/blasbike
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Mithilfe von Leader-Förderungen können Menschen ihre Heimat stärken und selbst mitgestalten.

INN- UND HAUSRUCKVIERTEL. Die Leader-Region Mostlandl-Hausruck, die beinahe deckungsgleich mit dem politischen Bezirk Grieskirchen ist, zählt 34 Gemeinden. Das Ziel der Region ist es, mithilfe des EU-Förderprogramms Leader die ländliche Entwicklung und Verbesserung der Lebensqualität in der Region voranzutreiben. "Der Unterschied zu anderen Förderprogrammen ist, dass man die Projekte nicht von 'oben' anschaffen kann. Die Leute in der Region müssen selbst Ideen haben, sonst gibt es kein Geld. Von den Ideen bis zu der Entscheidung, was gefördert wird, liegt alles in der Hand der Region", so Mostlandl-Hausruck-Obmann Martin Dammayr. Für die Förderperiode 2023 bis 2027 stehen dem Mostlandl Hausruck circa 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir haben stetig größere und kleinere Projekte. Diese beginnen bei circa 3.000 Euro und viel Herzblut und gehen bis zu circa 150.000 Euro. Wir haben uns hier selbst eine Obergrenze gesetzt. Denn wir möchten, dass viele in der Region etwas von dem Kuchen haben können."

Neues Alltagsradwegenetz geplant

"Der größte Erfolg des Mostlandl Hausruck ist, dass in der Region zusammengearbeitet wird und nicht jeder nur auf seine Gemeinde schaut. Wir arbeiten auch mit anderen Regionen zusammen – zum Beispiel beim Alltagsradwegenetz." Das Projekt zielt darauf ab, den täglichen Verkehr weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum Fahrradverkehr zu verlagern. Es wird ein überregionales Radverkehrsnetz für die Bezirke Grieskirchen, Ried, Schärding und Braunau geplant, das Alltagsziele und die Hauptorte der Gemeinden verbindet. "Freizeitwege haben wir schon: Jetzt benötigen wir welche für den Alltag. Der hat andere Anforderungen. Es braucht kurze Wege zum Arzt, zur Arbeit, zum Einkaufen." Derzeit ist man auf der Suche nach einem Planungsbüro. Im nächsten halben Jahr werde man mit den Gemeinden anschauen, wie Wege ausgeschildert, ergänzt oder verkehrstechnisch gelöst werden können. "Das wird ein Vorzeigeprojekt für ganz Oberösterreich."

Budget: 1,8 Millonen Euro

Zum Regionalentwicklungsverband Eferdinger Land (Regef) gehören alle Gemeinden des Bezirks Eferding sowie Buchkirchen bei Wels. Zusätzlich gibt es noch lokale Akteure als Mitglieder – das sind im Wesentlichen die, die Projekte auswählen –, und Partner wie die WKO und die BBK als beratende Mitglieder. Das Förderbudget, das der Regef für 2023 bis 2027 zur Verfügung hat, beträgt rund 1,8 Millionen Euro. Warum Leader für eine Region so wichtig sei, weiß Regef-Geschäftsführerin Susanne Kreinecker: "Zum einen, weil man die Möglichkeit hat, die EU in die Gemeinden und in die Region zu bringen. Das ist die unmittelbarste Möglichkeit, dass man die EU in der Region spürt. Zum anderen, weil die Bevölkerung die Chance hat, das eigene Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeld selbst mitzugestalten. Also nicht nach dem Motto: 'Ich wünsche, jemand anderes erledigt'."

Hürde: Vorfinanzierung

Die Projekteinreichungen aus der Bevölkerung halten sich derzeit aber in Grenzen: "Bei den Fördereinreichungen, die aus der Bevölkerung kommen, haben wir sicher Luft nach oben. Das ist im Moment in vielen Leader-Regionen so. Die Zurückhaltung kommt vielleicht daher, weil Gemeindefinanzen knapp sind und die neuen Inhalte einer Leader-Förderperiode in der Region erst gelernt werden müssen, damit man sieht, was machbar ist. Die Einreichung ist auch mit einem gewissen bürokratischen Aufwand verbunden", erklärt Kreinecker und ergänzt: "Egal ob der Verein, eine Arbeitsgruppe, die Gemeinde oder der Regef selbst ein Projekt macht – es muss zu 100 Prozent vorfinanziert werden, die Förderung wird erst im Nachhinein ausbezahlt. Das kann natürlich eine Hürde sein."

Größte Erfolge des Regef

Einen der größten Erfolge des Regef sieht auch Kreinecker in der gemeindeübergreifenden Projektarbeit – wie zum Beispiel bei der Regionsmarke Eferdinger Land. Die Marke wurde entwickelt, als die BH Grieskirchen und Eferding zusammengelegt worden sind und habe deutlich zur Identitätsstärkung der Region beigetragen: "Man sieht es an unserer Plattform eferdingerland.at, wie viel Wissen und Inhalte hier schon gebündelt sind." Besonders stolz ist Kreinecker auf das Direktvermarkternetz auf der Internetseite. 66 regionale Betriebe haben hier ihre Produkte aufgelistet. Eines der teuersten Projekte, das in der Region über Leader gefördert wurde, waren die Öko-Brunnen. Dabei sind in der Förderperiode von 2007 bis 2013 von der Wassergenossenschaft Eferdinger Becken Brunnen zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen errichtet worden. Die Kosten befanden sich im siebenstelligen Bereich. Ein aktuelles Leader-Projekt, das der Regef mit dem BAV Eferding auf die Beine gestellt hat, ist "Appetit auf Zukunft": "Es ist ein Bildungsprojekt, bei dem es um die Themen Do-it-yourself, Upcycling und regionale Kulinarik geht. Dabei haben wir bei rund 70 Veranstaltungen, Einzelkursen und Seminaren im vergangenen Jahr mehrere 100 Personen erreicht." Die Projekttage in Volksschulen sein so gut angekommen, dass man bereits Termine für das Frühjahr plant.

ZUR SACHE

Weitere Projekte, die vom Mostlandl Hausruck und dem Regionalentwicklungsverband Eferding unterstützt werden, finden Sie online unter:
mostlandl-hausruck.at
eferdingerland.at

Das Mostlandl Hausruck arbeitet an einem bezirksübergreifendes Radwegenetz. | Foto: PantherMedia/blasbike
Das Projektauswahlgremium des Regef. | Foto: Regef
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Der Aussichtsturm in Obernberg am Inn. | Foto: OÖ Tourismus/Martin Fickert
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